,,Ich versteh dich"

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[Cole's PoV]
Nachdem ich die Tür des Wohnzimmers zugemacht hatte hörte ich Lili tief durchatmen.

,,Vielleicht hab ich überreagiert letztens."Ihre Stimme klang leise und zerbrechlich.

,,Es ist nur so, ich hab das nicht erwartet.", fuhr sie fort.

,,Das ich wieder kommen würde?"hakte ich nach und sie schüttelte den Kopf.

,,Dass es dir Leid tut." Jetzt hob ich verwundert die Augenbrauen.

,,Natürlich tut es mir Leid. Als ich gemerkt habe wie schlecht es dir ging, habe ich alles sofort bereut.", versicherte ich ihr sanft. Ich sah die Tränen in ihren Augen glitzern.

,,Das ist ja das Problem. Der Grund warum ich dich so abgewiesen habe ist nicht, dass ich dich jetzt hasse sondern das ich Angst habe, dass es wieder so weh tut.",flüsterte sie und ich strich ihr mit den Fingern eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

,,Ich werde dir nie wieder weh tun."

,,Aber ich werde weggehen. Ich kann das nicht nochmal ertragen." Ich musste schlucken. Sie hatte recht. Bald war sie weg.

,,Ich will mir nicht vorstellen, was du ertragen musstest", flüsterte ich traurig.

,,Es war schrecklich. Und ich weiß, ich hätte mich nie mit Jack abgeben dürfen aber..."

,,Jack?", hinterfragte ich verwundert.

,,Ich hab ihn vor ein paar Monaten kennengelernt. Die Drogen waren von ihm." Ich nickte langsam.

,,Habt ihr...also ist er....?", fragte ich stotternt.

,,Nein! Das hätte ich nicht übers Herz gebracht." Erleichtert atmete ich aus.

,,Und hörst du auf damit?",wollte ich wissen.

,,Ja. Es war ein Fehler. Ich war verzweifelt und verletzt und ich wollte einfach nur das es aufhört. Keine Ahnung was in mich gefahren ist.",erklärte sie.

,,Ich versteh dich."sagte ich sanft. Ihr Blick wurde wieder traurig und erneut glitzerten Tränen in ihren Augen.

,,Nein, tust du nicht. Keiner versteht wie es sich anfühlt wenn dein Herz in tausend Stücke gerissen wird. Und keiner, wirklich keiner wird jemals verstehen wie sehr ich dich geliebt habe. Wie sehr ich dich verdammt nochmal immer noch liebe Cole. Und das macht mich innerlich kaputt. Dieses schwarze Loch in dem ich zu ertrinken drohe wenn ich an dich denke. Ich will das nicht nochmal erleben." Eine Träne rollte ihr über die Wangen und auf ich musste mit den Tränen kämpfen. Weil es meine Schuld war, dass sie so fühlte. Weil ich nicht wusste, wie ich mir dss jemals verzeihen sollte.

,,Du liebst mich noch? Nach allem was ich getan habe?", fragte ich mit erstickter Stimme.

,,Ich hab nie damit aufgehört.", flüsterte sie und lehnte ihre Stirn gegen meine. Dann strich sie mir eine Träne, die sich aus meinem Auge gestohlen hatte aus dem Gesicht.

,,Ich liebe dich auch. So sehr, dass es weh tut.",murmelte ich und fuhr ihr mit der Hand durch das offene Haar.

,,Gott hab ich dich vermisst!"murmelte ich und dann küsste ich sie. Es war ein hauchzarter und doch so verlangender Kuss. Ich hätte sie ewig so weiter küssen können doch sie schob mich sanft von sich weg. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie weinte.

,,Es geht nicht Cole. In zwei Tagen bin ich weg.", schluchzte sie.

,,Du kannst doch hier bleiben und hier deinen Abschluss machen.", versuchte ich es doch sie schüttelte traurig den Kopf.

,,Ich kann meine Familie nicht im Stich lassen.", flüsterte sie, die Stirn immernoch an meine gelehnt.

,,Dann bleib noch über die Ferien hier.", versuchte ich es erneut obwohl ich wusste, dass es nichts bringen würde.

,,Der Abschied wäre nicht weniger schmerzvoll." Ich wusste, dass sie recht hatte, wollte es dennoch nicht wahr haben.

,,Aber.. ich...wir..."Lili legte mir eine Hand auf die Wange und brachte mich so zum Schweigen.

,,Bitte vergiss mich nicht.", hauchte ich verzweifelt.

,,Ich werd dich nie vergessen Cole."sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Dann küsste sie mich erneut doch der Kuss war so schnell wieder vorbei, dass ich sie am liebsten wieder zu mir gezogen hätte. Es fühlte sich an wie ein Abschied. Irgendwie war es auch einer. Auch wenn wir uns noch sehen würden, befor ihr Flieger ging. Als Lili mir mit ihren zarten Fingern durch die Haare fuhr hätte ich sie am liebsten niewieder losgelassen. Aber das musste ich. Wir wussten beide, dass ich das musste. Ich verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als Lili an mir vorbei ging und die Wohnzimmertür öffnete. Einen letzten traurigen Blick warf sie mir zu. Meine Sicht war von Tränen verschleiert doch ich konnte sehen, dass sie genauso verzweifelt war wie ich. Dann ließ sie mich im Zimmer alleine. Insgeheim hoffte ich noch auf ein Wunder. Ein Wunder war das einzige, auf das ich jetzt noch hoffen konnte. Aber es gab keine Wunder. Das dachte ich jedenfalls...

Sprousehart/In love with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt