31 - Kakashi

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»Wise men say
only fools rush in.
But I can't help
falling in love with you.«
~ Elvis Presley, Can't Help Falling In Love With You

Wenn er den Augenblick, in dem er Obito gefragt hatte, ob er Kakashi heiraten wollte, mit einem Wort hätte beschreiben müssen, wäre es wohl »zerrissen« gewesen. Kakashi wusste, als er den Ring seinem Geliebten entgegenstreckte, dass die Wahrscheinlichkeit auf ein Ja nach allem, was er Obito angetan hatte, sehr gering war. Und doch kniete er vor dem großen Mann mit dem zerzausten schwarzen Haar, den Narben im Gesicht und nur einem Auge, der die Hände gegen die Lippen gepresst hielt, und sah ihn einfach nur an. Weder flehend noch erwartungsvoll. Er sah Obito Uchiha einfach nur an und wartete auf eine Antwort. Egal, wie sie auch ausfallen mochte – sie würde alles verändern.

Konnte Obito ihm vergeben?

Hatten seine Worte und, viel wichtiger noch, seine Gefühle ihn erreicht?

Wusste er jetzt, dass Kakashi nur das Beste für ihn im Sinn gehabt hatte?

Und immer haben würde?

Obitos Antwort ließ auf sich warten. Er sah Kakashi mit einem Blick an, den dieser nicht ganz zu deuten wusste. Jedoch begann es in Obitos Auge verdächtig zu flackern, als Kakashi die Hoffnung gerade aufgeben wollte.

Dann rollte eine einzelne Träne über Obitos Wange bis in seinen Mundwinkel, der leicht zitterte. Seine Lippen öffneten sich; er hörte seinen Freund tief Luft holen und ihn dann sagen: »Du bist ein echter Idiot, weißt du das, Kakashi Hatake?«

Mit dieser Reaktion hatte Kakashi definitiv nicht gerechnet. Verwirrt ließ er die Hand mit dem Ring wenige Zentimeter sinken, doch dann schloss sich ein fester Griff um sein Handgelenk und hielt es fest.

»Du bist der größte Idiot überhaupt. Und weißt du warum? Weil du einen noch viel größeren Idioten liebst, der sich gerade wirklich mies fühlt, weil er den Verlobungsring, den er für seinen Partner ausgesucht hat, entgegengestreckt bekommt und nicht er es war, der die dazugehörige Frage gestellt hat, wie er es ursprünglich geplant hatte.«

Obito zog Kakashi sanft auf die Füße und umschloss dann auch sein anderes Handgelenk. Sein gerade noch leicht grimmiger Gesichtsausdruck wich einem milden Lächeln, das Kakashis Herz zum Hüpfen brachte. Da blitzte endlich wieder ein Teil des Obitos hervor, den er so sehr liebte, dass es ihn beinahe innerlich vor Glück zerriss.

Dann trat Obito noch einen Schritt näher an Kakashi heran, sodass sich ihre Nasenspitzen fast berührten, und flüsterte: »Kakashi, natürlich will ich dich heiraten.«

Der Kuss, der auf diese Worte folgte, raubte Kakashi jeglichen klaren Gedanken. Eine Welle unendlichen Glücks überströmte ihn und riss ihn beinahe von den Füßen, als er realisierte, dass er ein Ja als Antwort bekommen hatte.

Obito wollte ihn tatsächlich heiraten!

Ein lautes Jubeln war von den Umstehenden zu hören, die Kakashi eingeladen hatte, um Obito zu zeigen, wie ernst er es meinte. Dann ertönte ein fröhliches Quietschen und sie lösten sich lächelnd voneinander. Beide wurden im nächsten Augenblick je von einem Arm umschlungen, und Rin grinste sie an wie ein Honigkuchenpferd.

»Na endlich habt ihr es geschafft, ihr beiden Dummköpfe. Ich bin stolz auf euch. Aber eines müssen wir noch klären...«

Kakashi blickte Rin verwirrt an, und auch Obito warf ihr einen verwunderten Blick zu. Was gab es denn jetzt noch zu klären?

»Wessen Trauzeugin darf ich denn nun sein?!«


»Obito-nii-chan! Shisui hat gesagt, es gibt einen Kuchen, der sogar größer ist als ich! Und ich darf von dem so viel essen, wie ich will, wenn ich einen Kimono trage! Wo gibt's denn den Kuchen jetzt?!«

If I Told YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt