6. Zuko

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Mit jedem Blatt das Feuer fing,
es dem Funken besser ging.
Er hüpfte, tanzte und sprang über,
auf das Haus zweier Brüder.
-Wiegenlied der Feuernation

Die flinken Hände des Mädchens machten sich daran sein Haar zu kämmen und anschließend hochzustecken

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Die flinken Hände des Mädchens machten sich daran sein Haar zu kämmen und anschließend hochzustecken.

Er musste sich eingestehen, dass sie wusste was sie tat, doch er ermahnte sich vorsichtig zu bleiben.

Sein gesamter Körper war angespannt, doch die Dienerin schien es nicht zu bemerken.

Er hatte ein Messer an seiner Kehle oder ein Gift in seinem Wasserglas erwartet, aber er hätte nicht gedacht, dass Azula so weit gehen würde.

Das Mädchen arbeitete noch an Zukos Haar, als er plötzlich ein Schluchzen hinter sich hörte.

„Vergebt mir Prinz Zuko." ihre Stimme war leise, und doch verstand er sie gut.
Er drehte sich zu ihr um und sah sie durchdringend an: „Warum?"

Sie senkte den Blick und Zuko konnte sehen wie eine kleine Träne ihre Wange hinunterfloss.

Er sprang auf als sie plötzlich anfing zu schreien.
„HILFE!!! ICH WILL DAS NICHT!!! FASS MICH NICHT AN!!!"

Instinktiv trat er ein paar Schritte zurück und hob die Hände.

Da kamen auch schon die aufgeschreckten Wachen in den Raum gestürzt und erstarrten bei der Szene vor ihnen.

Eine schluchzende Dienerin, die ihre Arme ängstlich um ihren Oberkörper geschlungen hatte, und der verdutzte Prinz.

Sofort rannte das Mädchen zu ihnen und versteckte sich hinter den beiden muskulösen Männern.

Einer der beiden drehte sich zu ihr um und führte sie hinaus, als plötzlich Azula ins Zimmer rauschte und sofort auf die zitternde Dienerin zulief.

„Oh Mirai! Was ist denn hier passiert?" jeder andere hätte gedacht sie wäre wirklich besorgt, doch Zuko kannte sie zu gut um den zufriedenen Unterton zu überhören.

„E-er wollte, d-dass ich ihm helfe und und dann hat er mich plötzlich gepackt und-." sie schluchzte erneut auf.

Azula fuhr herum und zeigte mit dem Finger anklagend auf den vernarbten Thronfolger.
„Ich bin enttäuscht von dir Bruder! Ich hätte mehr von einem zukünftigen Feuerlord erwartet, als sich an einer unschuldigen Dienerin zu vergreifen!"

Bis dahin war Zuko still geblieben, zu geschockt von der Situation, doch die Worte seiner Schwester und das belustigte Glitzern in ihren bernsteinfarbenen Augen ließen ihn aufschrecken.

„Sie lügt, und das weißt du Schwester!" seine Stimme war bedrohlich leise.

„Wie kannst du es wagen?" er musste ihr lassen, sie war eine hervorragende Schauspielerin.

„Wachen!" er konnte das irre Grinsen quasi in ihren Augen sehen, „Nehmt dieses Schwein fest!"

Sofort kamen die beiden Soldaten auf ihn zu, packten seine Arme und knoteten sie mit einem Seil vor seinem Körper fest.

Er wehrte sich nicht, sondern warf seiner Schwester nur hasserfüllte Blicke zu und beobachtete wie die Dienerin sich von ihm abwendete.

Die Wachen führten ihn durch die Tür und auf den Flur, wobei er ein letztes Mal den entschuldigenden Blick des Mädchens auffing, bevor sie von Azula davongezogen wurde.

Der Kerker des Palastes war deutlich angenehmer als die normalen Gefängnisse der Feuernation, doch es war immer noch ein Kerker mit kalten Zellen und feuchtem Boden.

Die Wachen hatten ihn in eine der größeren Zellen verfrachtet, da er der Sohn des Feuerlords war und somit eine mildere Behandlung spüren durfte.

Zuko hatte die angewiderten, aber auch ängstlichen, Blicke der Soldaten gesehen und war zum ersten Mal froh über seinen Ruf als unbarmherziger Krieger, der er nun wirklich nicht war.

Sie würden nicht wagen ihn anzurühren, wenn er sie schneller töten konnte als sie es schafften 'Feuer' zu sagen.

Leider brachte ihm sein Bändigen herzlich wenig gegen das hitzeresistente Metall der Eisengitter.

Da hörte Zuko plötzlich Schritte und eine Stimme die er sofort erkannte. Schonungslos scheuchte sie die Wachen weg und blieb vor seiner Zelle stehen.

„Wie gefällt es dir hier Bruder?" sie musterte ihn belustigt.

Zuko antwortete nicht und durchbohrte sie nur mit mordlustigen Blicken.

„Mit dem Reden kannst du dich ja auch mal zurückhalten." sie rollte mit den Augen und grinste ihn dann an. „Ich habe Vater von den zahlreichen Dienerinnen erzählt, die du über die Jahre genötigt hast."

Seine Augen weiteten sich: „Du weißt, dass ich so etwas nie machen würde!"

„Erzähl das mal dem Scharfrichter." sie kicherte „Für deine schändlichen Taten hast du dir nämlich die Todesstrafe verdient."

Zuko war sprachlos, aber er hätte es erwarten sollen, Azula und sein Vater wollten ihn tot sehen.

„In einer Woche wirst du in eiskaltem Wasser ertränkt.", eine Hinrichtungsart einzig und allein für Feuerbändiger gedacht.

Mit einem letzten Blick auf ihren älteren Bruder drehte sie sich elegant um und stolzierte den dunklen Gang hinunter.

Zuko seufzte und entspannte sich sichtlich, als das Klicken ihrer metallbesetzten Sohlen endlich verklungen war.

Er musste definitiv einen Weg hier herausfinden, was auch immer er dafür nötig war.

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