Ein letzter Blick in den Spiegel, der im Vorzimmer hing, und ich zog meinen Zopf etwas fester, damit er nicht mehr so unordentlich runterhing. Ich lächelte meinem Spiegelbild zu und atmete tief durch. Wann hatte ich mich das letzte Mal so ausgiebig betrachtet, bevor ich raus ging?
Das musste bestimmt während meiner Teenagerzeit gewesen sein. Auf jeden Fall vor Sadie. Und damals wäre ich sicherlich nicht zufrieden gewesen, mit so wenig Make-Up in meinem Gesicht. Ja die frühere Lisa wäre niemals auf die Idee gekommen, das Haus nur mit Wimperntusche zu verlassen.
Sadie war zum Glück nach dem Kindergarten bei Emily, sodass ich den Tag heute mit Alex genießen konnte. Er war gerade erst aus China zurückgekommen. Eigentlich hätte er bald da sein sollen, aber ich konnte hier drinnen nicht mehr länger warten, deshalb hatte ich kurzerhand beschlossen, ihm draußen auf der Straße entgegenzukommen. Ich konnte selbst nicht ganz glauben, wie das passieren konnte, dass ich mich jetzt so in Bezug auf ihn verhielt.
Kaum hatte ich die Tür raus ins Freie geöffnet, bog auch schon Alex auf den Weg zu, der zum Wohnkomplex führte. Ein breites Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, das er erwiderte, dann lief ich los. Ich sprintete auf ihn zu und sprang ihn förmlich um. Nur mit Mühe konnte er uns beide halten, was echt viel an Geschicklichkeit verlangte.
Ich hatte meine Beine und Arme bereits um Alex geschlungen, und umarmte ihn ganz fest. „Wenn ich gewusst hätte, dass du mich so sehr vermisst, dann wäre ich schon viel früher zurückgekommen", meinte Alex lachend, wodurch seine Brust vibrierte. Ich atmete an seinen Hals aus und lächelte weiter vor mich her.
Als mich Alex wieder auf dem Boden abstellte, strich ich mir eine lose Haarsträhne, die ich nicht in meinen Pferdeschwanz gebunden hatte, hinter das Ohr. „Du darfst mir das nicht übelnehmen, ich hatte echt harte Tage hinter mir und freue mich jetzt einfach, dich zu sehen", erklärte ich ihm meinen Ausraster.
Alex lachte auf. „Dann bin ich ja froh, jetzt wieder hier zu sein." Ich erwiderte sein breites Lächeln und kaute dabei unbewusst auf meiner Unterlippe herum. Alex sah mich mit einem sehr intensiven Blick an, der dazu führte, dass mein Puls sich beschleunigte. Mein Herz raste förmlich in meiner Brust. Ich hatte diese braunen Augen so sehr vermisst. Nicht nur das, ich hatte es vermisst, wie mich Alex ansah. Als gäbe es außer mir, niemand anderen in seinem Leben. Als wäre ich das Kostbarste und Wertvollste, das er jemals gesehen hatte.
„Ich habe...", begann ich, war aber nicht dazu in der Lage, weiterzusprechen.
„Ja?", fragte Alex, mit einem neckenden Grinsen auf dem Gesicht, das mir erneut die Sprache verschlug. Wir waren uns jetzt so nah. Standen uns direkt gegenüber. Es gab gerade nur uns und sonst niemanden. Doch trotzdem standen wir auf offener Straße, wo uns jeder beobachten konnte.
„Hunger", brachte ich dann schließlich doch wispernd hervor. „Ich habe Hunger." Dass ich einen richtigen Satz herausgebracht hatte, wunderte mich ziemlich. Immerhin war das alles andere als leicht, wenn Alex direkt vor mir stand und mich aus seinen braunen Augen so intensiv ansah. Ich spürte, wie meine Knie immer weicher wurden. Wenn wir uns nicht gleich in Bewegung setzen würde, dann würde ich hier vor ihm zusammenbrechen. Auch keine so üble Idee, weil er mich dann heldenhaft in seine Arme nehmen würde, wo ich wieder dahinschmelzen konnte.
Alex' Grinsen wurde breiter. „Na dann sollten wir irgendwo hingehen, findest du nicht?", überlegte er laut. Ich konnte nur nicken. Meine Anzahl der gesprochenen Wörter, wenn er so dicht bei mir stand, war schon verbraucht. „Wie wäre es mit Five Guys? Ich hätte gerade wirklich Lust auf Burger." Mein Lächeln wurde breiter. Mit diesem Vorschlag war ich sehr einverstanden.
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„Ich hole unser Essen, du kannst uns inzwischen einen Tisch suchen", sagte Alex zu mir. Ich nickte und schaute mich um. Es war zum Glück nicht mehr so voll hier. Wenn ich gegen die Mittagszeit herkam, dann fand ich hier nie einen Tisch.
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Love my Heart (Alex Albon FF)
Hayran KurguBuch 4 Mit den Männern hat Lisa abgeschlossen. Nachdem sie in ihren jungen Jahren schon öfter verletzt wurde, schenkt sie ihre Liebe nur mehr ihrer Tochter Sadie. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie in ihrem neuen Job dem Rennfahrer Alex A...