Mittwoch
„Meine Mum hätte heute Geburtstag."
Erneut lief mir eine Träne über die Wange. Ich konnte kaum noch was sehen, da sich in meinen Augen weiterhin Tränen sammelten. Ich verdrängte oft meine Eltern. So fiel es mir leichter.
Doch an solchen Tagen konnte ich nicht stark bleiben. Diese Tage nahmen mich emotional mit. An ihrem Geburtstag waren wir immer in dem Lieblingsrestaurant meiner Mum essen. Ich kann mich noch genau erinnern, wo sie uns glücklich erzählt hat, das Sie genau in diesem Restaurant ihren Antrag bekommen hat. Es war ein etwas schickeres Restaurant, wo niemand auf die Idee kam mit Jogginghose essen zu gehen. Jeden den man dort gesehen hat, war schick angezogen. Ich seufzte über diese Erinnerung und mir wurde immer mehr klar, das Ich und Noah, das niemals erleben werden. "Komm her" Jayden schlang seine Arme um mich und zog mich zu ihm. "Es ist echt scheiße und es tut mir echt leid." Ich wusste, das er mir in dieser Situation nicht helfen konnte. Aber ich war froh, das Er für mich da war.
***
Ich hatte mich wieder etwas beruhigt. Ich war nach längerer Zeit wieder eingeschlafen.
Jetzt lag ich im Bett und starrte nach draußen. Ich war noch mega müde, ich hatte Kopfschmerzen, mir war total schlecht und meine Gedanken an den heutigen Tag ließen mich nicht schlafen.Ich hatte plötzlich das Gefühl ich müsste mich übergeben. Ich riss die Decke weg und sprang aus dem Bett. Ich öffnete direkt die Tür, rechts neben dem Bett, da ich die Hoffnung hatte, Jayden hat sein eigenes Bad. Und es war tatsächlich so.
Ich sprintete zur Toilette und übergab mich mehrmals.
Nachdem ich ein besseres Gefühl hatte stand ich auf und drückte die Spülung. Ich ging zum Waschbecken und wusch mir meine Hände. Danach drehte ich auf kaltes Wasser und wusch mir noch mein Gesicht. Ich trocknete gerade mein Gesicht ab, als ich im Spiegel sah, das Jayden in der Tür stand. „Du bist nicht schwanger, oder?", fragte er mich und runzelte die Stirn. Schockiert schaute ich ihn an. „Wie soll ich den bitte schwanger sein?", antwortete ich so selbstsicher wie möglich. „Durch Sex?" Er schaute mich komisch an. Als wäre ich eine elf jährige und er müsste mich aufklären. „Das meine ich doch gar nicht, du Idiot" Ich verdrehte die Augen. Meine Anspannung stieg plötzlich an. Ich hatte schon ein paar Leuten erzählt, das Ich noch Jungfrau war, doch niemals trat so eine Anspannung auf. Innerlich verkrampfte ich total, doch ich nahm meinen „Mut" zusammen.
„Ich hab noch mit niemanden geschlafen."
Erst schaute er mich geschockt an, als hätte ich ihm gerade gesagt, das ich von schwanger bin. Obwohl das gar nicht geht, da ich ja nicht ihm geschlafen hatte. Geschweige denn, mit irgend jemanden geschlafen habe.
Noch nicht.
Manchmal hasste ich meine innere Stimme.
„Versteh mich jetzt nicht falsch, aber warum?", fragte Jayden plötzlich nach langem schweigen. Warum interessierte ihn das Thema so? Ich überlegte kurz.
„Ich war bis jetzt mit einem Jungen zusammen gewesen und nun ja, das alles mit uns, war nur Zweck eines Spiels... Ist ja jetzt egal, aber danach hatte ich nichts mehr mit Jungs. Ich erzähle es immer, weil es mir etwas peinlich ist und nicht jeder nur denken soll, ich habe kein Leben." Er runzelte die Stirn. „Es ist dir peinlich? Du hast kein Leben? Ich bitte dich, du hast schon mehr erlebt, als die anderen! Die träumen von solchen Erlebnissen!", sagte er etwas aufgebracht. Ich schaute ihn verwirrt an. Wer wollte denn bitte diese Erlebnisse erlebt haben? „Jayden, hör bitte auf." Er schlug die Badezimmer Tür zu. „Nein, verdammte scheiße!", schrie er fast. „Weißt du was dein Problem ist? Du kümmerst dich um die Meinung anderer! Ja, du bist taff. Und, trotzdem lässt du sie dich angreifen. Bei jedem schwachen Moment, wird dir bewusst, das dich eigentlich jeder zerstören kann." Autsch. Ich wusste es. Ich wusste verdammt nochmal, das Ich schwach war. Aber, ich wusste nicht, dass das jeder mitbekam.
Mir lief eine Träne die Wange runter. Warum hatte er recht? Warum konnte ich nicht unverwundbar sein? Warum nicht? Ich dachte ich hätte dazu gelernt, aber anscheinend wohl nicht.
Weitere Tränen liefen mir über meine Wangen. Mein Blick war verschwommen und ich schniefte. Ich rannte an Jayden vorbei, öffnete die Tür und knallte sie wieder zu. Mir egal, ob das jetzt zu laut war.
Ich sammelte meine Klamotten ein und rannte aus der Suite. Ich war nur mit dem Shirt von Jayden bekleidet, was er mir geliehen hatte. Es war zum Glück lang genug, sodass nicht jeder Hotelgast mein Po sehen konnte.
Ich klopfte an die Zimmertür. Ich hoffte so sehr, das Skye da war. Ich wollte nicht noch unten nach ihr suchen, mit diesem Shirt.
Ich klopfte erneut an die Tür. Kurz darauf machte jemand die Tür auf. Noah. Er schaute mich an und sein Blick blieb an dem Shirt von Jayden hängen. „Wo warst du?", fragte er mich gereizt.
Ich musste mich so bemühen, hier nicht gleich zusammen zu brechen und zu heulen. Dieser Tag war verdammt schwer für mich und niemand half mir, ihn auch nur ein bisschen besser zu machen. Doch, Jayden... Er hatte mir geholfen. Er hatte es für einen Moment besser gemacht. Doch im nächsten Moment hatte er es direkt zerstört.
„Lass mich bitte rein", bat ich ihn. Doch er stellte sich mir in den Weg. „Noah!" Ich musste mir Luft machen. „Sag mir erst wo du warst und von wem dieses verfickte Shirt ist!", sagte er gereizt. Ich versuchte mich nochmal an ihm vorbei zu drängen, doch er ließ mich wieder nicht vorbei. „Warum müsst ihr mir den Tag alle so unfassbar schwer machen? Ich hab Sie schon verloren!", sagte ich zweifelnd und mir stiegen die Tränen in die Augen.
Noah schien abgelenkt gewesen zu sein. Ich ergriff die Möglichkeit und quetschte mich an ihm vorbei ins Zimmer und schloss mich im Bad ein. Ich machte das Wasser an und ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich setzte mich auf den Toilettendeckel und zog meine Beine zu mir. Ich konnte überhaupt nicht aufhören zu weinen. Mir fiel das Atmen immer schwerer und ich schluchzte, doch der Schmerz ließ nicht nach.
***
Ich war mittlerweile wieder bei den anderen. Ich hatte nicht gefrühstückt, aber ich hatte auch überhaupt keinen Appetit. Skye war ruhig, hatte mich aber auch nicht angesprochen. Mir war nicht nach reden zumute.
Noah hatte mehrmals versucht mich anzurufen und er hatte auch versucht mit mir zu reden, doch ich hatte abgeblockt. Ich brauchte jetzt die Zeit für mich.
Wir fuhren heute hoch in die Berge, um zu wandern. Wir würden mit einem Lift hochfahren und dann zusammen den Berg hinabsteigen. Alle hatten eigentlich was dagegen, doch die Lehrer setzten sich durch. Mir war es egal. So konnte ich vielleicht einen freien Kopf bekommen.
***
„Sweetheart!", sagte Jayden. Ich war so ziemlich die letzte, damit man mich in Ruhe ließ, doch Jayden machte mir ein Strich durch die Rechnung. „Was?", fragte ich ihn genervt. „Es tut mir leid. Ich hab mich wie ein Idiot gemeldet." Ich schaute zu ihm und er sah mich mitfühlend an. Auch wenn ich noch sauer auf ihn war, sagte ich zu ihm:"Schon okay."
„Kommst du heute Abend mit zum See? Ich und ein paar andere haben eben einen See entdeckt, wo man schwimmen kann." Sollte ich? Ich wusste nicht, ob ich das schaffte und ich musste noch mit Noah reden. „Bisschen Ablenkung vom ganzen.." Ich schaute Jayden erneut an und starrte gebannt in meine Augen. Dieses Argument überzeugte mich.
„Ja, Okay. Ich bin dabei."
Ein neues Kapitel!!! Leider etwas verspätet. Ich hoffe ihr hattet eine guten Start in die Woche. 💞
Feedback, wie immer willkommen❣️
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen💘
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Frozen Heart
Teen FictionEvelyn ist 17 und eine talentierte eiskunstläuferin, sie musste durch den Tod von ihrem Vater und ihrer Mutter, mit ihrem Bruder zu ihrer Tante nach Florida ziehen. Nach kurzer Zeit fällt ihr auf das ihr Nachbar Jayden, der Badboy der Schule ist un...