Die Liga der Legenden

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Die Liga der Legenden

Kapitel 1

Die Kopfgeldjäger des Reiches wurden angewiesen, nach potentiellen Champions ausschau zu halten. Diese sollten natürlich einiges von den Künsten des Kampfes verstehen, aber andererseits auch fotogen und charismatisch sein. Viele Kopfgeldjäger - die nun Talentscouts heißen - nahmen ihre Aufgabe auch weitaus ernster als viele zunächst dachten. Besonders die weiblichen Champion-Anwärter wurden sehr gründlich untersucht, um dann zusammen mit ihren männlichen Kollegen in Wohnheimen einquartiert zu werden. Dort besuchten sie die Akademie der Champions in Zhaun um alles nötige zu lernen. Dort beginnt auch unsere Geschichte.

Ein Blick auf seinen Notizzettel werfend, atmete Nasus erleichtert auf. Nach tagelanger Reise und unzähligen fehlversuchen stand er nun vor der richtigen Tür. Er warf noch einen letzten Blick auf seine Notizen:

Champion Wohnheim Zhaun

Akademieallee 13

Zhaun

P.S: Beim Hausmeister klingeln

- Keine Haustiere

Er drückte die Klingel und ein schauriges Glockengeläut hallte durch das archaisch anmutende Gebäude aus hellem Sandstein. Nasus blickte hinauf auf die kupferbeschlagenen Dachgiebel und nahm beunruhigt die steinernen Wasserspeier wahr, die den Dachfirst säumten.

Die Tür wurde knarrend aufgezogen und ein älterer Herr, dessen Arbeitskleidung ebenso fleckig und faltig war wie er selbst, kam dahinter zum Vorschein.

"Ja bitte?".

Nasus räusperte sich:"Seid mir gegrüßt, sterblicher...", begann er blumig.

"Keine Haustiere!", blaffte der Mann mit zusammengekniffenen Augen und warf die Tür krachend ins Schloß.

Nasus hielt einen Moment inne. Damit hatte er nicht gerechnet.

Er nahm seinen Mut zusammen und klingelte erneut.

Schnelle Schritte näherten sich abermals der Tür woraufhin diese geöffnet wurde.

Ein sichtlich genervter Mann war dahinter zu sehen.

"Ich hab doch gesagt...", polterte dieser los.

"Ich bin ein Championanwärter der Liga der Legenden", warf Nasus ein.

"Und ich begehre Einlass", fügte er entschlossen hinzu.

Der Mann begutachtete ihn etwas genauer, aber schließlich ließ er Nasus hinein.

"Fast wie daheim", dachte Nasus. Nur das die Sphinxen viel mehr reden und oftmals noch ein rätsel stellen.

Der Mann führte ihn einen langen Korridor entlang und blieb schließlich vor einer hölzernen Tür stehen, in die jemand eine 7 eingeritzt hatte.

"Viel spaß mit deinem Stubenpartner du Streuner", zischte der Mann und verschwand schlurfend.

Nasus öffnete die Tür und betrat die Stube. Ein einziger spartanisch eingerichteter Raum mit zwei Stühlen, Betten, einem Tisch und einem billigen Teppichboden.

Wenigstens ein Fenster ließ die blassen Sonnenstrahlen herein.

Das knarzen der Tür ließ Nasus aus seinen Gedanken in die Realität des Zimmers zurückkehren. "Hey Kumpel", tönte es hinter ihm. Er fuhr herum.

Ein kleiner, aber recht korpulenter Zwerg mit wildem, roten Haarschopf und einem beeindruckenden Kinnbart stürmte auf Nasus zu und umarmte ihn so kräftig, das ihm beinahe die Augen aus den Höhlen quollen.

"Ich bin dein Zimmerkumpel. Wir werden bestimmt viel Spaß haben", frohlockte der Zwerg.

Nasus rang nach Luft als sein Griff sich lockerte.

"Ich bin Grammbart Gaston der II, aber du darfst mich Gragas nennen, wenn du magst.

Nasus räusperte sich:"Ich bin Nasus, Juniorbewahrer der Sande von Khezan".

"Also Nasi", sagte Gragas erfreut und gab ihm einen Klaps auf die Schulter.

Gragas reichte ihm eine Dose. "Darauf trinken wir einen".

Nasus versuchte das Bier, aber es schmeckte irgendwie seltsam.

Er wollte es Gragas ja nicht unter die Nase reiben also nippte er dezent und nickte wohlwollend.

"Komm ich stelle die unsere Nachbarn vor von Zimmer 8, die sind voll drauf", beschloss Gragas. Nasus folgte ihm unsicher als Gragas unmittelbar vor der Tür stehen blieb.

Er nickte in Richtung der Türklinke. Nasus nahm die Klinke vorsichtig in die Hand und drückte sie herunter. Sie öffnete sich zwar, aber irgendwas matschiges pappte nun zwischen seinen Fingern. "Zhaunpasta", dachte er schnüffelnd.

Gragas stieß die Tür auf und trat voller Überschwang ein. Das Zimmer war leer.

Nasus konnte zwar niemanden sehen, aber er roch einen seltsamen, muffigen Gestank und Spuren von Schwefel. An der Wand über einem der Betten hing eine Zielscheibe in der mehrere Wurfmesser und kleine Bolzen steckten.

Das Bild eines guttausehenden jungen Mannes hing darüber. Irgendjemand hatte ihm eine Brille und einen Bart verpaßt und daneben stand geschrieben:"Demacia am Arsch!".

"Überraschung" tönte es aus drei Kehlen gleichzeitig.

Als plötzlich zwei bizarre Gestalten vor Nasus erschienen. Wo kamen die denn her?

Ein bunt gekleideter, grell geschminkter Gaukler und etwas, das aussah wie eine Menschengroße Ratte auf zwei Beinen.

Nasus war einen verstohlenen Blick auf die Dose in seiner Hand.

"Ich bin Shaco", sagte der Gaukler und streckte Nasus die Hand entgegen.

Der folgende Handschlag war sehr, sagen wir elektrisierend.

"Ich bin Twitch", piepte die Ratte und starrte Nasus erwartungsvoll an.

"Ich bin Nasus, Juniorbewahrer der ...", begann er etwas steif.

"Das ist Nasi", stellte Gragas ihn vor und klopfte ihm erneut herzhaft auf die Schulter.

"Na das kann ja was werden", dachte Nasus sich.

League of Legends - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt