Er sah alles wieder vor sich. Wie er damals durch Hogsmead gelaufen war. Er war ein Junge gewesen. Auf der Suche nach Antworten. Es war eisig kalt gewesen. Sowie heute. Vielleicht sogar noch kälter.
Severus stand im Schnee vor der heulenden Hütte. Und vor ihm drei Jungs.
„Schniefelus, was machst du hier?"
„Verschwinde von hier."
„Es ist nicht der passende Ort für jemanden, wie dich."
„Hat dir der Werwolf von gestern nicht gereicht?"
Er wusste noch, wie sehr ihn die Wut gepackt hatte. Sie hatten sich duelliert. Im Schnee. Es gab damals Verletzte. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Und dann kam SIE.Severus erinnerte sich noch ganz genau, wie sie ausgesehen hatte. Ihre goldblonden Haare wehten um ihr Gesicht. Die Haut, so weiß wie Porzellan. Und genau so zerbrechlich, wie Porzellan. Nicht äußerlich. Sie war zu der Zeit eine der mächtigsten Duellanten gewesen.
Innerlich war sie aus Glas. Er kannte ihre Gedanken. Ihre Stärken. Ihre Schwächen. Sie war ein offenes Buch für ihn. Und er wusste: sie würde eines Tages einen hohen Preis dafür bezahlen.
Sie hatte sich vor ihn gestellt. Mit erhobenem Zauberstab bedrohte sie die Kerle, die sich ihre „Freunde" genannt hatten.
„Vier gegen einen. Sehr klug von dir, Krone. Hast du schon mal darüber nachgedacht, was du damit anrichtest? Hast du vielleicht jemals darüber nachgedacht, ob es das ist, was sie wollte? Du kannst Lily nicht beeindrucken, indem du rohe Gewalt anwendest. Du kannst nicht ihr Herz gewinnen, wenn du die der anderen dafür in Stücke reißt."„Was kümmert es dich, was mit ihm passiert. Er hat Lily ein Schlammblut genannt. Und jetzt geh zur Seite, Schniefelus und ich haben eine Angelegenheit zu klären."
„Ich werde nicht zulassen, dass du ihm auch nur noch ein Haar krümmst."
„Siehst du nicht, was er mit Tatze, Wurmschwanz und Moony gemacht hat? Er ist einer von ihnen. Seine Seele ist allein der dunklen Magie verschrieben. Und trotzdem verteidigst du ihn noch? Warum?"
„Wie kannst du nur so blind sein, Krone? Schwarze Magie hin oder her. Er ist doch auch ein Junge wie ihr. Mit Gefühlen. Er hat ein Recht auf ein Leben, auf Freundschaft, Liebe und Geborgenheit."
„Du hast noch in jedem stets das Gute gesehen. Du hast noch jeden Zauberer und jede Hexe geliebt. Egal, wie schwarz ihre Seele war. Du bist nicht von diesem Planeten, Winterflügel. Deine Seele ist zu gut für die Welt."Winterflügel. So hatten sie das Mädchen genannt.
Als Severus erfuhr, dass June in der Nähe von Hogsmeade gesehen wurde, kamen diese Erinnerungen alle wieder hoch. Er wollte es nicht zugeben, aber er hatte angst.
Angst, weil zu dieser Zeit dunkle Gestalten Hogwarts umkreisten. Es hätte passieren können. Wie damals. Unschuldiges Blut hätte vergossen werden können.
Er schleifte sie in sein Büro. Die Wut brannte in ihm durch.
June, immer noch ängstlich, musste tief durchatmen, um dem Stand zu halten, was folgen würde. Doch es kam nichts. Noch nichts. Professor Snape stand am Fenster. Er hatte den Rücken zu ihr gedreht.
„Manchmal möchte ich nicht wissen, was in euren kranken Köpfen alles vor sich geht", zischte er verachtend.
Auf dem Absatz drehte er sich um und kam bedrohlich auf sie zu. Er musterte sie. Von oben bis unten. Dann kräuselten sich seine Lippen:
„Glaubst du wirklich, du könntest mich täuschen, indem du dich mit den dreckigen Kleidern von Smith kleidest?"
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SERENDIPIA - die Geschichte von June Moreno
Fiksi PenggemarDer Tod eines geliebten Menschen ist niemals einfach. Am 31. Oktober 1981 starb nicht nur Snapes große Liebe, sondern auch der Gatte der großen Hexe Kimberley Moreno. Mit diesem Abend schrieb sich die Geschichte von June. Das Mädchen, welche in dem...