Kapitel 11

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„Verfluchter Mist", schimpfte ich, als ich bemerkte, wie Alex gerade dabei war, meine versehentliche Sprachnachricht an ihn, abzuhören. Bitte geh offline und tu so, als würde sie nicht existieren, dachte ich ganz still und heimlich, innerlich schob ich allerdings gerade Panik. Es würde für mich um einiges einfacher sein, wenn er sie einfach ignorieren würde.

Gebannt starrte ich auf das kleine Wörtchen online unter Alex' Namen und wartete darauf, dass es verschwand. Und dann, als hätten sich meine Gebete erhört, ging Alex offline. Ich stieß einen Freudenschrei aus. Einmal meinte es das Schicksal doch gut mit mir.

Bis mein Handy zu klingeln anfing. „Scheiße", fluchte ich leise. Ich ging noch ein paar Schritte weiter, damit ich mich auch wirklich vom Club entfernt hatte. Ich brauchte jetzt wirklich nicht auch noch Zuhörer. Es reichte immerhin schon, dass Oscar meine Nachrichten mitgelesen hatte.

„Ja?", meldete ich mich ganz unschuldig, als ich außer Hörweite war und die Musik vom Club nur mehr als dumpfes Klopfen wahrnehmbar war.

„Deine Sprachnachricht... die ist schon ziemlich interessant." Ich konnte Alex' Grinsen praktisch vor mir sehen. Das allein reichte aus, damit sich meine Mundwinkel automatisch hoher zogen. Verflucht seist du Alex und dein verdammter Charme!

„Tu mir bitte einen Gefallen und lösch sie von deinem Handy. Und vergiss einfach, dass sie jemals existiert hat", bat ich ihn flehend. Vermutlich hörte ich mich in diesem Moment erbärmlich an, aber das war mir jetzt egal.

„Keine Chance Lisa, ich glaube, wir haben da einiges zu besprechen."

Ich stöhnte genervt auf. Wieso musste denn jetzt auf einmal alles so kompliziert werden? „Hör zu Alex, das, was du da gehört hast, das hast du einfach nur falsch verstanden. Ich war genervt von meinen betrunkenen Freunden", erklärte ich ihm.

„Ach ja, wenn wir schon dabei sind. Es ist echt nicht nett von dir, deine Freunde einfach stehen zu lassen. Du bist jetzt nicht ernsthaft weggegangen?"

Ich musste auflachen. „Oh doch, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich rufe mir einfach einen Uber und die drei Schnapsdrosseln sollen selbst herausfinden, wie sie zurückkommen."

„Warte Lisa", sagte Alex etwas lauter ins Telefon. „Schick mir deinen Standort, ich komme, dich abholen."

„Das ist echt lieb von dir, aber bis du da bist, wird es vermutlich etwas dauern und ich stehe hier mitten in der Nacht alleine in der Londoner Innenstadt. Als Frau keine besonders angenehme Situation. Ich fahre mit dem Uber nach Hause, aber wenn du dich sicher fühlst, ich werde mich bei dir sofort melden, wenn ich in meiner Wohnung bin", versprach ich Alex.

„Okay, ich werde dir aber trotzdem weiterhin schreiben, damit ich sicher bin, dass dir auf der Fahrt nichts passiert." Unwillkürlich musste ich lächeln. Dieser Mann war gefährlich für mein Herz. Wenn ich nicht gut aufpasste, dann würde ich es bald an ihn verlieren, und das war eine Sache, die ich mit aller Kraft verhindern musste. Koste es, was es wolle.

~~~

Bin gut zu Hause angekommen.

Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt, wurde ich erneut von Alex angerufen. „Lass mich doch erst einmal ankommen", lachte ich, als ich meine Jacke in der Garderobe aufhing und meine kleine Tasche auf das Kästchen im Vorzimmer ablegte.

„Ja klar, allerdings würde ich es gutheißen, wenn du mir eventuell die Tür öffnen würdest, damit ich nicht wie ein Vollidiot hier draußen herumstehen muss." Ich riss die Augen auf und sprintete zum Fenster, um zur Straße raussehen zu können. Seit wann war Alex hier? Und wieso war er mir vorher nicht aufgefallen, als ich aus dem Uber ausgestiegen war?

Love my Heart (Alex Albon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt