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Wie konnte es auch anders sein.
Natürlich kam Chaos Kathrin auf den letzten Drücker beim Abendessen an.
Die meisten Seminarteilnehmer waren schon dort und hatten bereits ein Getränk vor sich stehen.
Hektisch suchten meine Augen die beiden großen Tische nach einem freien Platz ab.

„Kathrin. Setzten Sie sich doch hierher."
Aus der linken Ecke hörte ich die mir inzwischen schon so vertraute, tiefe Stimme von Jan.
Mist, dachte ich. Nun konnte ich mich ja schlecht demonstrativ woanders hin setzen.
Leider würde ich es heute Abend neben Jan am Tisch aushalten müssen.
Am besten, ohne vor Lust zu zerfließen.

Als ich mich hinsetzte, begegneten sich kurz unsere Blicke.
Jan hatte ausdrucksstarke, grüne Augen und schien mich interessiert zu mustern.
Ich merkte, wie mir bereits jetzt schon der Schweiß ausbrach.

Ich bestellte beim Kellner ein kühles Bier.
Das würde vermutlich ein wenig helfen.
Mein Blick ging unauffällig wieder nach links zu Jan.
Unauffällig. Das dachte ich zumindest.
Erneut begegnete ich seinem Blick.
War das da ein amüsiertes Zucken um seine Mundwinkel?
Wollte der mich zum Narren halten?

Ich zupfte meinen schwarzen Pullover zurecht.
Dieser war mir nämlich etwas zu weit und rutschte gerne mal über meine Schulter.
Gerade legte ich somit unbeabsichtigt den Blick frei auf meinen knallroten BH-Träger.

Jan hingegen wirkte noch immer so akkurat und geschäftlich.
Obwohl dieses Abendessen ja eher so etwas wie Freizeit war, trug er ein schlichtes weißes Hemd, das ihn noch immer wie einen Business Schnösel wirken lies.

Als die Hauptspeise serviert wurde, begann ich mich erneut zu fragen, ob Jan bei Frauen eher zurückhaltend war und seine attraktive Stimme hauptsächlich in der Berufswelt einzusetzen wusste.
Oder ob er sich dessen bewusst war, welche Wirkung seine Stimme beim weiblichen Geschlecht erzeugen konnte?

Ich musste unweigerlich vor mich hin schmunzeln und musste erneut meine Schenkel fest zusammen pressen.
Der Mann konnte mir noch gefährlich werden.

Die beiden Herren, zwischen denen ich während des Seminars sitzen musste, saßen mir nun schräg gegenüber.
Die beiden hatten ganz offensichtlich den größten Redeanteil an unserem Tisch.
Allerdings langweilten mich die Gesprächsthemen der beiden ziemlich schnell.

Ich bekam nur noch mit, dass die beiden tatsächlich Brüder waren, Martin und Sebastian, und im gleichen Unternehmen beschäftigt waren.
Stattdessen konzentrierte ich mich auf die Bratkartoffeln auf dem Teller vor mir.

Hin und wieder stellte Jan ein paar Zwischenfragen.
Immer wenn ich seine Stimme hörte, zuckte es in meinem Unterleib.
Das war doch verrückt.

Der Nachtisch wurde serviert, eine Mousse au Chocolat, welche einfach himmlisch schmeckte!
Ich war voll und ganz auf die köstliche, schokoladige Geschmacksexplosion konzentriert, als ich bemerkte, wie sich Jan zu mir herüber beugte.

Ich nahm als erstes seinen holzigen, männlichen Geruch war und als zweites, wie seine Lippen leicht mein Ohrläppchen streiften.
Sämtliche Härchen meines Körpers richteten sich auf bei dieser leichten Berührung.

„Ich will dich Kathrin! Oh ich will dich schon ficken, seit du mir auf der Autobahn den Mittelfinger gezeigt hast"

Ich verschluckte mich fast an meiner Mousse au Chocolat.
Der Inhalt des Satzes und dazu diese kehlige, tiefe Stimme dieses unverschämten Kerls.
Mir schoss die Hitze ins Gesicht.
Ich war unfähig zu reden. Spürte ein köstliches Ziehen in meinem Unterleib bei diesen Worten.
Jans unverschämte Direktheit machte mich unglaublich an.

Room 122 - Just One NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt