,,Fass mich nicht an!"

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[Lili's PoV]
Ein Vergewaltiger, war das erste, dass mir in den Sinn kam. Oder ein Mörder oder ein Entführer! Dann erkannte ich, dass es sich um eine weitaus harmlosere Person handelte.

,,Alleine Abends auf den Straßen unterwegs? Das passt ja zu dir!",sagte ich spöttisch.

,,Wer hat denn gesagt, dass ich alleine bin?", fragte Jack und mein Blick viel auf zwei weitere Gestalten, die etwas entfernt an einer Hauswand lehnten.

,,Und du? Was treibt dich so hier her?",wollte er wissen.Ich zuckte mit den Schultern und erwiederte nichts weiter.

,,Ich muss weiter.", sagte ich dann und wollte mich an ihm vorbei schieben aber er hielt mich fest.

,,Na na, warum so eilig?" Ich verdrehte die Augen und wand mich aus seinem Griff.

,,Hey, komm runter. Ich glaube du brauchst mal wieder was zum entspannen. Ist ja auch schon länger her, seit ich dir das letzte mal was verkauft habe. Heute bin ich sogar nett, du kriegst es umsonst." Ich schüttelte den Kopf.

,,Ich mach das nicht mehr. Und jetzt lass mich in Ruhe Jack, ich muss nach Hause.", fuhr ich ihn an und er zog die Augenbrauen hoch.

,,Was ist denn mit dir los? Das hat bestimmt was damit zutun, dass dieser Typ wieder gekommen ist oder?"

,,Woher weißt du...?" Fragend sah ich ihn an.

,,Ich hab da so meine Quellen. Aber das tut jetzt gar nicht zur Sache. " Ich runzelte die Stirn, fragte aber nicht weiter nach. Stattdessen versuchte ich erneut an ihm vorbeizukommen.

,,Warum leistest du mir nicht noch ein bisschen Gesellschaft?" ,fragte er und trat so nah an mich heran, dass ich erschauderte.

,,Lass mich in Ruhe Jack." ,fauchte ich angewiedert.

,,Ich finde dafür, dass ich dir all die Monate besorgt habe was du brauchst, bist du ganz schön undankbar Kleine." ,sagte Jack kopfschüttelnd.

,,Wofür soll ich DIR denn dankbar sein?", fragte ich schnaubend.

,,Mein Leben ist den Bach runter gegangen und daran warst du nicht ganz unbeteiligt.", fügte ich hinzu doch er lachte nur.

,,Ich habe dich nie zu etwas gezwungen Lili. Es war ganz allein deine Entscheidung was du getan hast." Ich schwieg da Jack leider recht hatte. Ich hatte mir alles was in den letzten Monaten passiert war selbst zu zuschreiben.

,,Was willst du?", fragte ich unfreundlich, als er mich immer noch nicht durch ließ. Er grinste mich an.

,,Ich denke du könntest eine Ablenkung gebrauchen, ein bisschen Spaß." Ich keuchte erschrocken auf, als er mich abrupt gegen die Hauswand rechts von mir drückte.

,,Nein danke.", presste ich zwischen zusammen gepressten Lippen hervor. Doch er machte keine Anstalten mich loszulassen.
Er kam sogar noch näher. Aber ich würde ihn unter keinen Umständen an mich ranlassen.

,,Fass mich nicht an du Dreckskerl!", schrie ich und verpasste ihm einen Tritt in den zwischen die Beine. Er fluchte auf, fasste sich aber schnell wieder. Und ehe ich mich versah, landete seine Hand in meinem Gesicht. Erschrocken schnappte ich nach Luft und hielt mich die Wange.

,,Bist du bescheuert?", schrie ich ihn an. Das schien ihn noch wütender zu machen den er ballte die Fäuste. Ich konnte mir auch denken warum er so wütend war. Schließlich war er Jack, der Typ der jedes Mädchen flachlegen könnte, wenn er wollte. Sein Ego wollte es wohl nicht wahr haben, dass ich nichts von ihm wollte.

,,Du bist so erbärmlich Jack!" Ich schüttelte fassungslos den Kopf. Aus dem Augenwinkel ssh ich, dass die Gestalten, die vorhin weiter weg standen jetzt deutlich näher kamen.

,,Was willst du tun? Mich verprügeln weil ich nicht mit dir schlafen will?" Es sollte unbeeindruckt und furchtlos klingen jedoch schwankte meine Stimme ein wenig und Tränen stiegen mir in die Augen.

,,Es ist zwecklos Jack. Ich würde lieber sterben als mit so einem Arschloch wie dir ins Bett zugehen.", sagte ich und merkte kurz darauf, dass es nicht sehr klug von mir war. Erneut schlug Jack mir mit der flachen Hand ins Gesicht. Diesmal war es stärker und schmerzvoller. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und viel auf den Asphalt. Dabei stieß ich mit dem Kopf gegen die Wand und ratschte meine Hände auf. Ich atmete tief ein und ignorierte den Schmerz wärend ich mich wieder aufrappelte. Ich unterdrückte einen Aufschrei als ich schon wieder Jacks Hand in meinem Gesicht spührte. Diesmal näher an meinem Ohr. Als ich moch endlich aus meiner Schockstarre gelöst hatte, brannte meine Wange höllisch. Jack schien zufrieden mit seiner Arbeit den er trat einen Schritt zurück. Ich wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen sondern drehte mich um und rannte so schnell es ging den Bürgersteig entlang weg von ihm.
Schließlich erreichte ich tränenüberströmt und mit schmerzenden Wangen und brennenden Händen das Haus der Sprouses. Zitternd holte ich meinen Schlüssel hervor und öffnete leise die Tür. Blitzschnell lief ich die Treppe hoch, damit mich niemand in diesem Zustand sehen konnte. Meine Sicht war mit Tränen verschleiert und ich hatte Mühe damit nicht laut auf zuschluchtzen. Ich steuerte gerade auf mein Zimmer zu, als ich mit einer Gestalt zusammen stieß. Es war Cole. Ich senkte den Blick und lief an ihm vorbei in mein Zimmer. Er musste meine Tränen bemerkt haben den er folgte mir ohne zu zögern und setzte sich zu mir aufs Bett.

,,Was ist passiert?", fragte er besorgt. Ich konnte nicht antworten, da ich das Schluchzen nicht länger zurück halten konnte. Wortlos trat er an mich ran und legte die Arme um mich. Ich krallte mich mit den Fingern an sein T- Shirt und schluchste gegen seine Schulter. Irgendwann schob er mich sanft von sich weg. Einen Momemt starrte er mich erschrocken an.

,,Was ist mit deiner Wange?", fragte er und ich musste schlucken.

,,Jack.", flüsterte ich und Coles Miene verfinsterte sich und seine Kiefermuskulatur spamnte sich an.

,,Was hat er getan?", zischte er wütend.

,,Ich hab ihn getroffen als ich auf dem Heimweg war. Er hat mich nicht vorbei gelassen und dann hat er mich gegen die Hauswand geschubst. Er wollte was von mir." Cole schaute mich fassungslos an, ließ mich aber ausreden.

,,Ich hab mich gewehrt und dann hatte er mich geschlagen.", sagte ich und musste mich zusammenreißen nicht wieder zu schluchzen. Cole verzog dass Gesicht.

,,So ein Mistkerl. Wenn ich den in die Finger bekomme..." Ich schüttelte den Kopf.

,,Ich lass nicht noch einmal zu, dass du dich wegen mir prügelst.", sagte ich und dachte an den Abend mit Jeremy.

,,Außerdem ist es doch alles halb so wild."

,,Der Typ hat dich geschlagen Lili!", sagte Cole eindringlich und ich lehnte meinen Kopf auf mein Kissen.

,,Ich weiß. Aber er kann mir nichts mehr anhaben. Morgen bin ich weg." Cole nickte langsam und betrachtete meine Wange. Zögernd streckte er seine Hand aus und fuhr damit zärtlich über die gerötete Stelle. Sofort beschleunigte sich mein Puls aber ich durfte mich jetzt nicht gehen lassen. Es hatte keinen Sinn. Auch Cole schien das einzusehen, denn er ließ seine Hand sinken und zog mich stattdessen an sich. Auch wenn ich nicht mehr so dolle weinte fuhr er mir tröstend über den Arm. Langsam beruhigte ich mich und und meine Atmung wurde wieder regelmäßig. Dann schlief ich ein.

Sprousehart/In love with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt