18 - Obito

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»When I see you smile
I can see how much I love you.«
~ Bad English, When I See You Smile

Die erste gemeinsame Nacht, die sie im selben Bett verbracht hatten, war wunderschön gewesen. Obito hatte sich neben Kakashi so geborgen gefühlt und war am nächsten Morgen voller Energie. Leise schlich er sich aus dem Zimmer, um seinen Liebsten nicht zu wecken, und traf im Erdgeschoss auf seine Oma, die bereits am Putzen war.

»Das sollst du doch nicht.« Lächelnd nahm Obito ihr den Lappen aus den Händen, als sie sich gerade bücken wollte, um unter dem Schrank zu wischen. »Das mache ich.«

»Danke, Obito-chan«, sagte Sumiye, die ebenfalls lächelte, und fügte dann hinzu: »Rin war übrigens gerade hier. Sie lässt ausrichten, dass sie heute Nachmittag vorbeischauen wird.«

Rin? Sie war um diese Zeit schon hier gewesen? Es war noch nicht einmal neun Uhr!

Aber Obito freute sich riesig, dass seine beste Freundin Kakashi und ihn besuchen wollte.

»Haben wir genügend zu Essen im Haus? Du weißt ja, was Rin verdrücken kann ...«

»Natürlich! Wann hat unser Besuch je hungern müssen?« Sumiye kicherte und erklärte dann, dass sie in den Garten hinausgehen und die Hecken schneiden würde. Obito beschloss, das Haus zu putzen, solange Kakashi noch schlief.



»Du bist aber fleißig heute Morgen.«

Erschrocken ließ Obito den Putzlappen fallen, der mit einem leisen Platsch auf dem Tatamiboden landete. Er blickte zu Kakashi, der sich am Ende der Treppe lässig gegen die Wand gelehnt hatte, die Arme verschränkt, und ihn angrinste. Obito hatte ihn nicht kommen hören.

»Hast du mich erschreckt!« Obito bückte sich, hob den Lappen auf und begann dann dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte. Das war die Rache dafür, dass Kakashi ihn so erschreckt hatte. Wie lange sah er ihm bereits beim Putzen zu? Er hätte ja wenigstens etwas sagen können!

Nach einer Weile hörte er Kakashi sagen: »Du könntest eine Pause machen und mich küssen.«

Na geht doch, dachte Obito mit Genugtuung. Endlich sagt er mir, was er möchte.

Grinsend kam Obito auf ihn zu, warf den Lappen lässig hinter sich und drückte Kakashi sanft gegen die Wand, was diesem ein leises Keuchen entlockte. Dann fanden ihre Lippen zueinander und Obito spürte, wie sehr Kakashi den Kuss genoss, denn er zog Obito enger an sich und vergrub seine Hand in seinen schwarzen Haaren.

»Jungs ...«

Erschrocken fuhren die beiden auseinander und blickten entsetzt in Sumiye Uchihas grinsendes Gesicht.

»Ich wollte euch nur darauf hinweisen, dass ich euch Frühstück gemacht habe, während ihr beschäftigt wart.«

»Obaa-chan, wir ...« Weiter wusste Obito nicht. Es war ihm unangenehm, dass seine Oma sie in einem so intimen Moment erwischt hatte. Nun gut, sie hatten sich aber auch keine besonders große Mühe gegeben, ihren Kuss an einen weniger offen zugänglichen Ort zu verlegen.

»Kinder, das muss euch doch nicht peinlich sein. Das hättet ihr schon vor einigen Jahren tun sollen, wenn ihr mich fragt.«

Mit diesen Worten drehte sie sich um und ließ die beiden Männer stehen, die sich erst verdattert ansahen, dann aber beide in Lachen ausbrachen und auch beim Frühstück noch grinsend dasaßen.

Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Es war so schön, Kakashi lachen zu sehen, und auch Sumiye wirkte sehr glücklich. Obito selbst fühlte sich so leicht und beschwingt wie lange nicht mehr.

If I Told YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt