Chapter 1

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Madison P.o.V

Wie immer, wenn mich die Traurigkeit überkommt, greife ich an meinen Hals, spüre seine Kette auf meiner Haut, beruhige mich automatisch. „Was er wohlgerade tut? Wie es ihm wohl geht? Denkt er an mich?" all diese Fragen kann ich mir auch heute nicht beantworten.

Stattdessen konzentriere ich mich auf das, was gerade da ist. Und das ist nun mal mein Literaturkurs. Eine gute Sache hat Ashs Verschwinden mir gebracht: Um mich abzulenken, habe ich mich zu einhundert Prozent der Schule gewidmet, was mir bereits jetzt schon Stipendien für die besten Unis gebracht hat. Damit ich auch ja keine Zeit zum Grübeln habe, sind auch meine Nachmittage vollgeplant. Ich helfe regelmäßig in der Suppenküche für Obdachlose. An anderen freien Tagen betreue ich kranke Kinder im Krankenhaus und verschaffe ihnen somit ein paar schöne Minuten in ihrem sonst so tristen Leben. Außerdem habe meine Familie und meine Freunde höchste Priorität für mich.

Diese sind jedoch recht überschaubar. Meine Familie besteht aus meinen Eltern und meiner Schwester Brooke, welche ein Jahr jünger ist als ich. Mein Freundeskreis begrenzt sich auf wenige, sehr gute Freunde und einige Bekannte. Grundsätzlich komme ich mit vielen Mitschülern klar und werde auch auf die eine oder andere Party eingeladen. Meine Wochenenden verbringe ich jedoch meistens lieber mit einem guten Buch und einer Tasse Tee zu Hause. Und hab ich momentan kein gutes Buch zur Hand, schreibe ich selbst. Zwar keine Bücher, aber für mein Leben gern Artikel für unsere Schülerzeitung. Diese ist auch außerhalb der Schule erfolgreich und erfüllt mich mit stolz.

Nach einem langen Schultag bin ich mehr als froh endlich zu Hause zu sein. Der erste Weg geht dabei direkt hoch in mein Zimmer, um von der Jeans in eine viel gemütlichere Jogginghose zu wechseln. Da ich meine Mama noch nicht begrüßt hatte, begab ich mich wieder nach unten und finde sie im Wohnzimmer vor."Na, wie war die Schule?", fragte sie mich, als ich mich neben ihr auf das Sofa fallen ließ.

"Schon okay... Hab mal wieder tausend Hausaufgaben", grummele ich. Obwohl sie mir meistens nicht schwer fielen, mussten sie ja gemacht werden.

"Du bist auch immer so fleißig", lobt meine Mutter mich und streicht mir mit der Hand über mein Kinn.

"Und wir wissen beide, von wem sie das hat!", kommentiert mein Vater in dem Moment und wuschelt mir durch die eh schon halb ruinierten Haare. Mann, ich liebte meine Eltern einfach!

Mein Vater fragt mich , ob ich ihm beim Abendessen machen helfen möchte, was mich kurz grübeln lässt. "Kommt drauf an, ich muss für die Zeitung bis morgen noch einen Entwurf für einen Artikel machen. Und ich habe noch nicht einmal angefangen", stöhne ich.

Schreiben war meine Leidenschaft, aber zurzeit hatte ich irgendwie einfach zu viel um die Ohren, um mich regelmäßig ranzusetzen.

"Dann lenke ich dich lieber mal nicht ab", lächelt mich mein Papa an.

Somit gehe ich wieder hoch in mein Zimmer, jedoch nicht bevor ich ihm ein Küsschen auf die Wange gedrückt hatte. Oben schnappe ich mir direkt meinen Laptop, lasse Musik über mein Handy laufen und mache es mir auf dem Bett bequem. In dem heutigen Artikel geht es um eine Schulveranstaltung unserer Stufe zur Abifinanzierung. Wir hatten einen Flohmarkt veranstaltet, welcher total gut ankam und uns einige Einnahmen verschaffte. Dadurch, dass ich so fokussiert war, merkte ich nicht, dass Brooke schon in meinem Zimmer stand, um mich zum Essen zu rufen. [...]

Abends liege ich also in meinem Bett und durchforste meine sozialen Medien. Erneut begebe ich mich auf Instagram und gebe den Namen „Ashton Brown" in die Suchleiste ein. Einige Ergebnisse werden mir angezeigt, doch keins der Profile gehört zu dem Ash, den ich suche. Auch auf Twitter hat er keinen Account unter seinem Namen. Aber was hab ich mir auch schon erhofft zu finden, seitdem ich das letzte Mal, welches auch erst vor zwei Tagen war, nachgeschaut hatte. Wenn ich mir das so vor Augen führe, hört es sich echt verzweifelter an, als ich dachte. Mit einem letzten Blick auf die Uhr schalte ich das Handy aus und lege mich schlafen, um für den Unterricht morgen fit zu sein.


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[31.03.20]

first chapter, wie gefällt es euch? Noch erfahren wir nicht viel über Madisons Einstellung zu Ashton....

-xxx

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