Taxi Driver (JiKook/KookMin)

Kapitel 14

Jimin POV

Ich bin wieder zu Hause, nachdem Jungkook mich einfach sitzen gelassen hat.
Vielleicht sollte ich es nicht so drastisch sagen, aber so kommt es mir eben vor.
Zwar hat er mir eine Nachricht geschrieben, aber die habe ich noch nicht geöffnet und dementsprechend auch nicht gelesen, dazu war ich einfach noch zu.... verletzt?

Jetzt allerdings rege ich mich langsam wieder ab und fühle mich beherrscht genug, um Jungkooks Nachricht in Würde hinzunehmen, also öffne ich sie endlich.

Jeon Jungkook:

Hey Jimin, ich bins.
(Ich hoffe mal, du weißt,
wer gemeint ist, sonst ist
das hier wirklich sehr sehr
SEHR peinlich...)

Jedenfalls.... Naja,
ich wollte mich ent-
schuldigen.... denke
ich mal.
Tut mir leid, dass ich
dich einfach so stehen
gelassen habe... das war
wirklich scheiße von mir.

Du musst nur verstehen...
Es ist nicht einfach für
mich, mich auf jemanden
einzulassen.
Und das nicht nur, weil
es für mich generell schwer
ist, Kontakte zu knüpfen.
Sondern wegen dem, was mir
schon passiert ist und wahr-
scheinlich noch passieren
wird.
Der Mann in diesem Restau-
rant... war mein Bruder.

Mehr kann und will ich dir
jetzt noch nicht sagen.
Ich darf dir nichts erzählen,
was ich später bereuen könnte,
weil ich noch nicht weiß,
ob das zwischen uns beiden
überhaupt etwas wird.
Aber ich würde es gerne
herausfinden, also...
Falls du dir vorstellen
könntest, dich nochmal mit
mir zu treffen, sag mir,
wann und wo, und ich werde
versuchen, da zu sein.

Hey Jungkook (Falls
du denn Jungkook bist,
aber davon gehe ich sehr
stark aus).
Ich weiß nicht wirklich,
was ich antworten soll...
Ich hätte selbstverständlich
gerne mehr Informationen.
Ich will schließlich nicht
mit jemandem zusammen
sein, von dem ich überhaupt
nichts weiß.
Das verstehst du sicher.
Aber ich habe auch gewisse
Dinge, die ich lieber vorerst
für mich behalten möchte,
also sind wir denke ich
an dieser Stelle quitt.
Sagen wir einfach, wir warten
noch ein bisschen mit allem.
Und dass ich bei unserem
nächsten Date Ort und Zeit
angeben darf, ist schon mal
sehr vielversprechend😌

Mir mit der flachen Hand ins Gesicht schlagend werfe ich mein Handy von mir, drücke mein Gesicht in das nächstgelegene Kissen und schreie dort hinein.
Wie kann ich nur so dumm - oder einfach nur dreist? - sein und diese missglückte Nacht als Date ansehen?
Unglaublich!
Aber im gleichen Moment bin ich auch irgendwie zufrieden damit.
Wenigstens scheint dieser Abend für Taehyung und Namjoon gut gelaufen zu sein - wobei mir einfällt, dass ich vielleicht nachsehen sollte, ob es ihm gut geht.

Bevor ich mich allerdings dazu aufraffen kann, ihn anzurufen oder ihm zu schreiben, vibriert mein Handy und damit ist die Sache dann auch gegessen.
Ich könnte nämlich wetten, dass die Nachricht von Jungkook ist, und wenn ich jetzt auf mein Handy schaue, um Taehyung zu schreiben, sehe ich unweigerlich, ob er mir geschrieben hat und wenn ja, den Anfang der Nachricht.
Und sobald mir das bewusst ist, lastet dieser unangenehme emotionale Druck auf mir, ihm antworten zu müssen.
Deshalb lasse ich mein Handy einfach liegen, wo es ist, und beschließe, mich ins Bett zu legen.

Morgen stehen zwar keine Lesungen an, aber einen halbwegs normalen Schlafrhythmus sollte ich eigentlich beibehalten, auch, wenn das wahrscheinlich sowieso ein Himmelfahrtskommando ist.
Trotzdem ziehe ich mich um und lege mich dann ins Bett, mein Handy in sicherer Entfernung im Wohnzimmer liegen.

Während ich langsam in den Schlaf hinüber gleite, kreisen mir Jungkooks Nachrichten im Kopf herum.
Wenn der Mann im Restaurant - mein Ex-Nachbar - Jungkooks Bruder ist, dann heißt das eigentlich, dass auch er mal in der Wohnung gegenüber gewohnt haben müsste.
Aber noch schlimmer - und das fällt mir wirklich erst nach dem Hey-Vielleicht-Sind-Wir-Auch-Ex-Nachbarn-Ding ein - dann würde das heißen, dass Jungkooks Bruder ein Brandstifter ist!

Nur, wenn er mir so eine riesige Information anvertraut hat, wie viel größer und gefährlicher müssen dann eigentlich seine wirklichen Geheimnisse sein?