XVI - BRÜDER

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XVI - BRÜDER

Damien starrte Harry an. 'Merlin, er sieht aus wie Dad!', war das erste, was er dachte. Obwohl er seinen Vater nur wenige Male in seinem Leben so wütend gesehen hatte, wie Harry gerade aussah. Er öffnete seinen Mund, um Harry zu antworten.

"Um...Hi Harry...Ich...Ich bin Damien."

Harry erhob eine Augenbraue.

"Sollte mir das etwas sagen?", fragte er, sein Ton kalt und harsch.

Damien verfluchte sich innerlich. Seine Eltern hatten dreizehn Jahre gebraucht, um Damien von Harry zu erzählen, also würden sie Harry nicht innerhalb von einer Woche von ihm erzählen.

"Sorry", begann Damien. "ich denke, es gibt keinen anderen Weg, dir das zu sagen, also... ähm...Ich bin Damien Potter, dein...dein Bruder", erwiderte Damien lahm.

Damien wünschte, er hätte all das besser durchdacht. Er hatte das ganze 'ins Hauptquartier kommen' durchgeplant, aber er hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet, was er Harry sagen würde.

Damien sah zu, wie sein Geständnis einen Schockausdruck in Harrys Augen hinterließ. Es brauchte nur einen Moment, in dem Harry seinen Schock durch Wut ersetzte.

Harry trat einen Schritt näher an ihn heran.

"Ich bin nicht dein Bruder!", zischte er ihm zu.

Damien war darüber erstaunt. Seine Eltern und sein Patenonkel hatten ihm gesagt, dass Harry sich nicht als Teil der Potter-Familie sah, aber Damien hatte gedacht, dass sie nur überreagieren würden. Wie auch immer hatte Damien bemerkt, was Harry alles angetan wurde und dass es offensichtlich war, dass sie viel machen mussten, um eine Beziehung zueinander pflegen zu können. Damien nahm einen tiefen Atemzug und gab Harry eine Antwort.

"Nur, weil du dich nicht so fühlst, macht es das nicht wahr", spezifizierte er.

Harry starrte Damien nur an. Er konnte nicht glauben, was für Nerven dieses Kind besaß. Harry starrte Damien einen weiteren Moment an, ehe er sich von ihm wegdrehte. Er begann, einige Bücher und Federn aufzuheben. Er dachte sich, dass es das beste wäre, den Jungen zu ignorieren. Hoffentlich würde er dann gehen. Harry fühlte, dass es nicht helfen würde, Damien aus dem Raum zu werfen, da er nicht in der Stimmung dazu war, noch irgendetwas von den Potters zu hören.

Damien sah zu, wie Harry seine Habseligkeiten aufhob und zu seinem Bett ging. Er bemerkte einen kleinen Koffer, der unten am Bett stand. 'Wie ich das vermisst habe', dachte Damien, und ging einen Schritt auf Harry zu.

"Harry, denkst du nicht, dass wir reden sollten?", fragte Damien und trat einen Schritt näher.

Harry bleckte die Zähne. Er hasste es, wenn ihm jemand sagte, was er tun sollte. Er drehte sich erneut um.

"Nein, ich denke nicht, dass wir reden sollten, da wir nichts haben, über das wir reden könnten. Also warum bist du kein guter, kleiner Junge und zischst ab!"

Statt verletzt oder beleidigt zu sein, breitete sich ein Grinsen auf Damiens Gesicht aus.

"Ein 'guter, kleiner Junge', oh, das bin so was von nicht ich", kicherte Damien. "Wenn du denkst, dass ich so bin, dann wirst du überrascht sein."

The Darkness WithinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt