My Nightmare - Shadowhunter

Verdammt

Rosalin lief in das Zimmer, welches ihr schon damals gehörte. Das Zimmer rechts neben ihr, gehörte Alec und links neben ihrem war Isabell ihr Zimmer. Nach diesem kam das von Max, dem kleinen Bruder der drei Geschwister.
Die Schwarzhaarige öffnete die weiße Tür und trat in das leicht verstaubte Zimmer. Nur einige Bilder, ihr Bett und eine Schublade, war nicht mit Staub überdeckt. Sie musste nicht mal einen Zauber anwenden, um zu wissen das Alec hier war. Isabella würde sich so weit wie möglich von ihrem Zimmer vern halten, da sie anders damit umging. Isabella war keine Person, die in alten Erinnerungen schwebte und sich Gedanken machte. Sie ging viel lieber auf Partys oder hatte ihren Spaß mit anderen Dingen. Rosalin liebte ihre Schwester, auch wenn sie ihre Sichtweisen und Ansichten oft nicht verstand oder teilte, so tat sie alles um sie Glücklich zu machen. Sie dachte an die vielen Fotos, die sie von ihr Bekam. Isabella wollte, das Rosalin nichts verpasste. Im Gegensatz zu Alec, war sie Rosalin nicht böse. Sie verstand zwar auch nicht, wieso sie einfach mit Ihrer Mutter verschwand, doch sie müsste ihre Gründe dafür gehabt haben. Daran glaubte Isabella fest. Wie, als hätte Isabella die Gedanken und die Anwesenheit ihrer Schwester erhört, kam sie in das Zimmer gestürmt und zog die Ältere in eine feste Umarmung, welche diese schmunzeln erwiederte.
"Ich bin so froh, dass du wieder da bist."
Man konnte ein erleichtertes Lächeln auf Isabell's Gesichtszügen erkennen. Und auch bei Rosalin sah man ein ehrliches Lächeln.
"Ich bin auch froh wieder da zu sein."
Trotz der angenehmen Wärme, die die Umarmung frei gab, drückte Rosalin ihre kleine Schwester wieder ein wenig weg, welche sie darauf frei gab.
"Wie lange wirst du bleiben?"
Isabell ahnte schon das schlimmste und hoffte dennoch, dass es sich nicht bewahrheiten würde. Still betete sie zu allem was Sie kannte. Gott, dem Teufel, allen erdenklichen Hexenmeistern. Ja, sie betete sogar zu den lächerlichen Mundi Göttern, welche sie sich alle ausdachten.
"Ich hoffe doch, dass ich ab sofort hier bleiben kann. Ich bin gerne bei meiner Familie. Ich hab dich und Alec wirklich vermisst, Izzi."
In Isabell's Hals bildete sich ein Knoten bei der unausgesprochenen Frage. Sollte sie? Doch was würde sie hindern? Tief atmete sie noch einmal durch, bevor sie ihre Augen auf ihre große Schwester richtete.
"Warum... bist du damals gegangen?"
Ihre Stimme klang leiser und rauer als gewollt. Man musste einfach bemerkten, dass ihr die Frage unangenehm war.
"Izzi, Mutter hat es euch doch schon mitgeteilt, oder nicht?"
Isabell nickte, doch ihre Augen richteten sich nicht auf Rosalin. Sie huschten überall im Zimmer rum, doch blieben nicht bei der Blauäugigen hängen.
"Und warum fragst du dann?"
Jetzt richtete Isabell ihren Blick doch auf sie.
"Ich kann nicht glauben, dass du uns verlassen würdest, um stärker zu werden. Du hättest uns doch niemals allein gelassen."
Schuldbewusstsein machte sich in Rosalin breit. Natürlich hätte sie Alec und Izzi niemals freiwillig allein in Brooklin gelassen. Aber damals, als ihre Mutter sie mit nach New York nahm, hatte sie keine Wahl. Erst hieß es ja auch, dass es nur 3 Monate werden würden. Zu bedauern aller wurden 3 Monate zu 5 Jahren.
"Izzi, es tut mir leid, aber ich konnte euch nie beschützen. Das ist das einzige, was ich je gewollt hatte. Deswegen bin ich mit Mutter mitgegangen."
Es War nicht ganz gelogen. Doch es fühlte sich dennoch an, als hatte sie ihre Schwester verraten.
"Aber Rose..."
Izzi War schockiert. Nie hätte sie sich denken können, dass ihre geliebte Schwester so etwas tun würde.
"Es tut mir leid. Aber wenn ich könnte, dann würde ich das auch nicht ändern. Ich War schwach und bin es immernoch. Ich denke, es wäre besser, wenn du dieses Zimmer nun verlassen würdest, Isabella."
Rosalin tat es weh ihre Schwester so verzweifelt zu sehen, doch sie konnte nicht anders. Es War ihre persönliche Pflicht, ihre Geschwister zu schützen. Und genau das wollte sie tun, auch wenn sie nicht die älteste War. Und auch, wenn sie einige Geheimnisse vor ihren Geschwistern hatte, die, von ihrer Mutter aus, nie ans Tageslicht kommen dürften. Sie sollten geheim gehalten werden. Bis zu ihrem Tod und darüber hinaus.
Isabella gestand sich nun auch ein, dass ihre Schwester nicht mehr die war, die sie vor 5 Jahren gewesen ist. Damals hätte sie alles für Ihre Geschwister getan, doch nun...? Sie verließ ihre Familie, nur um Stärker zu werden. Dabei war sie doch schon stark! Izzi versuchte zu verstehen, aber ihr wollte einfach nicht in den Kopf gehen, warum Rosalin soetwas tun sollte. Stärke war ihr schon immer egal gewesen. Naja... Damals jedenfalls, dachte sich Isabell verbittert. Sie war sich nicht mehr sicher. Aber sie wusste, dass warscheinlich nichts mehr so sein würde wie es war. Dennoch behielt sie die Hoffnung.
"Rose... wenn etwas ist, du weißt... du kannst immer zu mir kommen. Wir sind Schwestern."
Damit drehte sich Izzi um und verschwand. Ihre Schritte hörte man noch einige Sekunden, doch dann waren sie verstummt.
Lustlos ließ Rosalin sich auf ihrem Bett nieder, welches sofort eine Staubwolke hervor brachte. Hustend dachte die Schwarzhaarige darüber nach, was Izzi gesagt hatte. Sie hatte mit allem recht. Außer mit einem.
Sie waren keine Schwestern.
Sie wurden belogen. Alle. Und dafür verachtete Rosalin ihre Mutter. Durch sie war sie gezwungen so zu tun, als währe alles normal. Als währe sie die normale Schwester. Der normale Shadowhunter. Eine ganz normale Person.
"Verdammt..."