Kapitel 25

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Jungkook POV

Ich habe meinem Chef gesagt, dass ich den heutigen Tag frei brauche, und glücklicherweise hat er mir bereitwillig sogar zwei Tage Urlaub gegeben - und das Taxi, mit dem ich normalerweise fahre, noch dazu!
Das ist wohl der Vorteil, wenn man sonst eigentlich immer arbeitet, wie es dem Chef so passt.

Jetzt stehe ich vor Jimins Zuhause und warte ungeduldig.
Ich will so schnell wie möglich wieder weg von hier - schließlich habe ich ebenfalls mal hier gewohnt, bis Yoongi beschlossen hat, mein Leben zu zerstören.
Immer, wenn ich hier auch nur vorbeifahre, überkommt mich ein sehr schlechtes Gefühl.

Zum Glück kommen Jimin und Taehyung relativ schnell aus der Wohnung, nachdem ich wie abgemacht dreimal gehupt habe.
Jimin setzt sich auf den Beifahrersitz und Taehyung macht es sich in der Mitte der Rückbank gemütlich, um besser durch die Frontscheibe schauen zu können.
„Wir müssen dann noch Namjoon abholen", meint der immer gut gelaunte Junge mit dem Kastengrinsen, nachdem wir uns alle kurz begrüßt haben.

„Was, wieso?", frage ich verwirrt und schaue kurz nach hinten, bevor ich das Auto starte und losfahre.
„Weil er anscheinend auch irgendetwas weiß", antwortet Jimin an seiner Stelle und zuckt mit den Schultern, „anscheinend weiß ja schließlich jeder mehr als ich."

Mit einem halb genervten, halb entschuldigenden Blick schaue ich kurz zu Jimin und seufze dann.
„Gut, und wo wohnt er?"
„Ich lotse dich!", ruft Taehyung gut gelaunt und rutscht hin und her.
„Und jetzt...  geradeaus!"

Das kann ja mal heiter werden...

Yoongi POV

Nach meiner Schicht heute - in der Hoseok selbstverständlich wieder gekommen ist und sein Übliches bestellt hat - bestellt er uns ein Taxi und nimmt mich so mit zu sich nach Hause.
Er besteht darauf, das Taxi allein zu zahlen und witzelt darüber, wie lustig es gewesen wäre, wenn Jungkook uns fahren würde und auf dem Weg dorthin die anderen aufgesammelt hätte.
Ob das so witzig gewesen wäre, weiß ich nicht wirklich.

Bei Hoseok zu Hause geht er sofort ans Werk, während ich mal wieder völlig unnütze herumstehe.
Mein Freund ist umgeben von Angestellten, gibt Anweisungen, welches Essen zubereitet und welcher Raum wie hergerichtet werden soll und ich frage mich, ob mein Gestank nach dem Fett aus der Küche sehr störend ist.

Da steht plötzlich Hoseok vor mir und grinst mich an.
„Ich zeige dir eines der Bäder, da kannst du dich duschen, ein paar Klamotten habe ich bestimmt auch noch über", sagt er und nimmt meine Hände.
„Ich sehe doch, dass du dich unwohl fühlst."
„Du bist zu gut für mich, Hoseok."

„Komm schon mit", meint er einfach nur und zieht mich mit sich, eine riesige Marmortreppe nach oben, die nach unten hin immer breiter wird.
Alles hier wirkt wirklich wie in einem viel zu kitschigen Romantikfilm über einen Prinz und eine Sklavin - und ich bin das Sklavenmädchen in der Geschichte.

Oben an der Treppe zieht er mich nach links mit und dann durch eine Tür in einen Raum, der mich sehr an ein Schlafzimmer erinnert.
Wahrscheinlich, weil es eines ist, nur gehen von hier aus noch mehrere Türen in andere Räume ab.
Hoseok öffnet einen in die Zimmerwand integrierten Schrank und geht hinein.
Er betritt wirklich diesen Schrank, der wie noch ein kompletter Raum ist.

„Du hast wirklich ein bisschen zu viel Geld", sage ich kopfschüttelnd und gehe Hoseok vorsichtig hinterher.
Zum Glück habe ich meine Schuhe ausgezogen und die Socken in der Hand, so habe ich nicht das Gefühl, zu viele Dinge schmutzig zu machen, vor allem den cremeweißen, langhaarigen Teppich auf dem Zimmerboden.

„Hier, das dürfte ungefähr dein Stil sein", höre ich von Hoseok, während er mir einige Klamotten in die Arme presst.
„Der Hoodie und die Hose könnten etwas zu groß sein, aber das stört dich doch bestimmr nicht, oder?
Und was die Unterwäsche angeht, sollten wir ungefähr die gleichen Größen haben.
Das Badezimmer ist hinter der ersten Tür links vom Bett, schmeiß deine dreckige Wäsche einfach in den Holzkorb neben dem Waschbecken, die Sachen werden schon irgendwann gewaschen."

Damit verschwindet er, knallt die Tür hinter sich zu und lässt mich mit einem Wäscheberg in den Händen zurück.

Taxi Driver (JiKook/KookMin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt