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wish you were so—,
wish you were so—,
wish you were sober


Ich war noch nie ein großer Fan von Partys. Das konnte einerseits daran liegen, dass mir all das Tanzen zu schlechter Mainstream-Musik und das Besaufen und Volllaufen lassen der Umstehenden viel zu viel auf einmal war, viel zu nervig und sinnlos.

Andererseits konnte es natürlich auch daran liegen, dass ich sowieso nicht so oft zu Feiern eingeladen wurde, da ich meine Zeit nun mal am liebsten alleine verbrachte -oder zumindest mit ein paar meiner wenigen engeren Freunde- anstatt mit all diesen falschen herumtänzelnden Menschen hier.

All die Leute, die einen Becher Alkohol nach dem anderen in sich hinein kippten, wollten den anderen doch bloß irgendwas beweisen. Es ging immer darum, wer am meisten vertrug, wer dabei noch am besten aussah und wer es schlussendlich geschafft hatte, jemanden mit zu sich nach Hause zu nehmen.

Die ganzen lächelnden Gesichter, die dir auf der Party vielleicht noch ein nettes Kompliment zu deinem neuen Outfit machten, zerrissen sich am nächsten Morgen wahrscheinlich schon das Maul über dich und wie du am Ende der Party herum getorkelt warst.

Aus diesem Grund schien jeder für mich wie eine falsche Schlange.

Ich wusste, dass die meisten Menschen von meiner Schule mich nicht mochten, wenn sie mich denn überhaupt mal wahrgenommen hatten. Ich war eben ein eher ruhigerer Typ, konnte nicht mit Markenklamotten oder anderen Statussymbolen prahlen und hatte es irgendwie schon immer etwas schwerer, neue Freunde zu finden.

Meinem besten Freund Park Jimin hingegen ging es nicht so.

Eigentlich war er das komplette Gegenteil von mir.

Jimin war Schülersprecher, Kapitän des Footballteams unserer Schule und außerdem Mitglied von so ziemlich jeder AG, die angeboten wurde. Er war mit gefühlt jedem befreundet, weil ihn auch einfach alle mochten- oder sogar mehr als das.

Wahrscheinlich hätte jemand wie Jimin auch niemals etwas mit jemandem wie mir zu tun gehabt, wären unsere Eltern nicht befreundet und zufälligerweise auch noch benachbart.

So kam es, dass Jimin und ich so ziemlich alles miteinander erlebt hatten, jeden Tag, 24 Stunden in der Woche, denn wir wuchsen nun mal zusammen auf.

Trotzdem wollte ich ihn jedes Mal wieder aufs Neue verfluchen, wenn er mich zu einer dieser doofen Partys schleppte, denn ich fühlte mich nirgendswo mehr fehl am Platz.

ωιѕн уσυ ωєяє ѕσвєя || ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now