My Nightmare - Shadowhunter

Wie früher

"Ich hasse dich!"
Alec schrie sie an. Er hatte einen Hass erfüllten Blick, der einen Kalten Schauer auf Rosalin's Rücken verursachte.
"Alec... Ich... es tut mir leid! Bitte! Versteh doch! I-ich wollte ni-"
"Halt den Mund!"
Ein Ohren betäubendes Klatschen war zu hören und Rosalin fasste sich wie in Trance an die Wange. Alec hatte sie geschlagen. Ihr eigener Bruder.
--------------
Rosalin stand in einem Club. Genauer gesagt dem Phandemonium. Es war keine einzige Seele in sicht, weswegen sie durch die leeren Hallen lief.
"Rosalin."
Die Stimme war eisig, aber sie erkannte sie. Es war die Stimme des Mannes, den sie liebte.
Schnell drehte sie sich um und lief zu ihm.
"Magnus!"
Sie wollte ihn umarmen, doch er drückte sie weg. Verwirrt und Traurig sah sie zu ihm auf.
"Magnus? Was ist los?"
Sie zitterte, ohne erdenklichen Grund, am ganzen Leib, während Magnus sie nur kalt anstarrte.
"Denkst du wirklich, du hättest mir je etwas bedeutet? Du bist doch nur mein kleines Spielzeug gewesen, aber du bist alt. Ich habe das Interesse verloren und nun..."
Er besah sie noch einmal von oben bis unten und sein Gesicht verzog sich angewidert. Rosalin zersprang bei dem Blick das Herz in Tausend Teile.
"Geh. Ich will dich nicht mehr sehen."
Sie wollte nach ihm greifen. Ihn zur Vernunft bringen, doch es war zu spät. Er war weg.
Er ließ sie allein.
Für immer.
Sie war für immer allein.
----------
Sie stand in einer leeren Halle und sah sich, mit einem Bogen in der Hand, der von ihrem Bruder war, aufmerksam um.
"Alec? Izzi? Jace? Clary?"
Stille.
Man hörte nichts, außer die leisen Schritte von Rosalin.
"Leute? Simon? Seid ihr da?"
Ihre Stimme hallte wie ein Echo durch die großen, kalten Flure.
"Hallo? Leute, wo seid ihr?"
Ein mulmiges Gefühl machte sich in der Schwarzhaarigen breit, als sie durch die Flure lief und alle Räume durchsuchte.
"Leute! Das ist nicht witzig! Magnus, wo bist du!?"
Sie ging um die nächste Ecke, als sie ein leises, röchelndes Husten hörte. All ihre Alarmglocken sprangen an und sie sprintete los. Ihr war es egal, wie laut sie die Türen auf riss und wie laut sie knallten, während sie gegen die Wand prallten. Sie hatte riesige Angst, dass ihrer Familie, oder ihren Freunden etwas passiert war.
Im Türrahmen einer großen Tür blieb sie kurz vor Schock stehen, ehe sie weiter eilte. Sie alle waren hier.
Clary, Jace, Alec, Izzi, Simon, Magnus.
Alle da, aber... sie waren Blutverschmiert. Bei einigen konnte sie nicht einmal sagen, ob sie noch atmeten. Schnell kniete sie sich vor Alec und Izzi und suchte nach Puls. Nichts.
"Rosalin."
Ein Kalter Schauer jagte ihren Rücken hinunter, während sie ihren Kopf zu Magnus bewegte, bevor sie auf stand und zu ihm taumelte.
"Magnus, schau mich an, ja? Alles wird gut. Bitte. Bleib bei mir. Ich darf dich nicht auch noch verlieren. Ich-"
"Wieso hast du das getan?"
Erschrocken sah Rosalin Magnus an. Was meinte er? Sie hatte doch nichts getan?
"Wa-was meinst du?"
Ihre Stimme zitterte und leichte Tränen traten in ihre Augen, die sie aber weg blinzelte.
"Es ist deine Schuld. Wieso hast du... das getan?"
Seine Stimme brach ein wenig und sie sprang auf, zog ihr Shirt aus und drückte es auf seine Wunde. Das sie jetzt vor ihm hockte, nur in kurzer Hose und BH bekleidet, interessierte sie nicht. Kein Stück.
Doch Magnus drückte sie weg. Er wollte ihre Hilfe nicht.
"DU bist ein Monster."
Rose starrte ihn an und nun flossen ihr die Tränen ungehindert über die Wangen. Was? Warum? Warum sagte er das?
"Magnus... warum sagst du das? Ich... was ist passiert?"
Doch Magnus starrte sie nur Kalt an, bevor seine Augen langsam ihren wunderschönen Glanz verloren.
"Fahr zur Hölle.", flüsterte er.
Rosalin erstarrte, bevor sie an ihm rüttelte.
"Nein. Du darfst nicht sterben. Nicht so. Bitte. Ich... ich liebe dich!"

Mit einem Mark erschüttertem Schrei wachte Rosalin auf und saß Kerzen Grade im Bett. Vor ihr kniete Izzi und rechts von ihr, am Rand des Bettes, stand Jace. Alec stand mit verschränkten Armen am Türrahmen, während Clary sich an ihm vorbei drückte, gefolgt von einem braun Haarigen Jungen mit Brille, der Rose aufmerksam und nicht gerade unauffällig mussterte.
Kalter Schweiß lief Rosalin über die Stirn, während sie auf Izzi ihr Gesicht starrte, es aber so schien, als würde sie durch die hindurch schauen.
"Hey, Rose. Alles wieder gut? Was hast du geträumt?"
Clary hatte sich, mit dem braun Haarigem zu ihrer Rechten gestellt und beide sahen besorgt aus. So wie alle, bis auf Alec. Den, den sie gerade am meisten brauchte.
Wie in Trance begann sie Dinge vor sich her zu murmeln.
"Keiner darf es erfahren. Nie. Ich bin eine Gefahr. Sie werden mich hassen. Sie alle. Ich werde ihr Tot sein."
Keiner verstand, was sie da vor sich hin faselte. Es war, als währe sie durch gedreht, verrückt gewunden. Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen.
"Ich bin ein Monster."
Jetzt begann auch Alec sich Sorgen zu machen und er drückte sich an Jace vorbei. Beschützerrisch, so wie früher auch, nahm er seine Schwester in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken.
"Keine Angst, kleine Schwester. Ich werde immer auf dich auf passen und wir beschützen uns gegenseitig. Weist du noch? Als wir gerade in der Ausbildung waren und uns gegenseitig Runen auf den Körper gemalt haben. Oder als wir 3 Tage in der Küche helfen mussten, nachdem wir die Bibliothek aufgeräumt hatten, weil wir diese komplett zerstört hatten."
Jace und Izzi mussten leicht anfangen zu lachen, während Clary und Simon, bei der Vorstellung, schmunzeln mussten. Rosalin begann wieder klar im Kopf zu werden und mit einem Mal drückte sie ihren Bruder, so stark es nur ging, als würde sie ihn jeden Moment verlieren, an sich.
Tränen bahnten sich wieder den Weg über ihre Wangen, während Alec ihr beruhigend Worte zu flüsterte und Izzi die anderen aus dem Zimmer trieb. Als die beiden allein waren, begann Rosalin zu flüstern: "Es tut mir alles so schrecklich leid. Es sollten nur 3 Monate sein. Ich wollte nicht, aber sie sagte, ich müsse. Ich hab euch immer beobachtet, wenn ich konnte. Es tut mir so schrecklich leid. Ich wollte euch doch gar nicht verlassen."
Alec, der erst jetzt den Sinn hinter den Worten erkannte, riss die Augen auf. Sie wollte nicht gehen. Und das alles belastete sie, wie es aussah, immernoch so sehr. Und auch wenn er es ihr gegenüber nie zugeben würde, hatte er ihr schon längst verziehen.
"Alles ist gut. Ich verzeihe dir. Ich bin bei dir. Hab keine Angst."
Rosalin lächelte, bevor sie sich noch weiter nach vorn lehnte und mit einem kleinen Lächeln Traumlos einschlief, in den Armen ihres Bruders. Alex lächelte schief und legte sich, zusammen mit ihr, in das große Bett und deckte die beiden mit der Violetten Decke zu und drückte sie an sich. Seine Arme Beschützerrisch um sie geschlungen und mit einem kleinem Lächeln.
Es war alles, wie es sein sollte.
Wie früher.