Verrat

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„Na sie mal einer an, wen haben wir denn da?"

Sirius Black war noch angsteinflößender, als auf den Fahndungsplakaten. Er war komplett abgemagert und verwahrlost. Das Haar war zerzaust und strubbelig, die gestreifte Sträflingskleidung hing in Fetzen von seinem Körper herunter.

Humpelnd kam er aus der Ecke getorkelt. Wie ein Gespenst. Ein Geist.

June stellte sich schützend vor ihre Freunde:

„Wer sind sie und was wollen sie?"

„Das geht dich nichts an, Süße. Gebt mir die Ratte und keiner wird verletzt."

Sie starrten auf Ron.

„M...mei....meine....Ra...Ratte?", wimmerte er ängstlich.

Indem Moment stürmten Hermine und Harry die Treppe hoch.

„Ron, zum Glück ist dir nichts passiert."

Hermine hatte einige Schrammen im Gesicht. Harry war ebenso verunstaltet. Hatten sie gekämpft?

„Wo ist der Hund?", platzte es aus Harry heraus.

„Das ist eine Falle! Er ist der Hund, er ist ein Animagus.", ratterte Ron panisch runter und fuchtelte in die Richtung, wo Sirius stand.

Er hatte seinen Blick immer noch nicht abgewendet.Hermine war die erste, die reagierte. Schützend stellte sie sich vor Harry:


„Sie wollen Harry töten? Dann müssen sie vorher uns töten!"

„Nein, heute Abend stirbt nur einer", knurrte er bedrohlich.

„Ja, und das sind sie!!!!!"

Harry stieß Hermine zur Seite. Blair fing sie auf und stellte sich schützend vor die junge Hexe. Sie mussten dabei zusehen, wie Harry Sirius an die Gurgel sprang. Er würgte ihn und riss ihn zu Boden. June schreckte zurück, als sie direkt vor ihre Füße kippten und stellte sich vor Maya. Sirius machte keine Anstalten, sich zu wehren. Hämisch lachte er und entblößte seine schwarzen, faulen Zähne.

„Willst du mich wirklich umbringen Harry?", lachte er schräg. Harry ließ nicht von ihm ab. Mit dem Zauberstab zielte er direkt auf seine Schläfe. Erneut sprang die Tür auf:


„Expelliarmus!"

Es war Professor Lupin. Er entwaffnete Harry. Sie konnten ihren Augen nicht trauen. Lupin gab Harry ein Zeichen, sich von Sirius zu entfernen. Er kam er mit erhobenem Zauberstab auf den liegenden Straftäter zu:


„Ah, Sirius. Wir sehen ziemlich mitgenommen aus, oder? Die fleischliche Hülle spiegelt den Wahnsinn in Ihrem Inneren wieder."

„Mit dem Wahnsinn im Innern müsstest du dich ja bestens auskennen, oder Remus?", röchelte er wie ein Hund, den man an die Kehle gesprungen war.

Was dann geschah, ließ alle aufschrecken. Professor Lupin ließ den Zauberstab sinken. Er lächelte und half dem Mörder hoch.

June kam die Galle hoch, als sie sah, wie sie sich brüderlich umarmten. Sie rückte noch näher an Maya heran und drängte sie in die Ecke.

„Ich hab ihn gefunden."

„Ich weiß."

„Er ist hier. Bringen wir ihn um."

„Nein!!!", schrie Hermine verzweifelt. „Ich habe Ihnen vertraut. Die ganze Zeit über waren sie sein Freund."

Lupins finstere Augen fixierten Hermine. Sie zeigte mit dem Arm auf Lupin und blickte zu ihnen. Dann sagte sie:

„Er ist ein Werwolf! Deshalb war er nicht im Stande zu unterrichten."

Konnte das sein? June erinnerte sich an die Stunde bei Severus. Wenn man die Punkte zusammenzählte, war es eindeutig. Ihr lief es kalt den Rücken runter. Bedrohlich kam ihr Professor auf Hermine zu:

„Woher weißt du davon?"

SERENDIPIA - die Geschichte von June MorenoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt