Ilum II

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Rey

Die bedrohliche Gestalt kam schnell auf sie zu und Rey schaffte es gerade noch auszuweichen. „Ben, hör auf!" schrie sie und sprang zur Seite, als das Lichtschwert erneut auf sie zuraste.

„Ben Solo gibt es nicht mehr. Du hast versagt, Rey. Du konntest mich nicht vor der Dunklen Seite retten. Doch ich gebe dir noch eine zweite Chance. Lass es uns hier ein für alle Mal beenden."

Seine Worte machten sie wütend, doch riefen sie ihre größten Ängste hervor. „Ben, bitte, tu das nicht" stotterte Rey, unfähig ihren Blick von seiner Maske zu lösen.

Kylo Ren hatte aufgehört sie anzugreifen, stattdessen richtete er sich jetzt zu voller Größe vor ihr auf. „Komm mit mir" sagte er bestimmend. „Lass mich dir die Dunkle Seite der Macht zeigen und zusammen bauen wir die Erste Ordnung wieder auf, sodass sie auf ewig herrschen wird!" Während er sprach streckte er seinen Arm aus und bot ihr seine Hand an.

Doch Rey schüttelte nur traurig den Kopf. „Ich werde Kylo Ren nie die Hand reichen" sagte sie entschlossen und machte sich bereit für seinen Angriff, der unweigerlich folgen würde.

„Nun, so soll es sein. Ben Solo war schwach, doch ich bin es nicht!" rief er und holte mit dem Lichtschwert aus. Doch dieses Mal war Rey nicht schnell genug und die glühende Klinge traf sie am Oberarm, sodass sie vor Schmerzen aufschrie.

Verzweifelt taumelte sie rückwärts und stieß gegen eine Felswand. Schnell drehte sie sich zur Seite und rannte los, bloß weg von ihm. Durch das schwache Licht konnte sie jedoch nicht wirklich sehen, wohin sie lief und stolperte kurz darauf über einen Felsen und landete unsanft auf dem Boden.

Schwere Schritte näherten sich ihr und nur einen Moment später stand Kylo Ren über sie gebeugt. Sie wollte die Macht benutzen, um sich zu wehren, doch sie war wie gelähmt vor Angst. „Ben... das bist nicht du... bitte komm zurück zu mir. Du bist nicht allein" flüsterte sie flehend und eine Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange.

„Du auch nicht."

Die Stimme kam von jemandem hinter Kylo Ren. Erschrocken drehte dieser sich um, wurde jedoch im gleichen Moment von Ben gegen die Felswand geschleudert. Reglos blieb er dort liegen.


Ben

Ein Schmerzensschrei zerriss die Stille um ihn. Rey, dachte er nur und rannte weiter in die Richtung, in der er sie vermutete. Er vertraute darauf, dass ihm seine Instinkte den richtigen Weg weisen würden.

Ruckartig blieb er stehen. Was er dort vor sich sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er sah entsetzt zu, wie Kylo Ren sein Lichtschwert hob, um Rey niederzustrecken und Wut kochte in ihm hoch. Er blickte zu Rey, die dort am Boden lag und mit vor Angst geweiteten Augen zu der Gestalt vor ihr aufblickte und mobilisierte alle Macht, die durch ihn hindurch floss, um das Monster von ihr fernzuhalten.

Ein Knurren entkam seiner Kehle, als er die Hand hob und Kylo Ren darauf gegen die Felswand knallte. Dort blieb er kurz reglos liegen, bevor die Illusion wieder verschwand und eine gedrückte Stimmung hinterließ.


Erzähler POV

Schnell lief Ben zu Rey und nahm vorsichtig ihr Gesicht in seine Hände. „Rey, ist alles in Ordnung?" fragte er sie voller Sorge. „Ben, du bist es wirklich" hauchte sie außer Atem und warf sich ihm im gleichen Moment um den Hals. Überrascht legte er seinen Arm um sie und spürte, wie sie am ganzen Körper zitterte. Er drückte sie fester an sich und versuchte sie zu beruhigen, indem er ihr sanft über ihr Haar strich.

Rey schmiegte sich an seine starke Brust und atmete seinen vertrauten Duft ein, während sie spürte, wie sich ihr Herzschlag langsam wieder normalisierte.

„Bist du verletzt?" fragte er sie schließlich leise und sie erinnerte sich an die Brandwunde, die das Lichtschwert hinterlassen hatte und die wieder heftig zu schmerzen begonnen hatte. „Ja schon, aber es ist nicht so schlimm. Ich bin so froh, dass du da bist" meinte sie und zwang sich zu einem Lächeln, das jedoch nicht sehr überzeugend war.

Ben hob seine Augenbraue. „Okay, lass uns schnell zurück zum Schiff gehen, damit wir deinen Arm verbinden können. Hast du den Kristall?" meinte er und sah sie fragend an.

Erschrocken blickte Rey zu ihm auf. Den Kristall hatte sie ganz vergessen. „Nein, ich weiß nicht..." fing sie an und blickte panisch um sich. Doch dann fiel ihr Blick auf die Stelle, an der Kylo Ren verschwunden war. Dort im Staub lag ein kleiner Kristall, der ein sanftes Licht verströmte. Rey löste sich aus Bens Umarmung und ging nun wie gebannt auf den Kristall zu. Vorsichtig nahm sie ihn in die Hand und drehte ihn ein wenig zwischen den Fingern. Sie hörte wie der Kristall nach ihr rief und lächelte. Dann steckte sie ihn in ihre Tasche und drehte sich wieder zu Ben um, der sie neugierig beobachtet hatte.

„Lass uns gehen" sagte sie und nahm seine Hand. So schnell sie konnten liefen sie zum Eingang der Höhle zurück und schlossen das Tor hinter sich. Ben fühlte, wie eine schwere Last von seinen Schultern fiel, während sich seine Augen langsam wieder an das helle Licht gewöhnten.

Rey war immer noch etwas blass im Gesicht, als sie zurück zum Schiff gingen und auch Ben hatte Schwierigkeiten, das zu verarbeiten, was er gerade gesehen hatte.

Chewie erwartete sie bereits ungeduldig im Falken und hatte schon alles für ihren Start vorbereitet. Rey ließ sich schwach in den Pilotensitz fallen und gab die Koordinaten für ihr nächstes Ziel ein.

„Fliegen wir nicht zurück zum Widerstand?" fragte Ben sie verdutzt, als er sah, wohin Rey fliegen wollte.

„Nein, ich brauche zuerst etwas Abstand" antwortete sie knapp.

Kurz darauf waren sie schon in der Luft und wenig später sprangen sie in den Hyperraum. Beide waren froh, den Planeten endlich hinter sich zu lassen.

Ein Leuchten (Reylo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt