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Every accomplishment starts with the decision to try.

Anonymous


Aus Sicht von Alice

 

Es vergingen ein paar Monate. Um genauer zu werden, hatte ich mein erstes Studienjahr überstanden und mittlerweile mitbekommen, dass Maik mit Sarah zusammen war. Eine Woche später hatte sie es mir schonend beigebracht. Doch ich hatte es nicht verstanden. Maik war seit diesem Zeitpunkt auch nicht mehr in der Uni erschienen. Nun war ich wieder allein. Ab und zu hatte ich mich wieder mit den Beiden getroffen. Doch sie glücklich zu sehen, hielt ich nicht aus. Klar, freute ich mich für die Beiden. Doch ich liebte Maik immer noch und ich verstand einfach nicht was passiert war. Manchmal dachte ich, dass es irgendetwas mit seinem Werwolfsgehabe zusammen hing. Aber vielleicht war es auch einfach menschlich und er liebte mich wirklich nicht mehr…

Woher sollte ich noch wissen was ich fühlen sollte? Hatte ich nicht schon mehr gesprochen, als ich wusste? Hatte ich mir nicht jede Sekunde, den Kopf darüber zerbrochen? War ich nicht schon genug bestraft worden? Schließlich war alles besser so lange ich nicht in seiner Nähe war…war es? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Was hätte ich getan, um in seiner Nähe, in seinen Armen, zu liegen. Doch was brachte es mir, außer Schmerz? Damals dachte ich, er wäre perfekt für mich-ich für ihn. Heute weiß ich, dass es nicht so war, nicht so ist und niemals so sein wird. Mittlerweile weiß ich nicht mal mehr, ob meine Gefühle Einbildung waren: Für wahre Liebe hatte ich ihm zu schnell verziehen, doch für Einbildung war der Schmerz zu groß. Wenn er nicht der Richtige war, wer dann? Immer wieder stellte ich mir die gleiche Frage: Warum?

War es wirklich sein Ernst mich zu seiner Hochzeit einzuladen? Für ihn war ich nicht mehr, als seine beste Freundin. Doch für mich...ja, was war er für mich? Selbst wenn ich die Antwort suchen wollte, hätte es eh keinen Sinn ergeben. Denn was würde es an der Tatsache ändern? Nichts! Doch jetzt saß ich mit der Einladung, in der Hand, am Küchentisch. Ich konnte nicht anders, als mir ständig die beiden Namen durch zu lesen: Sarah Ashford & Maik Newton.

Jedes Mal zerbrach es mir das Herz erneut…

Unter normalen Umständen hätte ich mich riesig gefreut, dass meine beste Freundin meinen besten Freund heiratet. Doch jetzt war ich mir nicht sicher…

Da klopfte es an meiner Tür. Ich ging langsam hin und öffnete die Tür:>> Hey Alice…ähm, kann ich kurz rein kommen?<<

Sarah blickte mich mit einem entschuldigenden Blick an.

Ich blickte sie kurz an:>>Ähm...ja, klar. Komm rein.<<

>>Oh, ich sehe du hast unsere Einladung schon gelesen…<<

>>Ja.<<

Sie kam mir vor, wie eine Fremde. Ich hatte sie so gern, doch in diesem Moment war mein Herz aus Eisen.

>>Alice, es tut mir wirklich leid und ich weiß, dass das für dich sehr schwer ist, aber…<<

>>Nein, nein. Ist schon ok. Ich freu mich ja auch für euch.<<

Und das war schließlich nicht gelogen. Ich wusste nur nicht, wie doll.

>>Oh…also bist du nicht sauer auf mich und trotzdem noch meine beste Freundin?<<

Ich musste einen kurzen Moment überlegen:>>Ja.<<

Sie umarmte mich kurz:>>Danke! Ich dachte schon, du würdest nie wieder etwas mit mir zu tun haben wollen. Schon gar nicht, wegen der Hochzeit.<<

>>Ach, quatsch.<<

>>Ok, dann kann ich dich ja jetzt ohne schlechtes Gewissen fragen: Möchtest du meine Brautjungfer werden?<<

Diese Frage traf mich wie ein Blitz. Ich wollte schon immer Brautjungfer werden und auch auf dieser Hochzeit. Doch dort vorn zu stehen und nur zum Schein zu lächeln, das wollte ich nie…:>>Ja.<<

>>Klasse!<<, kreischte sie.

In diesem Moment wusste ich, dass ich das Richtige tun würde. Doch je mehr ich mit der Hochzeit zu tun hatte, desto mehr ging ich schon mal die Brücken durch. Irgendeine musste doch zu finden sein, die schön außerhalb lag…

>>Also…wenn du möchtest…dann…dann kannst du auch jemanden mitbringen..<<

Sie blickte mich fragend an. Wahrscheinlich erwartete sie, dass ich gleich in die Luft ging. Doch das war die rettende Idee. Auf Sarah war ich nicht sauer. Nur auf Maik, weil er mir auch nie eine Erklärung gegeben hatte und mich damals einfach so stehen gelassen hatte. Nun könnte ich ihm damit beweisen, dass ich ihn nicht bräuchte und das er mir genauso egal sein konnte!

>>Ok, mach ich.<<

>>Wirklich?!<<, platzte es auch ihr hinaus.

>>Ja.<<

Ich lächelte sie an. Ich nahm es ihr nicht übel. Eigentlich musste ich mir sogar ganz schön das Lachen verkneifen.

>>Ja...ähm…Also, das war jetzt nich so gemeint…<<

>>Is schon gut. Ich weiß schon.<<

>>Dann is gut! Also hast du jemand Neuen kennengelernt?<<

>>Ähm…ja!<<

>>Cool, warum weiß ich davon denn nichts?<<, sagte sie fröhlich.

>>Is noch nichts Festes und ich wollt erst mal gucken…<<, log ich.

>>Achso…ok, also dann bin ich ja mal gespannt!<<

>>Das kannst du sein.<<

´Bin ich auch!´

>>Ja! Ok, bis später!<<

Ich brachte sie noch zur Tür.

Kaum hatte ich die Tür zugemacht, setzte ich mich auf den Boden. WAS hatte ich denn da bitte grad alles gesagt? Ich bringe jemanden mit? Wen denn? Immerhin war die Hochzeit schon in ein paar Wochen!

Dark secret(das etwas andere Twilight)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt