Diesen Morgen war June schon ziemlich früh wach. Verschlafen machte sie sich auf ins Bad, um sich frisch zu machen.
Sie sah ziemlich fertig aus.
Da sie noch ein wenig Zeit hatte vor ihrer ersten Stunde, würde sie noch Hagrid einen Besuch abstatten.
Hagrid war einer der wenigen gutmütigen Menschen in ihrem Leben. Onkel Hagrid hatte sie ihn getauft, als sie ein Kleinkind war. Er hatte ihr das mal erzählt. Bei einer Tasse Tee. Sie sei klein und haarig gewesen. Wie ein kleiner Terrier, hatte er gesagt.
June war sehr glücklich, dass sie diesen Morgen keinem dieser furchteinflößenden Dementoren direkt von Auge zu Auge begegnete.
Über dem schwarzen See sah sie von weiter Ferne schwarze gespensterartige Wesen. Gott sei dank rechtzeitig, andernfalls hätte sie sich nicht an Dumbledores Warnung erinnert und wäre womöglich unvorsichtig gewesen.
Als sie gerade die steinernen Treppen zu den Ländereien hinunterstieg, hörte sie rechts von sich ein Rascheln.
Erst dachte June, dass sie sich das eingebildet hätte. Doch dann sah sie im Gestrüpp sich etwas bewegen.
Es müsste ein größeres Tier sein, etwas größer als ein Kaninchen.Irgendwie kam ihr Unbehagen auf.
Schnell schritt sie die Treppen weiter hinunter. Und zum allem Unglück stellte sie fest: dieses Tier verfolgte sie.
Junes Herz klopfte bis zum Hals. Wie automatisch wurden ihre Beine immer schneller, sie sprang wie ein junges Reh, was von einem Raubtier gejagt wurde. Unten angekommen sah sie sich nochmal ängstlich um.
Hagrids Haus war nicht mehr weit entfernt.
Indem Moment hörte sie ein Knurren. Sie konnte zwei gelbe Augen erkennen nahe einer Böschung. Und sie kamen näher, und näher...
June erkannte die Umrisse eines riesigen Hundes.
„Schnell, weg da June. Verschwinde."
Der Halbriese war die Rettung in letzter Sekunde. Der Hund, oder was auch immer dieses Tier gewesen war, verschwand sofort im Inneren des Waldes.
Erleichtert atmete sie aus. Das war knapp gewesen.
„Hagrid! Was war das?"
„Ich kann es dir nicht sagen. Vermutlich ein Wolf. Er stromert schon seit einigen Wochen hier rum. Anscheinend scheint er irgendetwas zu suchen."
„Hat es mit Sirius Black zu tun?", fragte sie neugierig.Hagrid erstarrte und er brummte durch seinen langen zerzausten Bart:
„Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Auf jeden Fall sind es dunkle Zeiten und ihr solltet nicht alleine hier in der Gegend herum laufen. Sirius Black ist gefährlich. Und überhaupt, was machst du hier? Hast du keinen Unterricht?"
„Doch, aber Wahrsagen fängt erst in zwei Stunden an. Davor wollte ich dich noch besuchen.", sagte sie vorsichtig.Hagrids Miene erhellte sich. Dann war er plötzlich ganz besorgt:
„Ist was passiert?"
„Nein, es ist.....es ist schon ok.", lenkte sie ab.„Na dann komm mal rein, trinken wir eine schöne Tasse Tee zusammen."
„Willkommen meine Kinder. In diesem Raum bekommt ihr eine Einführung in die ehrwürdige Kunst des Wahrsagens!"
Es war 09:30 und die erste Schulstunde hatte begonnen. June und die anderen Gryffindors hatten sich in einem dunklen Raum zusammengefunden.
Alles war zugehängt mit roten Gardinen und an der Decke hing eine große goldene Lampe. Es hatte alles etwas unheimliches an sich.
Die Luft war stickig. Es roch nach Rauch und stechendem Parfüm.
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SERENDIPIA - die Geschichte von June Moreno
FanfictionDer Tod eines geliebten Menschen ist niemals einfach. Am 31. Oktober 1981 starb nicht nur Snapes große Liebe, sondern auch der Gatte der großen Hexe Kimberley Moreno. Mit diesem Abend schrieb sich die Geschichte von June. Das Mädchen, welche in dem...