XIII - OFFENBARUNGEN
James drehte sich um, um zu sehen, wer das Esszimmer betreten hatte. Er sah Lily, die einmal mehr einen Teller mit unberührten Essen in der Hand hielt. James seufzte.
„Immer noch kein Glück?", fragte er niedergeschlagen. Lily schüttelte nur den Kopf und stellte den Teller auf dem Tisch ab.
Es war jetzt drei Tage her seit Harry zum Hauptquartier gekommen war und seitdem hatte Harry weder Essen noch Trinken angerührt. Lily und James brachten ihm seine Mahlzeiten dreimal am Tag und kamen jedes Mal mit dem unangerührten Essen zurück. Harry hatte seit dem disaströsen Vorfall mit Moody mit niemandem mehr gesprochen. Harry hatte sich selbst in seinem Zimmer verschanzt und sich geweigert, mit irgendjemandem zu sprechen.
„James, das kann so nicht weitergehen. Es sind jetzt schon drei Tage und er hat noch nicht einmal einen Tropfen Wasser getrunken. Er wird krank werden und er ist jetzt noch nicht einmal in einem guten Gesundheitszustand." Lily war leicht hysterisch.
Sie hatte die letzte dreiviertel Stunde damit zugebracht, Harry zum Essen zu bewegen. Anfangs hatte Harry noch mit ‚Lass mich allein' oder ‚Haut ab' reagiert, jetzt aber ignorierte er einfach alle und blieb auf dem Steinfußboden des Zimmers sitzen. Lily waren die dunklen Ringe unter Harrys Augen aufgefallen und die Erschöpfung, die ihm ins Gesicht geschrieben stand, hatte ihn aber nicht dazu überreden können, zu Bett und schlafen zu gehen.
James sah müde zu ihr hinüber.„Was soll ich deiner Meinung nach tun, Lily? Willst du, dass ich raufgehe und ihn zwangsernähre? Denkst du, das ist es, was ich tun sollte?" James wollte Lily nicht anfahren, aber er wusste, dass die ganze Situation mit Harry außer Kontrolle geriet.
Als Harry das Essen zum ersten Mal verweigert hatte, hatte James das ganze abgetan und sich selbst gesagt, dass er schon essen würde, wenn er Hunger bekäme. Allerdings war das vor drei Tagen gewesen und Harry zeigte noch keine Anzeichen der Aufgabe und James wurde immer besorgter.
„Fahr mich nicht so an James. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt sich gegeneinander zu wenden. Wir müssen dieses Problem zusammen lösen.", entgegnete Lily aufgebracht. James seufzte und erhob sich aus seinem Stuhl. Er trat auf Lily zu und nahm sie in den Arm.
„Es tut mir Leid, Lils, aber ich weiß einfach nicht, was wir mit Harry noch machen können. Der Minister hat sich immer noch nicht mit Dumbledore in Verbindung gesetzt, die Todesser richten auf ihrer Suche nach Harry immer noch Unheil an und wir haben einen selbstmordgefährdeten Teenager auf dem oberen Flur, der einfach nichts hören will von dem was wir ihm sagen."
Nachdem der das gesagt hatte, saßen beide Eltern in Gedanken versunken auf dem Sofa.
In dem Augenblick betrat ein sehr besorgt aussehender Sirius den Raum. Er blickte zu James hinüber und schien zu erblassen.
„Tatze, was ist los?"
James richtete sich auf, weil er die Sorge, die seinem Freund ins Gesicht geschrieben stand, bemerkte. Sirius ging hinüber zu James und setzte sich. Er sah immer noch betrübt aus.
„Nichts, Krone. Ich bin vermutlich nur müde."
Er blickte angestrengt zu Boden während er das sagte.
James war sofort misstrauisch. Sirius gab nie zu, dass er müde war. Nie.
„Tatze, irgendwas ist los, sag es mir!"
DU LIEST GERADE
The Darkness Within
FanfictionWas wäre, wenn Wurmschwanz Harry damals direkt zu Voldemort gebracht hätte, statt ihn zu töten? - Autorisierte Übersetzung - Cover ist von der wundervollen @M-Caeruleum