12 - Siegesfeier und Stellungsspiel

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Wenige Stunden später legte sich der Nebel wie eine, den Lärm schluckende, Matte über das Südtal des idyllischen Landstriches Dymians. Kein Laut und keine Bewegung war durch die dichten Nebelschwaden über dem Südende des Reiches Uhltan, dem stolzen Reich der Hochelfen zu hören oder sehen. Die Stimmen der ausgiebig ihren Sieg feiernden Hochelfen waren gedämpft gut zu hören. Auch die Spitze Stimme des Hochelfenprinzen drang immer wieder zu den Druchii hinüber. 

Cyrano ermahnte seine Mannen nicht nicht zu ausgiebig zu feiern. Der Prinz von Cadolan war nicht naiv, er hatte seine Schatten, die besten Kundschafter in seinen Reihen, ausgesandt um den Süden abzusichern. Er wusste nicht wie groß die Druchii Invasionsstreitmacht wirklich war, gab es jetzt nur noch einzelne, versprengte Truppen der verfangenden Schlacht auf Uhltan oder war die Streitmacht des Feindes doch größer als er glaubte. Doch dies war unwahrscheinlich, warum sollte ein Feldheer seine Stärke aufteilen? Seine Offiziere beglückwünschten ihm zum Sieg, er würde schnellen Lohn von der politischen Kaste des Reiches durch diese Schacht ernten, dennoch missfiel ihm diese trügerische Ruhe. 

Was bedrückt Euch mein Lord?" fragte Thisdan, sein treuer Diener, der ihn schon seit Kindertagen auf seinen Weg vom Kind zum Mann und zum Prinzen begleitete hatte.„

Ich kann nicht so beschwerdefrei den Sieg genießen, niemand kann mir die Gewissheit geben das die Bedrohung bereits vorüber ist.  Noch sind meine Schatten nicht zurückgekehrt", erwiderte der Prinz nachdenklich, rang sich aber dennoch zu einem Lächeln durch, denn er wusste die Blicke der durstigen Soldaten ruhten auf ihren Anführer. Seine Kundschafter hätten Ihn schon lange Bericht erstattet haben sollen, dachte er.

So kam es das der Prinz bereits in den frühen Morgenstunden des neu angebrochenen Tages zurecht sehr unruhig war. Sein ungutes Gefühl täuschte Ihn nur selten. Kurzerhand entschloss er sich die Nachruhe vorzeitig aufzulösen und lies seine Reiterei wecken. Als sie wenig später draußen versammelt waren konnte man den Elitekriegern und Veteranen Uhlthans nichts mehr von Ihrer gestrigen Feier anmerken. So erhob er seine schöne Stimme zu seinen Brüdern.

„Silberhelme, Drachenprinzen, ihr habt Gestern tapfer gekämpft und den Sieg und die dazugehörige Feier auch sicher verdient! Doch nun möchte ich Euch bitten mir erneut zu Folgen, um sicher zu gehen das die teuflischen Druchii auch restlos an unserer Küste vernichtet wurde.

Die wenigen Elfen, die zur Verteidigung des Lagers auf Wache standen, waren nur wenige Speerträger, Adler und der Ausguck der bewachten Reppetierspeerschleuder, welche die jüngste Schlacht überlebt hatten.

Es ist noch zu früh die Adler einzusetzen dachte der Prinz! Sie können in dem Nebel den Feind doch noch nicht sehen!

Obwohl der hohe Prinz der Elfen die Gefahr erahnte wusste er nicht in welcher bedrohlichen Lage sich seine Armee tatsächlich befand.


***

Die Druchii hatten beinahe das Lager der Hochelfen erreicht als Sie durch die Nacht und Nebel marschierten.

Die Schatten der Druchii sorgten zusammen mit dem Assassinen Fahadlad dafür das kein Kundschafter der Hochelfen in der Lage sein würde über die anrückende Armee Bericht zu erstatten.

Langsam reite sich Fahadlad wieder ein in das Regiment der Speerträger. Dieses behielt bereits die große Zauberin Elenora in sich. Seine Aufgabe würde es heute sein das Leben Elenoras zu beschützen, so hatte sein Fürst Keldric es Ihm angewiesen.

Vor den Speerträgern der Dunkelelfen folgte Kadras mit seinen zwanzig Korsaren, der Besatzung der Schwarzen Archen. Die Korsaren waren tödliche Krieger und geübt erfahrene Sklavenjäger.

Keldric führte seine Echse zu dem Speerträger Regiment zu seiner Linken. Um noch letzte Worte vor der kommenden Schlacht mit seinem alten Freund Fahadlad zu wechseln.

„Fahad, sprach der oberste Heerführer der Druchii, „Wie ich sehe sind eure Klingen von Blut gezeichnet! Ich hoffe Ihr wart lautlos bei der Arbeit!?", mehr eine vorwurfsvolle Feststellung als eine ernste Frage.

Wäre Fahadald jemals nicht perfekt gewesen, würde er nun nicht hier an der Seite des Hochgeboren stehen. Er war einer der besten Nachtklingen Naggaroths, einer der tödlichsten Assassinen überhaupt. Aber er war von niederem Geblüte, nur seinen Fleiß, Mut und Talenten hatte er seine jetzige Stellung zu verdanken.

Fahadlad der zwischen den Worten die Frage seines Meisters sofort erkannte sprach knapp. Selbstverständlich Meister, lautlos und tödlich, wie immer! Kein Hochelf in den umliegenden fünf Meilen ist nun mehr in der Lage von unseren kommen zu berichten!" er registrierte den regungslosen Gesichtsausdruck seines Kommandanten.
„Ich habe die Schatten wie ihr es mir angewiesen habt weiter nach Nord-Osten vorgeschickt ins Tal!"
„Aye, wohl dann!" nickte Keldric knapp. „Sie werden die rechte Flanke des Feindes durcheinanderbringen und Verwirrung stiften, auch wenn Sie dabei sterben werden!" beendete Keldric seine taktische Ausführung gegenüber seinem besten aller Dienern Fahadlad dem Assassinen.
Fahadlad blickte auf zum Stolzen Kommandanten in der Schwarzen Rüstung und dem langen Seedrachenumhang und sprach: „Mylord sie werden ihre Aufgabe mit Sicherheit bestens erfüllen!
„Sicher, dass bin ich mir auch Fahad!" zischelte Keldric und lächelte finster zurück. Danach richtete er schweigend seine Klinge gen Norden und überblickte sein Heer wir es samt Speerschleudern, Harpyien, Streitwagen, Echsenritter, Korsaren und Speerträger an Ihm vorüberzog. Danach lenkte er geschickt die schwerfällige Echse zurück zu seinem Eliteeinheit, einem Regiment aus etwa neuinzig Echsenrittern, die sich voller Stolz ihrem Herrn anschlossen. Keldric erkannte die Entschlossenheit in den Blicken der jungen Adeliegen. „Setzt die Helme auf Männer, erhebt die Lanzen und lasst unser Banner wehen!" befahl er.
Fahadlad überlegte noch kurz warum er eigentlich Keldric so sehr mochte und so sehr vertraute? Vielleicht einfach, weil er noch mehr spaß am Töten hatte als er. Keldric genoss es sogar, wenn seine Dunkelelfenbrüder staben, solang er doch nur den Sieg davontragen würde. Die zweite Schlacht um Uhltan würde in wenigen Minuten beginnen!

Die Dunkelelfen 1 - Die Rache der DruchiiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt