Kapitel 7

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Wenn mir dieser Idiot weiter auf die Lippe schaut, raste ich aus! Dachte ich wütend, während ich sein Geld annahm. Kann der mir nicht auf die Titten glotzen so wie normale Männer? Immer noch wütend gab ich ihm sein Rückgeld. „Dankeschön", kam von ihm und er lächelte mich an. Ich schenkte ihm mein ironisches Lächeln zurück und konzentrierte mich dann darauf so zu tun, als müsste ich was in der Kasse sortieren. „Was glaubst, ist der passiert?" Der Typ, mir zu gelächelt hatte, hatte sich zu seinem Freund gebeugt und versuchte zu flüstern. Allerdings in einer Lautstärke, in der es wahrscheinlich noch die McDonalds Filiale am anderen Ende der Stadt mitbekommen hatte. „Ach vergiss es. Solche Assischlampen haben doch immer irgendwelche Verletzungen oder sind schwanger oder so. Die sieht schon so aus, als würde sie gerne aufs Maul kriegen. Wahrscheinlich war sie selber schuld." Mit einem Schulterzucken tat der Kumpel meine Verletzung ab und konzentrierte sich wieder auf dem Bildschirm, in der Hoffnung, das seine Nummer auftauchte. Gut, das ich nicht in der Küche arbeite. Dem würde ich sofort ins Essen spucken, dachte ich wütend und war erleichtert, als ich die Eingangstür quietschen hörte, damit die neuen Kunden mich auf andere Gedanken brachten. Meine Erleichterung löste sich in Luft auf, als ich die neuen Kunden erkannte. Herein spazierten die Handball Mannschaft meiner Schule. Inklusive Kapitän, was ich an der Jacke erkannte, und Trainer. „Nach dem heutigen Spiel dürft ihr euch mal was gönnen. Das Essen geht heute auf mich!" brüllte der Trainer im kompletten McDonalds herum. Von der Mannschaft kam begeistertes Gebrülle und Geklatsche. „Na meine Süße," kam der Trainer auf mich zu und starrte auf meinen Ausschnitt. Na wenn das nicht mal seine hochschwangere Frau mitbekommt. Ich kannte den Trainer von der Schule und erst vor ein paar Tagen war er mit seine Frau durch die Schule gewatschelt und hatte seine Kollegen zu einer Babyparty eingeladen. „Was darfs sein?" fragte ich zuckersüß und nahm seine Bestellung entgegen. Die Bestellungen der Mannschaft folgten. Als letztes kam der Kapitän auf mich zu. „Hey," begrüßte er mich und nickte mir zu. „Was darfs sein?" fragte ich zum gefühlt 100 mal und schaute ihn erwartungsvoll an. „Ein McMenü, mit dem Big Mac, Pommes mit Ketchup und ein Sprite," kam sofort und ich tippe alles in den kleinen Computer vor mir ein. Mitten während ich die Bestellung eintippte, wurde ich von ihm aus meiner Konzentration gerissen. „Was ist mit deiner Lippe passiert?" fragte er und schaute mich fragend an. „Was geht's dich an?" fragte ich aufbrausend. „Nichts, ich wollte nur-„ erklärte er, doch ich unterbrach ihn. „Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß, Fußballsöhnchen," blaffte ich ihn an. „Rose!!"wurde laut von hinten gebrüllt und ich zuckte zusammen. Hastig trete ich mich um und starrte auf meinen dickbäuchigen Chef. „Ich hab dir gesagt, das ich solche Umgangsformen in meinem Laden nicht dulde. Nach hinten!" „Ich-„ versuchte ich mich zu erklären, gab aber unter seinem bösen Blick nach und verkroch mich nach hinten. Im Hintergrund hörte ich nur noch wie mein Chef sich mehrmals entschuldigte, während der Fußballer immer wieder bestätigte, das es nicht schlimm für ihn war. Ich lief in die Umkleiden und knallte die Tür hinter mir zu. Fuck, ich hatte schon 2 Ermahnungen. Wenn ich jetzt die 3. Bekomme, habe ich ein Problem. Ein paar Minuten Später folgte mir mein Chef in die Umkleide. Immer noch wütend funkelte er mich an. „Es tut mir-„ versuchte ich es zu erklären, doch er schnitt mir das Wort ab. „Vergiss es. Ich hatte mehr als genug Geduld. Das du immer wieder scheiß Laune ist, ist in Ordnung, auch darüber das du immer böse guckst, kann ich hinweg sehen. Aber der Junge, den du angemeckert hast, ist der Sohn des Vorsitzenden des Stadtrates und ein ganz hohes Tier. Wenn du den oder seinen Sohn verärgerst, kann das auf mich zurück fallen. Pack deine Sachen. Das restliche Gehalt für diesen Monat überweise ich dir. Du lässt dich hier nicht mehr blicken. Und jetzt mach das du weg kommst." Mit diesen Worten verlies er die Umkleide und donnerte die Tür hinter sich zu. Fuck. Verzweifelt lies ich meinen Kopf in meine Hände sinken. Ich war auf das Geld angewiesen und einen neuen Job suchen, war stressig. Ich seufzte auf und erhob mich. Wie in Trance begann ich meine Sachen aus meinem Spint zu räumen und verlies ein paar Minuten später den Laden durch die Hintertür. Ich hatte keine Lust nach Hause zu gehen, einerseits wegen meinem Dauer betrunkenen Vater und anderseits wusste ich nicht, ob Eric noch da war oder nicht. Stattdessen ließ ich mich auf die nächste Bank am Straßenrand nieder und zündete mir eine Zigarette an. Der erste Zug an ihr und meine Nerven beruhigten sich merklich. Nur damit ich wenige Sekunden später direkt wieder in Alarmbereitschaft versteht wurde. Aus meiner ehemaligen Arbeitsstätte, dem McDonalds schräg gegenüber kam die komplette Fußballmannschaft raus. Inklusive dem Arschloch, der für meine Kündigung verantwortlich war. Oh Gott, bitte lass sie einfach vorbei gehen. Noch mehr Konfrontation kann ich jetzt echt nicht ertragen. Innerlich flehte ich zu Gott, an den ich nicht glaubte, aber meine Gebete wurden nicht erhört. Der Kapitän, der sich nach meiner Lippe erkundigt hatte, erblickte mich und steuerte direkt auf mich zu. Blitzschnell stand ich auf und wollte weg laufen, aber der Fußballer war schneller und versperrte mir den Weg. „Hey," begrüßte er mich und grinste wie ein Honigkuchenpferd. „Was? Bist du glücklich, das ich gefeuert wurde?!" blaffte ich zurück. „Oh...nein, das hatte ich schon wieder vergessen," gab er verlegen zu. Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß. Seine Haare waren dunkelblond und leicht verstrubelt, aber gerade noch genug gestylt um noch gepflegt auszusehen. Er hatte lebendige, braune Augen, die mich gerade zerknirscht anschauten. Sein gesamtes Gesicht war sehr hübsch und seine Lippen, welche zu einem kleinen Lächeln verzogen waren, waren perfekt geformt. Fast schon zu hübsch. Mein Blick wanderte weiter zu deinen breiten Schultern und zu seiner sportlichen Statur. Natürlich. Er war Kapitän der Fußballmannschaft. Der hatte bestimmt einen Wahnsinns Oberkörper. Leider konnte ich besagten Oberkörper nur mit dem Shirt und der College Jacke drüber betrachten. Seine Jeans waren an den richtigen Stellen leicht kaputt, so das man sah, das er seine Hosen schon kaputt im Laden gekauft hatte. Seine schwarzen Schuhe hatten an der Seite ein Markensymbol drauf, welches ich nicht ganz erkennen konnte. Auf der anderen Seite ich, abgewetzte Jeans, die ich mal neu gekauft hatte, aber schon so lange trug, das man das Alter langsam sah, billiges Shirt, Lederjacke und Schuhe, die so durchgelaufen waren, das ich den Asphalt unter meinen Füßen schon fast spürte. Voller Verachtung schaute ich wieder zu ihm. Man merkte seine gute Abstammung und es verwunderte mich kaum, das er meine Kündigung vergessen hatte. So ein Mensch schwamm wahrscheinlich zuhause in Geld. Er kam bestimmt nie nach Hause, schlich an seinem betrunkenen Vater vorbei und dachte an seine wahrscheinlich tote Mutter, die ihn und seinen Vater verlassen hatte. Er kam nach Hause, das Essen war fertig gekocht und die Eltern fragten, wie sein Schultag so lief. So ein Mensch interessierte sich nicht dafür, ob eine McDonalds-Mitarbeiterin gefeuert wurde oder nicht. „Und jetzt? Hast du Mitleid mit mir?? Kannst du dir sparen, war eh ein scheiß Job," murmelte ich und trat die Zigarette aus. „War trotzdem unnötig, das er dich so angemeckert hat. Kann ich dich als Entschädigung mal einladen? Zu einem Eis oder was trinken gehen?" fragte er und schaute mich aus seinen großen, braunen Augen neugierig an. Ich starrte verwundert zurück. Das war jetzt nicht sein Ernst oder?? „Hey Babe, was machst du denn hier draußen? Musst du nicht arbeiten?" Wie als hätte er es gespürt, das mich jemand nach einem Date oder ähnlichem frägt, kam Eric auf mich zu, lief um den Fußballer herum und legte seinen Arm um mich. Ganz klar markierte er sein Revier. Piss mich doch direkt an, damit es jeder gleich riech, dachte ich wütend, befreite mich aber trotzdem nicht aus der Umarmung. „Wurde gefeuert," antwortete ich kurz angebunden. „Cool, und was willst du von meiner Freundin?" fragte Eric ohne mir zuzuhören und war deutlich auf Streit aus. „Ich wollte nur mit ihr reden. Problem damit?" erwiderte Der Fußballer und stieg sofort auf die Provozierung von Eric ein. „Jungs, hört auf. Ist doch nur ein Gespräch gewesen. Reg dich ab, Eric. Und du," sagte ich und wandte mich an den Jungen, "kannst wieder zu deinen Freunden zurück und mich in Frieden lassen." „Ich heiß übrigens Alexander." „Gut, dann lass mich in Frieden, Alexander," ich betonte seinen Namen überdeutlich. „Das Angebot steht wie gesagt. Man sieht sich, Rose." Auch er betonte meinen Namen mehr als nötig. Dann drehte er sich um und lief seiner Mannschaft hinterher. „Welches Angebot?" kam von Eric direkt und genervt verdrehte ich die Augen. Vielleicht sollte ich doch Single sein.

Fuck my Bad BoyWhere stories live. Discover now