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Start by doing what is necessary, then do what is possible, and suddenly

you are doing the impossible.

St. Francis of Assisi (1182? – 1226)

Aus der Sicht von Leo

Ich sah sie, wie sie zitternd die Einladung in der Hand hielt und wie ihr eine Träne über die Wange rollte. Ich konnte ihre Gedanken lesen und am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen.

Als sie sich mit Sarah unterhielt war sie so stark. Doch als sie wieder weg war, begann sie zu weinen. Sie war so menschlich-so verletzbar. Was hätte ich getan, damit sie diesen Schmerz nicht fühlen müsste. Doch das Einzige, was ich tun konnte, war sie zu töten…Vielleicht würde ich das sogar tun, dann würde sie nicht mehr so leiden…

Was dachte ich denn da?!

´Du bist kein Mensch und natürlich wirst du sie töten, aber nur damit du endlich was zu essen bekommst und damit dieses ganze Theater endlich zu Ende geht!´

Was machte sie denn mit mir?! Schluss damit! Ich war ihr Mörder und nicht ihr heimlicher Verehrer!

Da kam mir eine Idee: Sie wollte einen „Freund“ für die Hochzeit…dann würde sie mich wohl auch „zufällig“ wieder sehen…

In den nächsten Wochen hatte sie sich um die Hochzeit sehr gekümmert: Hochzeitskleid, Hochzeitstorte, Location, Standesamt, Termin, Blumenstrauß, Gäste usw.

Doch dann eine Woche vor der Hochzeit beschloss sie in einen Club zu gehen, um eine Begleitung zu suchen. Sie wollte in eine andere Stadt fahren, weil sie dort keiner kannte.

Kaum hatte sie es gedacht, verabschiedete sie sich und fuhr nach Hause. Dort machte sie sich zu Recht und fuhr los.

Sie wusste genau in welchen Club sie gehen wollte und so ging ich „zufällig“ auch in diesen Club und setzte mich schon mal an einen Tisch. Kurze Zeit später kam sie und ging an die Bar.

Sie hatte ein kurzes Kleid an und ihre Haare hochgesteckt, kurzgesagt: Sie war wunderschön.

´Nicht ablenken lassen, Leo! Die Augen auf das Ziel gerichtet halten!´

Nichts lieber, als das!

Nach dem sie ein bisschen was getrunken hatte und nun bereit war, das erkannte ich an ihren Gedanken, ging ich mal „zufällig“ zu ihr hinüber:>>Hey! So sieht man sich wieder!<<

Sie musste kurz überlegen:>>Ja, stimmt! Du bist doch dieser Leo, oder?<<

>>Genau.<<

>>Sag mal, willst du dich nich zufällig mal kurz zu mir setzten?<<

>>Klar, warum nich.<<

Sie war wirklich schon fast betrunken, aber anders hielt sie es nicht aus und mir machte es auch nichts, schließlich wollte ich sie ja nicht kennen lernen, sondern „essen“.

´Stimmt´s, Leo?!´

Ich setzte mich auf den Hocker neben ihr und roch ihr Blut. Es war zu verlockend…

>>Wie alt bist du eigentlich?<<

Wie alt war ich?

>>Einundzwanzig.<<

>>Ah, dann bist du ja fast so alt, wie ich!<<

>>Wie alt bist du denn?<<

>>Zwanzig. Naja, fast.<<

>>Fast?<<

>>In einem Monat.<<

Dark secret(das etwas andere Twilight)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt