Bea hatte sich entschieden zu bleiben. Zumindest für ein paar Nächte.
Lou Ellen, die Hüttenälteste der Hekate-Kinder hatte sie mit offenen Armen empfangen, ihr ein Bett gezeigt und frische Klamotten geliehen. Sie war sehr froh ein neues Gesicht bei sich willkommenheißen zu können. Dass Bea nicht ihre Halbschwester war, interessierte sie nicht.
Bea war positiv überrascht, aber auch etwas überfordert mit der ganzen Aufmerksamkeit. Lou hatte das auch bemerkt und gab ihr rücksichtsvoll den Raum, den sie brauchte.
Als Bea alleine war, machte sie sich erstmal mit der Hütte vertraut. Insgesamt gab es Betten für acht Leute, aber scheinbar waren momentan nur 5 belegt - mit Bea wären es nun 6.
Als Bea das Badezimmer fand, kam sie aus dem Staunen nicht mehr raus und entschied sofort duschen zu gehen. Das war eh dringend nötig, da sie immer noch ihr zerfetztes, blutiges T-Shirt trug und sich ziemlich sicher war, dass ihr Körpergeruch weit von Rosen entfernt war.
Als sie den Verband löste, sah sie erstmals ihre Wunde. Die Schnitte waren noch nicht vollständig verheilt, aber zumindest rissen die Wunden während des Duschens nicht wieder auf.
Sie war gerade dabei in eine Jogginghose zu schlüpfen, als es an der Tür klopfte. "Herein", rief sie, während sie sich wunderte, wer wohl etwas von ihr wollte.
Die Tür öffnete sich und Liam trat in ihr Blickfeld. Bea zog erstaunt die Augenbrauen hoch, während Liam sie überrascht musterte. "Tut mir leid, ich wusste nicht, dass-"
"Schon gut", unterbrach Bea ihn. Sie hatte sich das Camp-Shirt noch nicht angezogen und stand somit nur in BH vor Liam. Sie selbst störte das keineswegs und Liam schien sich auch nicht allzu unwohl zu fühlen, da er sie weiter geradewegs anschaute. "Was führt dich zu mir?"
"Jemand sollte sich deine Wunde nochmal anschauen und Will ist gerade verhindert, daher wurde ich geschickt", erklärte Liam sachlich und ließ seinen Blick über Beas Körper wandern. Wie die meisten anderen Halbblute war auch sie sportlich gebaut. Ihre Wunde am Bauch verunstaltete das sonst schöne Bild etwas, aber Liam störte das nicht allzu sehr.
Bea nickte schweigend und ließ sich auf ihr neu errungenes Bett sinken. Liam ging zu ihr, kniete sich vor ihr auf den Boden und musterte die drei Schnitte genau. Seine Hand hob sich und strich vorsichtig über die Haut. Seine Finger waren erstaunlich warm, wahrscheinlich lag das an seinem Dad.
"Sieht gut aus. Das Ambrosia hat wohl stärker gewirkt, als gedacht", äußerte sich Liam schließlich und stand wieder auf. "Ich würde keinen neuen Verband anlegen, damit die Wunde schneller verheilt. Allerdings solltest du dann etwas besser aufpassen, damit es nicht wieder aufreißt."
"Okay", Bea stand auf und zog sich das orangene Camp-Shirt über, das sie von Lou bekommen hatte. Es war nicht wirklich ihr Stil, aber es passte und war bequem, also würde sie sich nicht beklagen.
"Es gibt gleich Essen. Findest du den Speisepavillon?", erkundigte sich Liam.
Bea nickte als Bestätigung und schaute Liam fragend an, als er weder etwas sagte, noch die Hütte verließ. Seine Hand vergrub sich in seiner Hosentasche und umgriff etwas, aber er holte nichts heraus.
Liam sah aus wie die meisten Apollo-Kinder, die Bea bis jetzt getroffen hatte. Blonde, gelockte Haare, die er an den Seiten etwas kürzer trug als oben. Blau leuchtende Augen, die eine Freundlichkeit ausstrahlten, die bei Liam sonst eher selten zu finden war. Im Gegensatz zu Will war Liam allerdings kräftiger gebaut und auch ein gutes Stück größer.
Bea war das komplette Gegenteil von ihm. Ihre Mutter war zur Hälfte Italienerin gewesen und diese Gene bestimmten ihr Aussehen bis zum letzten Bisschen. Ihre Haut war von Natur aus dunkler, ihre dunkelbraunen Haare fielen ihr in leichten Wellen auf die Schultern und ihre Augen waren in einem sanften Braunton gehalten. Mit dem Rest der Hekate-Kinder hatte sie nichts gemeinsam.
DU LIEST GERADE
Drachenauge || Percy Jackson ✓
Fiksi PenggemarPercy Jackson war ein Idiot. Das war Beas erste Erkenntnis, als sie den Halbgott beobachtete, der seit einer Viertelstunde von Werwölfen verfolgt wurde und es nicht mal bemerkte. Percy Jackson war ein hilfsbereiter, netter und talentierter Idiot. D...