Und bald nach ihren Wochen
Hat Mutter mal
Mit ihm von mir gesprochen:
Sie saß im Tal
-Wiegenlied des WasserstammesDas Wasser hatte sie wieder zum Leben erweckt. Wie es sanft um ihre Knöchel floss. Wie es aus ihren Händen rann, wenn sie es ist schöpfte. Endlich fühlte sie sich ein wenig besser.
Nach einiger Zeit drehte sie sich zu ihrem Reisepartner um, welcher auf einmal großes Interesse an den eigenen Füßen zeigte.
Sie vertraute ihm immer noch nicht komplett, doch sie wusste, dass er sie nicht angreifen würde. Die zwei Tage die sie schon unterwegs gewesen waren hatten sie vielleicht nicht besonders viel gesprochen, aber Katara kannte bereits die meisten seiner Gewohnheiten.
Wie er über die Brandnarbe strich wenn er in Gedanken war, ein verletzter Ausdruck in seine sonst so sanften Züge geschnitten. An seinen Augen konnte sie erkennen, dass der Grund seiner Narbe ihm nicht nur physischen Schaden zugefügt hatte. Es lag wahrscheinlich schon einige Zeit zurück, doch die Erinnerung plagte ihn.
Es war natürlich nur Spekulation, Katara hatte jedoch immer schon eine herausragende Menschenkenntnis gehabt.
Sie hatte aus Misstrauen angefangen ihn ständig zu beobachten, wer hätte gedacht, dass sie ihn nun nicht mehr aus dem Kopf bekam. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, merkte sie von Zeit zu Zeit wie ihre Gedanken zu ihm zurückkehrten. So etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt.
Möglicherweise lag es daran, dass er der erste Junge in ihrem Alter, außer ihrem Bruder, war mit dem sie sich je unterhalten hatte.Sie mochte ihn nicht. Dessen war sie sich sicher, doch aus irgendeinem Grund reagierte sie sensibel auf seine Blicke, seine flüchtigen Berührungen und die Emotionen die sie so einfach auf seinem Gesicht erkennen konnte.
Sie schüttelte die unnötigen Gedanken aus ihrem Kopf. Sie kannten sich seit zwei Tagen, und wenn sie endlich in Ba Sing Se angekommen waren würden sich ihre Wege für immer trennen. Ein paar Wochen zusammen könnten niemals den offensichtlichen Spalt zwischen ihnen überbrücken. Freunde zu werden wäre einfach undenkbar, geschweige denn mehr als das. Allein bei dem Gedanken bekam sie Gänsehaut. Ob es jetzt aus Ekel, Unwillen oder unrealistischer Hoffnung war, wusste sie selbst nicht.
Sie stand auf als wäre sie vom Blitz getroffen worden, und erschreckte Zuko dabei so sehr, dass dieser beinahe hintenüberstürzte. So konnte das nicht weitergehen. Diese Gedanken waren zu viel für sie.
„Lass uns kämpfen." Sie drehte ihren Kopf in Zukos Richtung und konnte die sichtliche Verwirrung in seinem vernarbten Gesicht beobachten.
„EH!?!?" Er zuckte bei ihren Worten schon fast zusammen. „Warum?!?"
„Ich will wissen ob sich die Person mit der ich reise sich verteidigen kann."
„Wir sollten uns ausruhen, statt unsere Kraft unnötig zu verschwenden!" Sein Ton war plötzlich hart, sein Blick auf den Boden gerichtet.
„Vielleicht hast du vergessen was hier auf dem Spiel steht, doch wir sind immer noch auf dem Boden der Feuernation, und wenn wir gefangen werden bevor wir es über die Grenze schaffen, bin ich mir verdammt sicher, dass du niemals zu deinem alten Leben zurückkehren wirst." Er blickte sich nicht um, als er seine Tasche packte und einige Meter entfernt von dem Bach anfing ein Lager aufzubauen.
Katara war geschockt. Sie wusste, dass es wahrscheinlich keine gute Idee gewesen wäre in diesem Moment zu kämpfen, doch seine Reaktion war anders als sie es erwartet hätte. Er schien regelrecht erzürnt zu sein. Sein Gesicht hatte sie nicht sehen können, doch sie war sich sicher, dass er wütend gewesen war.
Langsam schüttelte sie den Kopf. Er hätte nicht so reagieren müssen.:
Stille hatte sich seit dem Vorfall am Fluss über sie gelegt. Ohne ein Wort zu wechseln hatten sie es geschafft sich aufs Kochen des Abendessens vorzubereiten. Zuko hatte ein Lagerfeuer entzündet, wobei Katara kurz sein Feuerbändigen zu Gesicht bekam. Es sah bei Weitem nicht so furchteinflößend aus wie sie es in Erinnerung hatte. Sie merkte wie sie den Anblick der knisternden Flammen fast schon genoss.
Es machte ihr Angst.
Flammen wie diese hatten ihre Mutter und so viele ihrer Stammmitglieder getötet. Es fühlte sich an als würde sie das Leiden ihres Volkes ignorieren.
Mit den Zutaten die sie in der Gegend fand, schaffte Katara es etwas Essbares zu planen.
Ein paar Pilze, essbares Gras und verschiedene Heilkräuter die sie in der Gegend wachsen sah.Zuhause hatte sie oft mit ihrer Großmutter gekocht. Auch dort hatten sie nie besonders viel gehabt. Zu essen gab es was da war, oft Fisch, Meeresfrüchte, Algen, und wenn sie Glück hatten, einen Schneehasen.
Die Zutaten hüllte sie in ein Stück Stoff, während sie alles andere vorbereitete.
Sie zog einen kleinen eisernen Topf aus der schweren Ledertasche und ging damit langsam Zum Fluss. Als der Topf mit Wasser gefüllt war, lief sie zurück zur Feuerstelle, immer darauf bedacht das Wasser nicht zu verschütten.„Ich brauche irgendein dickes Stück Holz"
Sie sah Zuko nicht an während sie das sagte, doch sie konnte hören wie dieser sich langsam vom Lager entfernte.Es dauerte zwar ein wenig doch irgendwann kam Zuko wieder in die Richtung des Lagers gestapft, einen Holzstumpf auf seiner Schulter.
Er hatte sein dünnes Oberteil ausgezogen und Katara konnte den Schweiß auf seinem muskulösen Oberkörper glänzen sehen.
Bevor sie sich endgültig in dem hypnotisierenden Anblick verlor stand sie ruckartig auf um ihm das dicke Holzstück abzunehmen. Sie gab ihr Bestes ihre Augen auf dem Boden zu behalten, doch ihr Blick zuckte unkontrolliert immer wieder zu seinen angespannten Muskeln. Über diese Aussicht konnte sie sich beim besten Willen nicht beschweren.
„Alles gut bei dir?" fragte Zuko in besorgtem Ton. „Dein Gesicht ist etwas gerötet."
„J-ja alles gut." Sie nahm ihm das Holzstück rasch ab ohne Augenkontakt zu machen und drehte sich von ihm weg um es zum Feuer zu tragen. Sie hatte garnicht bemerkt wie das Blut ihr in die Wangen gestiegen war.
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Die Suppe schmeckte fad obwohl Katara ihr Bestes getan hatte die Kräuter ausreichend hin zu zu mischen. Doch sie stillte den Hunger der beiden Reisenden und das war wichtiger als jeder Geschmack.
Die Wasserbändigerin spürte nun auch endlich ihre schmerzenden Gelenke und Muskeln. Die ständige Bewegung war selbst für sie ungewohnt und sie wollte einfach nur schlafen gehen.
„Ich kann zuerst Wache halten, wenn du möchtest." Sie konnte Zuko ansehen wie müde er war und doch nahm sie dankbar an. Sie mussten morgen beide ausgeschlafen sein um ihre Reise im gleichen Tempo weiterzuführen.
„Weck mich auf wenn du nicht mehr kannst oder irgendwas seltsam ist."Er nickte und sie legte sich hin, wobei sie ihre Tasche als Kissen benutzte und ein dünnes Leinentuch als Decke.
Sie war innerhalb weniger Sekunden in einen tiefen Schlaf gesunken.
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•h e a l i n g• {{zutara}}
FanficKatara wird von der Feuernation entführt, und trifft im Gefängnis Zuko, welcher Opfer eines Verrats durch seine eigene Familie geworden ist. Zusammen fliehen die beiden, als einfache Reisende verkleidet, und müssen sich trotz all ihrer Unterschiede...