Katara wird von der Feuernation entführt, und trifft im Gefängnis Zuko, welcher Opfer eines Verrats durch seine eigene Familie geworden ist. Zusammen fliehen die beiden, als einfache Reisende verkleidet, und müssen sich trotz all ihrer Unterschiede...
Alt ist er wie ein Rabe, Sieht manches Land; Mein Vater hat als Knabe Ihn schon gekannt. -Wiegenlied des Wasserstammes
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Katara war sich nicht sicher ob sie diesen Feuerbändigern trauen konnte, schließlich waren sie Feuerbändiger, egal wie nett sie zu sein schienen. Doch ohne sie würde Katara wahrscheinlich immer noch in dieser ekelhaften Zelle hocken und den Ratten dabei zu sehen wie sie die Essensreste von ihrem Teller kratzten.
Solange sie ihr Versprechen hielten, würde sie das Gleiche tun. Die Flucht war noch nicht lange her, und Zuko und sie liefen schnellen Schrittes die Straße entlang. Eingehüllt in lange dunkle Kutten, waren sie kaum von den Schatten der Nacht zu unterscheiden.
Nicht viele Menschen waren um diese Uhrzeit noch unterwegs, und es war leicht den Wachen aus dem Weg zu gehen.
Gedankenverloren sah Katara sich um. Die Stadt war so anders als alles was sie jemals zu Gesicht bekommen hatte. Ihr winziges Dorf war nichts hiergegen.
Als die Beiden langsam die Stadttore hinter sich ließen, konzentrierte Katara sich auf den Jungen neben ihr.
Im Verlies und auch während der Befreiung hatte sie keine Chance gehabt ihn richtig anzusehen. Sie hatte lediglich seine Stimme gehört.
Ihr fiel sofort die große schmerzhaft aussehende Brandnarbe auf, die sich über sein linkes Auge zog. Woher konnte sie nur stammen? Er war doch kaum älter als sie. Sie schüttelte diese Gedanken der Sympathie ab, warum sollte sie sich darum kümmern was einem Feuerbändiger passiert war? Er war ja nicht nur irgendein Feuerbändiger, sondern der Prinz der Feuernation!
Sie drehte sich nach vorne und richtete ihren Blick stur auf den breiten Pfad, doch nach nur wenigen Minuten suchten ihre Augen schon wieder sein Gesicht.
Er war überraschend gutaussehend. Blasse Haut, dunkles Haar, goldene Augen in denen sich das Mondlicht spiegelte. Sie musste zugeben, dass sie ihn durchaus attraktiv fand, doch er war der Sohn des Feuerlords und somit ihr Feind.
Er schien ihren intensiven Blick bemerkt zu haben, denn er drehte seinen Kopf plötzlich in ihre Richtung, wobei seine, vor kurzer Zeit kurz geschnittenen, Locken durch die Luft flogen.
Nach einem kurzen Moment des Schocks wendete sie leicht genervt den Blick ab und beschleunigte ihren Schritt.
Etwas verwirrt versuchte Zuko wieder mit ihr aufzuholen.
„Ich weiß du vertraust mir nicht, und das erwarte ich auch nicht von dir, aber wir werden die nächste Zeit Wohl oder Übel zusammen verbringen müssen, also lass uns wenigstens für diese Zeit unsere Herkunft vergessen."
Sie drehte sich nicht um, gab ihm kein Zeichen, doch insgeheim wusste sie, dass er Recht hatte. Er persönlich hatte ihr ja überhaupt nichts getan, ihre Wut auf die Feuernation war zu groß für ihren eigenen Körper. Sie war sich dessen bewusst, sie wusste auch, dass sie nicht jetzt schon auf seine schlechte Seite kommen sollte. Zwar bezweifelte sie, dass er stärker war als sie, doch ein Streit könnte ihre gesamte Flucht zerstören.
„Ich werde nichts tun solange du es auch nicht tust."
Alles was sie wollte war ihre Familie und Aang wieder zu treffen. Die Luft hier war trocken und warm, sogar während der Nacht. Sie schwitzte unter der Kutte und dem dünnen Stoff der Kleidung, die Iroh ihr gegeben hatte. Ihre traditionelle Arbeitskleidung hatte sie im Palast zurücklassen müssen. Alles was jetzt noch Zeichen ihrer Herkunft war, trug sie als die Kette ihrer Mutter um den Hals.
Kataras Körper war stark und konnte einiges aushalten, doch er war nicht an die Hitze der Feuernation gewöhnt. Selbst im Sommer erreichte die Temperatur des Pols kaum die 0-Grad Marke.
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„Lass uns eine Pause machen." erklang Zuko's Stimme plötzlich nicht weit entfernt von ihrem Ohr. Sie schreckte aus ihrem Trance artigen Gang auf, in den sie während der Wanderung gefallen war. „Es wird bald hell und wir sollten uns etwas ausruhen bevor es wirklich anfängt heiß zu werden."
„Noch wärmer?" fragte Katara entsetzt. Schon jetzt waren ihre Klamotten mit ihrem Schweiß getränkt. Zuko schienen weder die Hitze noch der Weg irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten.
„Du kannst froh sein, dass es schon Herbst ist. Vor ein paar Monaten gab es hier nichtmal Wasser." Katara starrte ihn von der Seite schockiert an. Von so einer Hitze hatte sie bisher nur in Erzählungen gehört.
Bevor sie weitere Fragen stellen konnte ließ Zuko sich unter einen der dickstämmigen Bäume fallen.
Sie konnte sehen wie seine Muskeln sich entspannten und als er die Augen schloss und den Kopf nach hinten legte fragte sie sich ob er ihr wirklich vertraute oder einfach nur unglaublich dämlich war.
Nachdem sie ihm noch ein paar Minuten zu geguckt hatte, ließ sie sich neben ihn fallen. Die ständige Anspannung und Angst davor gefasst zu werden machten sich nun bemerkbar. Ihre Glieder waren schwer wie Blei und alles tat ihr weh.
Für einige Zeit saßen die beiden einfach nur still nebeneinander. Es tat ihr gut. Der ständige Hass der sie füllte war mit einem Mal in den Hintergrund gerutscht. Nur das Zwitschern der Vögel und Rascheln der Blätter war zu vernehmen.