•29•

555 33 18
                                    

Mark brauchte heute meine Hilfe, weshalb ich mich schon langsam darauf vorbereitete, ins Studio von ihm zu gehen. Wann genau ich kommen sollte, liegt an mir. Er gab mir keine Uhrzeit vor, da er den ganzen Tag alleine dort sein würde, ohne Nitti.

Ich war schon sehr nervös, da ich ihn, seit wir im Bett waren, nicht gesehen habe. An sich überhaupt nichts schlimmes, doch wusste ich nicht, ob er sich schon von Alia getrennt hatte oder nicht. Diese Frage stellte ich ihm überhaupt nicht, da ich der Meinung war, wenn er mir das so versichert, wird er es schon gemacht haben. Ich vertraute ihm.

Doch vorher wollte Max nochmal kommen um mit mir über irgendwas zu reden. Am Telefon sagte er mir allerdings nicht, worüber. Gespannt wartete ich in der Wohnung auf ihn. Nach diesem Gespräch würde ich mich dann wirklich auf dem Weg zu Mark machen. Kiwi lag neben mir auf der Couch und ließ sich von mir kraulen. Ihr Leben ist etwas besonderes, so viel Liebe wie sie von mir bekommt.

Als es schließlich doch an der Tür klingelte, war Kiwi hellwach und sprang auf. „Kiwi bleib!" befahl ich ihr. So legte sie sich auf den Boden und blickte mich mit ihrem unwiderstehlichen Hundeblick an. „Schau mich nicht so an," lachte ich und ging zur Tür. Es war Max, so wie ich es erwartet hatte.

„Hey, ich muss mit dir mal reden," sagte er leise und gab mir zur Begrüßung eine Umarmung. „Komm rein Max. Alles gut?" Dieser nickte nur und folgte mir ins Wohnzimmer. „Hört sich aber nicht so an," gab ich von mir und setzte mich auf die Couch. Als Kiwi Max sah, sprang sie auf und begrüßte ihn herzlich. 

„Naja, es geht um Mark. Er hat's dir bestimmt schon gesagt. Irgendwie fühlt sich das so scheiße an, dass ich bei ihm war, obwohl du das nicht wolltest." Das war also das, was ihn so beschäftigte. Ich fand es allerdings überhaupt nicht schlimm. Wenn er nicht bei Mark gewesen wäre, dann wären wir uns wahrscheinlich nicht so nah gekommen.

Erst lenkte ich vom Thema ab und bot ihm etwas zum Trinken an. „Wasser bitte. Und du bist nicht sauer auf mich?" Ich schüttelte grinsend den Kopf und verschwand in der Küche. Wenn der nur wüsste wie dankbar ich ihm doch bin. So beschloss ich ihn erstmal an der Nase herumzuführen. Er hatte es schließlich verdient. Ich holte zwei Gläser und dazu noch etwas Wasser und setzte mich zu Max auf die Couch.

„Ich hab gemerkt, dass Mark und ich doch nicht so, weißte." Er tat mir so leid, dass er da nun durchmusste, doch ich fand sehr schnell Gefallen ihn zu ärgern. „Du, aber ihr passt doch..." Ich schüttelte den Kopf. „Er ist ein Idiot." Mein Idiot, dachte ich. Mark war mein Idiot, in den ich mich so sehr verliebt hatte.

„Er wollte sie glaub ich für dich verlassen," murmelte er. Dieser Mann bekam richtig ein schlechtes Gewissen. „Und weißt du ob er's schon getan hat?" Hakte ich nach. Ich selbst wusste es nicht, doch irgendwie hatte ich es schon im Gefühl. „Keine Ahnung," gab er kleinlaut von sich. „Max? Es tut mir leid," lachte ich. Lange konnte ich dies doch nicht durchziehen, dafür tat er mir so leid.

Max allerdings schaute mich nur verwirrt an. „Du Max, ich bin dir echt dankbar für alles. Besonders dafür, dass du bei Mark warst." Da musste ich wieder an den Moment denken, als Mark und ich uns so nah waren. Ich musste ihm davon berichten, sonst versteht er womöglich gar nichts mehr. „Was ist passiert? Was hab ich verpasst?" Auch Max musste leicht Grinsen.

„Tja, wir haben uns vertragen, er hat mir versichert, dass er Alia verlassen will und ähm... du weißt schon, dann war er noch hier und denk dir den Rest einfach." Als ich dies sagte, wurden seine Augen ganz groß. „Ihr habt? Du weißt schon." Ich nickte nur und sofort bildete sich wieder dieses Grinsen auf meinen Lippen. Daran zu denken brachte dieses starke Kribbeln wieder hervor. „So schnell? Dann muss der Typ dich ja richtig lieben. Man Leni! Du bist echt so gemein. Weißt du wie ich geschockt gerade war?" Lachend schubste er mich leicht zur Seite.

„Sorry Max, ich fand's halt witzig. Das Beste ist, dass ich..." Ich holte den Studio Schlüssel aus meiner Tasche. „Für sein Studio. Er braucht meine Hilfe," sagte ich ihm und war mehr als glücklich. Anschliessend wollte ich noch wissen, wie es ihm in seiner WG geht. Er meinte, er hätte sich in der kurzen Zeit so gut eingelebt und fühlt sich schon wie Zuhause. Seine Mitbewohner waren auch alle echt nett.

Max beschloss dann doch, mich zu Mark zu fahren, dies würde auf dem Weg liegen. Weit war es nicht, doch das kam mir gelegen, da ich nicht wirklich laufen wollte. Kiwi wollte ich nicht mitnehmen, so musste sie wohl oder übel hier alleine bleiben. Ich stellte nochmal sicher, dass ich alles hatte und folgte Max zum Auto.

„Jag mir bitte nicht mehr so ne Angst ein, das mit Mark war schon genug," lachte er. „Tja, mal sehen. Nein Spaß, ich mach das nicht mehr." Schnell verabschiedete ich mich von Max und stieg aus dem Auto, da Max im eingeschränkten Halteverbot stand.

Ich sah noch, wie Max davon fuhr. Aus meiner Tasche kramte ich den Schlüssel heraus und schloss die Tür auf. Ich konnte es kaum erwarten Mark zu sehen, seine Lippen auf meinen zu spüren. Bei dem Gedanken spielte mein Kopf wieder verrückt. Wie schnell dieser Mann mir einfach den Kopf verdrehen kann.

Gerade als ich die Tür wieder leise hinter mir schließen wollte, um Mark doch etwas zu überraschen, hörte ich etwas, was ich nicht hören wollte. Was war das? Mark war doch alleine oder etwa doch nicht? Dieses leise Stöhnen ließ mich schlimmes erahnen. Hatte Mark tatsächlich gerade hier? Ich schüttelte schnell den Kopf. Dafür gibt es sicher eine Erklärung. So schloss ich leise die Tür. Langsam näherte ich mich diesem Geräusch. Was ich da sah, ließ mir den Mund offen stehen.

Follow your Heart (Lenark)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt