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kiss me in the seat of your rover

„Was machst du denn, Taehyung?", fragte ich ihn besorgt, als er mit einem großen Sprung über die Treppen vor dem Haus hechtete und mich dabei an seiner Hand hinterher zog. Somit hatte ich keine andere Wahl, als ebenfalls die Treppenstufen herunterzuspringen. Dabei prallte ich etwas in Taehyungs Rücken, da er ziemlich nah an den Stufen stehen geblieben war.

„Wie, was mache ich? Die Frage ist eher, was du gemacht hast, denn du hattest da drin alles andere als Spaß!", konfrontierte er mich lachend, hielt dabei noch immer seine Finger mit den meinen verschränkt.

„Das ist eine Hausparty! Leute haben hier Spaß und Bock auf Saufen, was für dich ja totale Fremdwörter zu sein scheinen. Weißt du überhaupt, wie man richtig feiert?"

Beleidigt entzog ich Taehyung nun meine Hand und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Du denkst also, ich kann keinen Spaß haben?" Wie konnte dieser Junge nur so unverschämt sein, wenn er betrunken war. Oder zeigte sich dadurch etwa sein wahres Gesicht?

Wer wusste das schon. Ich jedenfalls nicht.

„Naja, das habe ich jetzt so auch nicht gesagt...", versuchte mein Gegenüber einzuräumen, doch ich ließ ihm erst gar keine Chance, sich weiter rauszureden.

„Doch, hast du."

„Ich hab nur gesagt, dass du vielleicht mal ein bisschen lockerer sein solltest."

„Nein hast du nicht. Du hast gesagt-"

Taehyung kam einen Schritt auf mich zu und legte mir seinen Finger auf die Lippen.

„Jungkook, wie ich merke, bist du eher jemand, der gerne redet. Kann ich zwar nicht verstehen, denn ich bin absolut nicht so gefühlsduselig wie du, aber ist schon okay."

Der Junge zwinkerte mir zu und nahm anschließend erneut meine Hand, führte mich weg von dem Haus die Straße entlang. „Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, Süßer."

Diese Situation verwirrte mich irgendwie noch mehr, als die vorhin im Garten des Hauses. Wo wollte Taehyung denn nun mit mir hin gehen? Warum verließ er freiwillig diese Party mit mir, obwohl ich doch in der Vergangenheit nichts Besonderes für ihn gewesen zu sein schien.

„Wieso bist du so?", fragte ich kopfschüttelnd, und meine Frage war nicht mal an Taehyung gerichtet, sie schwirrte mir nur einfach im Kopf herum, seit mich der Junge auf dieser Party angesprochen hatte.

„Ich weiß nicht, was du meinst.", entgegnete er schlicht.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir schon eine, oder vielleicht zwei Straßen weiter gelaufen waren, bis Taehyung plötzlich neben einem großen Jeep stehen blieb, ihn aufschloss und die Beifahrertür öffnete.

„Hier, steig ein."

„Bitte was soll ich machen?", fragte ich verunsichert und schaute erst Taehyung an, bevor ich meinen Blick die dunkle Straße auf und ab wandern ließ.

„Maaan, jetzt sei doch nicht immer so ängstlich." Energisch deutete Taehyung nun mit seiner Hand auf den freien Beifahrersitz im Inneren des Jeeps. „Ich dachte, du redest gern. Also lass uns im Auto reden, denn draußen wäre es zu kalt."

Skeptisch zog ich meine Augenbrauen zusammen. Ich konnte mir nicht erklären, was Taehyung nun für einen Nutzen daraus ziehen würde, dass ich mit ihm im Auto saß.

„Ist das denn deiner?", fragte ich noch, doch das ließ anscheinend seinen Geduldfaden reißen und er schüttelte bloß verächtlich mit seinem Kopf, bevor er um den Jeep herumlief und sich selbst auf den Fahrersitz fallen ließ.

Mit einem komischen Gefühl stieg ich also auch ein und schloss die Tür. „Entschuldigung...", murmelte ich kleinlaut, „Aber ich verstehe eben nicht, wieso du das jetzt machen wolltest, schließlich-"

Ich kam gar nicht dazu, meinen Satz vernünftig zu beenden, denn auf einmal drehte sich Taehyung in meine Richtung, legte seine Hand in meinen Nacken und zog mein Gesicht stürmisch zu sich.

Als unsere Lippen sich trafen, fühlte es sich so an, als würde ein Feuerwerk in meinem Bauch explodieren.

Ich war total perplex, da ich nicht fassen konnte, dass mein Schwarm mich aus heiterem Himmel küsste. Trotzdem war der Kuss so schön und ich merkte, wie ich mich Taehyung weiter entgegen lehnte, um seine Lippen fester zu spüren.

Keine Sekunde später jedoch, realisierte ich erst so richtig, was ich da tat.

Ruckartig zog ich meinen Kopf zurück und öffnete die Augen, nur um mich in Taehyungs fesselndem Blick zu verlieren. Geistesgegenwärtig strich ich mit meinem Ärmel über meine Lippen.

Ich konnte mich getäuscht haben, doch ich meinte einen Hauch von Enttäuschung in den Augen des Junges aufblitzen zu sehen.

ωιѕн уσυ ωєяє ѕσвєя || ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now