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Ich zögerte, sollte ich diese Nachricht jetzt lesen oder später? Was wäre wenn Mark mich jetzt braucht? „Nicht jetzt Schatz," flüsterte er mir ins Ohr, als ich nach meinem Handy greifen wollte. „Was ist, wenn Mark mich braucht, uns braucht?" erklärte ich ihm. Daraufhin nickte Max nur verständnisvoll.

Hast du morgen Zeit?

Ich antworte Mark wohl nicht schnell genug, denn schon kam ein Anruf von ihm. „Mark? Alles in Ordnung bei dir?" Max schien meine Sorge aus meiner Stimme herauszuhören und wollte gerade aufstehen, allerdings hielt ich ihn fest, denn er sollte hier bleiben. „Mach dir keine Sorgen Lena. Ich....ähm, ich..." Er machte mich nervöser als ich eh schon war. „Du was Mark?" hakte ich nach.

„Es ist nicht so schlimm wie du denkst, mir geht's auch besser als du vermutlich denkst, aber kommst du morgen vorbei? Zum reden? Mittags? Da ist Alia nicht da," seine Worte beruhigten mich nur ein wenig. Allerdings war ich so erleichtert, dass er morgen mit mir reden möchte. Das war wenigstens ein Anfang. „Geht klar. Wenn etwas ist, du weißt Bescheid." Während dem Gespräch schaute Max mich immer verwirrter an. Und war kurz davor irgendwas zu sagen.

„Ja, ich weiß Bescheid. Danke Dir, dann bis morgen." Und schon legte er auf. Max forderte nun eine Antwort. „Er möchte morgen mit mir reden. Er hörte sich nicht sehr glücklich an, allerdings wird sich das halt wie gesagt morgen klären. Magst du jetzt nicht nach den Pizzen schauen? Ich hab wirklich schon so großen Hunger." Aus unerklärlichen Gründen wollte ich mit Max nicht so lange über Mark reden. Vermutlich wollte ich ihn damit nicht nerven.

Max stand ohne ein Wort zu sagen auf und lief in die Küche. „Pizza ist fertig. Kommst du Leni?" rief er aus der Küche. Mein Magen knurrte auch schon ordentlich, weshalb ich schon fast zu ihm in die Küche rannte. „Bin schon da," sagte ich grinsend. „Danke Dir, dass du Dir so viel Mühe gegeben hast." Er lächelte mich an und gab mir einen Teller mit der Pizza. „Extra für dich."

„Max? Gehst du mit Kiwi noch ne Runde laufen?" fragte ich ihn ruhig, als wir beide fertig mit Essen waren. Jedoch stöhnte dieser genervt auf. „Ich bin die ganzen Tage, in denen du meintest bei Bella zu schlafen, mit Kiwi rausgegangen. Jetzt kannst du auch mal gehen. Es nicht nicht nur mein Hund!" Seine Worte verletzten mich, wozu war ich denn nach Hause gekommen, wenn alles wieder von vorne anfängt? Es war nur eine Frage von mir, worauf er auch freundlich antworten könnte. Ich könnte heulen, blieb allerdings still. Erneut Streit wollte ich nicht haben.

Innerlich seufzte ich auf, stand allerdings doch auf, schnappte mir die Leine von Kiwi, zog mir Jacke und Schuhe an und verließ die Wohnung ohne ein Wort zu sagen. Es machte doch irgendwie keinen Sinn mehr. Es war noch nicht wirklich dunkel, weshalb ich nun beschloss eine längere Runde mit ihr zu laufen. „Ach Kiwi," seufzte ich. Wenn ich mich wirklich bald von Max trennen sollte, dann werde ich sie behalten. An eine Trennung zu denken schmerzte doch sehr und langsam stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich war selbst total durcheinander.

Erst fühlte ich mich wieder wohl bei Max und seitdem wir zusammen auf der Couch lagen war alles anders. War Max vielleicht doch eifersüchtig? Aber er vertraute mir doch oder etwa nicht? Ich war einfach verletzt und langsam liefen mir die Tränen über die Wange. Ich wusste einfach nicht was ich noch tun sollte.

Wie es Mark gerade wohl geht? Was mit Alia passiert ist? Zu gerne würde ich gerne bei ihm vorbeischauen, doch etwas sagte mir, dass ich es nicht tun sollte. Ich sollte wieder nach Hause, Mark sehe ich ja morgen wieder und außerdem hat er bestimmt zutun.

Der angenehme Wind beruhigte mich etwas, wie er mir ins Gesicht und durch die Haare wehte. Trotz dass wir es gerade Januar hatten, war es angenehm draußen. Irgendwann kamen Kiwi und ich zu einem Park, wo ich mich erstmal auf eine Bank setzte und meinen Tränen freien Lauf ließ. Mir war es egal, ob diese nun kalt war oder nicht, ich musste einfach sitzen. Es rauszulassen tat irgendwie gut, doch im zweiten Moment fühlte ich mich so einsam. Um ehrlich zu sein wäre ich gerne bei Mark, er kann so gut zuhören und ist einfach immer für mich da. Und Max? Der meckert mich wegen jeder Kleinigkeit an. Ich sah die Schuld nicht bei mir sondern bei ihm, naja, es lag irgendwie doch an uns beiden. Er hätte mich nicht wegen dieser normalen Frage anmotzen sollen.

Follow your Heart (Lenark)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt