Manchmal sehne ich mich nach dem Leben.
Nach mehr als dem, was ich mir selbst gebe.Ich möchte Nächte unter dem Sternenhimmel
und Schwerelosigkeit im See bei Dämmerung.
Ich möchte Mango Geschmack auf der Zunge
und Sommersprossenlachen im Gesicht,
ich möchte Regenküsse und Sommergewitter
und die Freiheit des Windes, wenn er mit meinen Haaren spielt.
Ich möchte ich-lass-dich-nie-wieder-los-Umarmungen
und laute Musik bei offenem Dach,
ich möchte mich in der Ferne Zuhause fühlen
und Zuhause die Ferne finden,
ich möchte Süßwassertränen im Ozean
und Tiefseegespräche an Land
und vor allem möchte ich glückliche Gedanken.Und ich frage mich,
ob ich noch leben werde,
bevor ich sterbe,
oder ob einmal nicht alles, was von mir bleibt,
Schwere heißt
und niemand mir meine Fehler verzeiht.
Druck und Perfektion und Zynismus,
der sich wie eine Schlange anschleicht
und in einem schwachen Moment deine Haut durchbeißt.
Bin ich mehr,
als tintenverseuchte Gedanken,
mehr als die Achse meiner Welt, auf der ich wanke
und wenn ich tanze, dann immer auf Scherben,
sag mir, bin ich genug, um endlich einmal schwerelos zu werden?Ich möchte die Wärme deiner Haut,
strahlende Augen
und Momente, die mir den Atem rauben.
Ich möchte die Kostbarkeit des Lebens, bevor ich sie verliere,
möchte mich selbst akzeptieren
und eine Milliarde Momente einfrieren.Ich spiele auf Sicherheit,
gebe meine Gedanken nicht preis,
doch jetzt möchte ich mir Flügel verleihen,
damit ich irgendwann einmal keine Reue empfinde,
damit ich endlich einmal glücklich bin.Aber manchmal ist das, was wir brauchen
nicht das, was wir möchten
und vielleicht ist das, was wir möchten,
nicht das, was wir verdienen.
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Schwerelos
PoetryWenn der Schmerz wieder an die Tür klopft und Menschen ihre Masken verlieren, dann ist es Zeit, dass Gedanken fliegen lernen. Part II: questioning -auf der Shortlist der Wattys2018-