Kapitel 6

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Ich hatte noch nie in meinem Leben einen so schönen Mann gesehen. Er war asiatischer Herkunft, soviel konnte ich auf den ersten Blick sagen. Seine Augen waren tiefbraun und seine Haare schwarz. Oder doch eher dunkelbraun, ich konnte es bei dem Licht hier drinnen nicht ganz erkennen. Doch seine Ausstrahlung machte alles für mich aus. Obwohl wir noch kein Wort miteinander gewechselt hatten, strahlte er eine gewisse Wärme aus, bei der ich mich in seiner Nähe sofort wohlfühlte. Sowas hatte ich noch nie verspürt. Wirklich noch nie.

„Hey, ich bin Alex", stellte er sich vor und lächelte mich charmant an. Ich war unfähig zu sprechen. In den letzten Minuten hatte es mir buchstäblich die Sprache verschlagen und nun seine Stimme zu hören, die so sanft und beruhigend klang, stellte ungewöhnliche Dinge mit mir an. Ich fühlte etwas, das ich eigentlich für immer aufgegeben hatte. Zumindest hatte ich das bis jetzt geglaubt. Verdammt, ich hatte es mir sogar geschworen, niemals wieder solche Gefühle zuzulassen.

„Li..Lisa!" Oh Gott, nicht einmal meinen Namen brachte ich ohne zu stottern hervor. Ich war wirklich erbärmlich. Mich von einem fremden Mann innerhalb kürzester Zeit so um den Finger wickeln zu lassen war mir noch nie passiert. Und eigentlich hatte ich ja auch geglaubt, sowas in der Art auch nie wieder durchmachen zu müssen.

Alex lachte freundlich auf und legte seinen Kopf schräg. „Du heißt LiLisa?", fragte er mich amüsiert und lehnte sich mit dem Ellbogen am Stehtisch ab, der neben ihm stand. Ich fiel sofort in sein ansteckendes Lachen mit ein und schüttelte den Kopf.

„Nein, natürlich heiße ich Lisa. Ich bin neu hier", erzähle ich ihm, um die peinliche Stimmung von vorhin wettzumachen.

„Ah verstehe, in welcher Abteilung bist du zuständig?" Alex schien interessiert zu sein. Aber gut, das hier war ein typischer Smalltalk. Ich musste ihm ja nicht gleich ganz ausführlich mein ganzes Leben zusammenfassen. Außerdem war er ja sowieso Rennfahrer, ich würde ihn vermutlich sowieso nur zu Veranstaltungen wie diesen zu sehen bekommen.

„In der Social Media Abteilung", beantwortete ich ihm seine Frage.

Alex wollte ansetzen, um noch etwas zu sagen, aber es kam ihm der Mann auf der anderen Seite des Stehtisches zuvor. „Falls es hier irgendwen interessiert, ich bin Max Verstappen. Wollte ich nur so gesagt haben, jetzt lasse ich euch bei eurem Kennenlernen wieder alleine."

Als ich zu Max sah – mir dämmerte es erst da, dass er ja Samiras Freund war – zwinkerte er mir zu, klopfte Alex aufmunternd auf die Schulter und ließ uns nun wirklich alleine. In der kurzen Zeit hatte ich ihn völlig ausgeblendet. Wie peinlich. Vermutlich war ihm mein Starren aufgefallen. Ich hoffte nur, niemand anderer hatte es ebenfalls mitbekommen. Ich wollte nicht gleich am Anfang diejenige sein, die sich in einen der Rennfahrer verguckt hatte. Das hatte ich ja auch nicht vor, um das klarzustellen.

Alex grinste mich an und schüttelte den Kopf. „Beachte Max nicht, er ist immer so drauf." Mein Lächeln wurde breiter und ich schob mir eine der Haarsträhnen, die ich nicht in meinen Zopf gebunden hatte, hinters Ohr.

„Ich habe mich vor kurzem mit Samira getroffen, seiner Freundin. Sie meinte, er würde mir helfen, mich einzufinden bei Red Bull Racing." Alex zog die Augenbrauen hoch und lächelte amüsiert.

„Also das kann ich doch auch", erklärte er mir gespielt empört und ich riss meine Augen panisch auf.

„Oh nein, versteh das nicht falsch", ruderte ich sofort zurück. „Sie hat auch einige gute Worte über dich fallen lassen."

„Puh, da bin ich aber froh, dass es nur Gute waren." Alex zwinkerte mir frech zu, was mein Herz augenblicklich schneller schlagen ließ. Ach du meine Güte, das sollte ich schleunigst wieder in den Griff kriegen. Ich war nicht hier, um mich wieder zu verlieben, auch wenn Alex durchaus Potential hatte, ich wollte meinen Job gut machen, um für Sadie und mich zu sorgen. Da war ein Mann einfach nur fehl am Platz.

Love my Heart (Alex Albon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt