Chapter 9

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"Jemand möchte mit dir sprechen". Verwundert darüber, wer es sein könnte, gehe ich durch den Eingang, um die Person hereinzulassen...

Durch die Tür tritt niemand anderes als Benjamin, welcher neben Anna zu meinen besten Freunden gehörte. Und er war schwul, was, als ich es erfahren hatte, unsere Freundschaft noch näher zusammengebracht hat. Nun können wir uns gegenseitig Tipps in Bezug auf die Männerwelt geben und auch so ist er für jeden Spaß zu haben.

Er begrüßt mich mit einer Umarmung und den Worten: „Hey Maddie. Hast du ne Minute?". Ich nicke und ziehe ihn in unseren Besprechungsraum. „Kommst du zum Helfen?" necke ich ihn, doch er schüttelt schnell den Kopf. Verdutzt schaue ich ihn an und verdeutliche ihm hiermit mit der Sprache rauszurücken.

„Ich habe eine Spur zu Ashton, vielleicht." lässt er die Bombe platzen. Mein Kopf schaltet sich aus und ich kann ihn nur anstarren. Eine Spur zu Ashton? Wie konnte das sein? Anscheinend hatte ich diese Frage laut ausgesprochen, denn Benjamin begann weiter zu erzählen.

„Ich habe ein Poster vom Jewel gesehen. Da tritt heute eine Band mit dem Namen "The Contenders" auf. Außerdem standen die Namen der einzelnen Personen darunter und einer davon war Ash B. ! Er könnte es sein Maddie!"

Ich versuchte erst einmal die ganzen Informationen zu verarbeiten. Ash war Ashtons Spitzname und auch das B könnte mit seinem Nachnamen, Brown, übereinstimmen. Einen Versuch ist es wert. Also schaute ich entschlossen zu Benny: „Heute Abend schon was vor?" [...]

Am Abend stehe ich also vor meinem Spiegel und bin gerade dabei mich für ein Outfit zu entscheiden. Die heute Wahl fällt auf ein schwarzes Spaghettiträger-Kleid, welches ab der Taille mit etwas Glitzer versehen ist und ab da lockerer fällt. Ich kombiniere das Ganze mit silbernen Schmuck, einer cropped Windbreaker und schwarzen Vans. Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel und merke dann die Nervosität in mir aufsteigen. Der Gedanke heute vielleicht Ashton gegenüber zu stehen, macht mich wahnsinnig. Schnell schnappe ich mir noch meine Tasche und gehe dann die Treppen herunter und aus der Tür zu meinem Auto. Meine Eltern sind selbst weg heute, sodass ich mich von niemandem Verabschieden muss.

Da Benny vielleicht das ein oder andere Bier heute trinken möchte, habe ich mich angeboten uns zu fahren. So müssen wir uns Nachts nicht noch in irgendwelche Busse quetschen. Mit einem lauten  „ Hey Mads!" stieg Benjamin dann ins Auto. Auch er trug Schwarz. Er hatte eine enge, black Jeans mit einem schwarzen Hemd, auf welchem die verschiedensten Blumen abgebildet waren, kombiniert. Er sah wirklich gut aus und ich wusste, dass er sich extra herausgeputzt hatte, in der Hoffnung jemanden kennen zulernen. „Excited?" fragt er mich mit einem spielerischen Unterton, um die Stimmung zu lockern. „Sowas von!" antwortet ich ihm. „Aber ich freue mich auch. Der Abend wird bestimmt so oder so super!" und mit diesen Worten fuhr ich los.

Nachdem uns die Security durch den Eingang gelassen hatte, zieht mich Benjamin mit den Worten:  „ Ich brauche sofort was zu trinken!" direkt zur Bar. Er bestellte sich ein Bier und einen Shot, den er sofort heruntergekippt hatte. Mir reichte er eine einfache Cola.

Das Jewel war ein einfacher Club, in welchem man vergleichsweise relativ günstig einen super Abend verbringen konnte. An manchen Tagen, so wie heute eben, gab es "Special evenings" unter bestimmten Mottos. Und heute Abend gab es deshalb Live Musik. Auch eher in der Richtung Rock, wie ich bereits festgestellt hatte. Es lief bereits jetzt im Hintergrund eher rockigere Musik und die ersten Menschen wagten sich auf die Tanzfläche. Gegen halb 1 sollte dann die Band spielen. Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass es bis dahin aber noch gute zwei Stunden sind.

Genau in dem Moment kommt Benjamin mit den Worten „Maddie lass uns tanzen!" wieder auf mich zu. Lächeln stellte ich mein leeres Glas auf einen der Stehtische und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche ziehen. Wir bewegen uns beide zum Takt und ich merke wie gut es mir tut, den Kopf auch mal komplett auszuschalten. Benny lehnt sich ein wenig vor zu mir.

„Ey Maddie, da hinten ist ein echt süßer Typ. Wie soll ich seine Aufmerksamkeit bekommen?" fragt er mich und wird dabei etwas rot im Gesicht. Unauffällig drehe ich mich um, damit ich auch erstmal weiß, um wen es sich handelt. Grinsend drehe ich Benny und mich, sodass er mit dem Rücken zu dem Typen steht.

„Und jetzt fang einfach an zu tanzen und hab Spaß!" rufeich ihm über die Musik zu. „Und vergiss nicht die Hüften ganz viel zu schwingen" zwinkere ich dabei. Benny gibt mir noch ein High Five und gibt dann noch einmal mehr Gas, was das Tanzen anging. Mein Blick gleitet zwischendurch immer wieder zu dem jungen Mann, wessen Aufmerksamkeit sich gerade auf Benny gerichtet hatte. Unauffällig dränge ich uns weiter in seine Richtung. Solange man das alles tanzend macht, fällt es eh keinem auf.

Nun stehen wir nur noch wenige Meter von ihm entfernt, ich drehe Benny und mich, sodass er jetzt Blickkontakt aufbauen kann. „Ich hol mir was zu trinken!" rufe ich Benny zu, signalisiere ihm noch mit einen Daumen hoch, dass er gute Chancen hat, und verlasse die Tanzfläche dann.

Doch statt an die Bar, gehe ich nach draußen, um noch etwas frische Luft zu schnappen. Dort lehne ich mich an die Hauswand und möchte kurz in Ruhe durchatmen, doch höre von der Seite nur ein „Hey Süße"





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[02.05.20]

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 02, 2020 ⏰

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