Albträume

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Mitten in der Nacht wache ich schweißgebadet auf. Ich sitze aufrecht im Bett und muss mich erstmal in der Dunkelheit orientieren. Mein ganzer Körper zittert. Erst nach einigen Minuten erkenne ich wo ich bin. Als sich eine große Hand auf meine Schulter legt zucke ich zusammen. Erschrocken schaue ich zu D herüber, der mich besorgt beäugt. "Was ist passiert? Warum weinst du?", fragt er mich direkt und setzt sich neben mich. Ungläubig fasse ich mir mit beiden Händen ins Gesicht und merke erst jetzt, dass es nass von Tränen ist. "Ich habe schlecht geträumt.", sage ich leise und fahre mit meinem Finger über die Schürfwunden, die L mir zugefügt hat. Ich versinke wieder in Gedanken und starre mit leerem Blick durch das Zimmer. Mit einer Frage holt er mich zurück ins hier und jetzt. "Möchtest du mir erzählen, was du geträumt hast?"

Ich hole tief Luft und fange an zu erzählen. "Ich habe geträumt, dass meine gestrige Begegnung mit L nicht so glimpflich ausgegangen ist, wie sie es gestern ist. Ich habe es nicht geschafft ihn rauszuschmeißen. Ich war einfach zu schwach oder er zu stark. Und er hat nicht locker gelassen. Immer wieder hat er mich angefasst und ist auf mich zugekommen. Ich habe ihn immer wieder weggestoßen, aber nichts hat geholfen. Mit voller Kraft hat er mich gegen die Wand gedrückt, so dass mir die Luft weggeblieben ist. Dann hat er meine Hose runter- und meine Unterhose zerrissen. Sein Blick war so kalt, dass mein Herz fast erfroren wäre. Und dann**dann**dann hat er mich vergewaltigt." Ich breche in Tränen aus. D drückt mich fest an sich. Seine starken Arme üben einen angenehmen Druck aus.

"Kleines, das war nur ein Traum. Und er wird dir nie wieder etwas tun. Dafür sorge ich. Du brauchst keine Angst mehr haben. Es wird niemals dazu kommen, dass er dir so etwas antut." Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und ich fühle mich wirklich sicher bei ihm. Einige Minuten sitzen wir so da, bis meine Tränen getrocknet sind. Doch er löst sich von mir und geht Richtung Tür. "Wo willst du hin?", frage ich ihn verwirrt und etwas ängstlich, doch er antwortet nicht sondern verschwindet einfach. Sehnsüchtig schaue ich ihm hinterher. Wenig später kommt er mit unseren Klamotten wieder. Er wirft mir sein Shirt zu. Irritiert schaue ich ihn an. "Ich liege zwar wirklich gerne nackt neben dir, aber gestern hast du so gut in meinem T-Shirt geschlafen, ich dachte vielleicht hilft dir das beim schlafen. Und ansonsten liege ich bereit und nehme dich noch fester in den Arm. Wenn du nochmal schlecht träumst oder nicht schlafen kannst, weck mich und ich lenke dich ab." Er krabbelt zurück zu mir ins Bett. "Du bist so süß. Danke schön." Ich gebe ihm einen Kuss und kuschle mich unter die Bettdecke. Er legt sich als großer Löffel hinter mich und drückt mich fest an sich. Ich fühle mich sicher und würde am liebsten für immer hier in seinem Arm liegen. Seine Atmung wird flacher und es scheint, als sei er eingeschlafen.

"Ich bin auch in dich verliebt.", flüstere ich. Einerseits hoffe ich, er hat es gehört, andererseits möchte ich es aber auch nicht. "Und vielleicht liebe ich dich auch schon.", sage ich noch leise, bevor auch ich in einen traumlosen Schlaf gleite.

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