Taxi Driver (JiKook/KookMin)

Kapitel 12

Namjoon POV

Taehyung ist wirklich schön.
Sehr schön.
Seine Gesichtszüge sind so einzigartig wie sein Kleidungsstil - und beides gefällt mir ungemein.
Ich kann mich nur schwer auf das konzentrieren, was er sagt, weil sein Aussehen mich so ablenkt.

"Wollen wir nicht lieber gehen?", frage ich und falle ihm damit ins Wort.
Erstaunt schaut er mich an, sammelt sich dann aber wieder und nickt leicht.
"Aber... Wohin denn?", fragt er und ich muss zugeben, diese Frage ist nicht schlecht.
"Einfach... raus", antworte ich, zucke mit den Schultern und ziehe ihn nach außen.
Glücklicherweise geht er ohne irgendwelche Widerworte mit.
Außen setzen wir uns nebeneinander auf eine Bank und schauen in den Himmel.

"Manchmal sieht Momo etwas in den Sternen", meint Taehyung und ich frage mich, wer Momo denn eigentlich ist.
"Aber immer, wenn ich versuche, auch etwas zu sehen, kommt mir nur in den Sinn, wie klein und unbedeutend wir für das gesamte Universum eigentlich sind."
Ich nicke.
Ja, dieses Gefühl kenne ich tatsächlich auch.

Jimin POV

Nach einigen weiteren Drinks fällt mir auf, dass Taehyung und Namjoon, die ich heimlich immer aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, verschwunden sind.
Ein ungutes Gefühl stellt sich bei mir ein, und das nicht, weil ich Namjoon nicht zutraue, sich wie ein normaler Mensch zu benehmen.
Viel mehr habe ich Angst um Taehyung, es ist schließlich sein erstes Mal Alkohol...

"Willst du nach ihnen suchen?", reißt mich Jungkooks Stimme plötzlich aus meinen Gedanken und schuldbewusst schaue ich zu ihm.
"Du machst dir Sorgen", mutmaßt er und liegt tatsächlich nicht falsch.
Und genau deshalb habe ich ein schlechtes Gewissen.
Doch anders als erwartet steht er nur auf und streckt mir eine seiner Hände hin.

"Dann gehen wir sie suchen.
Ich habe gelernt, dass man einem schlechten Gefühl besser nachgeht.
Sonst zerfrisst einen die Sorge und wenn tatsächlich etwas passiert, macht man sich selbst verantwortlich und gibt sich für immer die Schuld daran.
Also los, lass uns gehen."
Verwirrt, aber trotzdem froh nehme ich seine Hand und verlasse mit ihm das Gebäude.

Was hat er wohl erlebt, um so zu denken?
Normalerweise werden meine übertriebenen Sorgen und Ängste immer heruntergespielt - und ich muss zugeben, dass ich wirklich etwas übervorsichtig bin.
Aber er hat genau das Gegenteil getan.
Nur, um mir besser zu gefallen?
Als eine komische, verkorkste Art von Anmache?
Eigentlich wirkt es überhaupt nicht so, eher, als würde er meine Sorgen wirklich ernst nehmen - aber man soll sich ja nie zu viele Hoffnungen machen, weil sich der Großteil der Menschen bei den ersten paar Dates immer verstellt.

Außen angekommen lässt Jungkook meine Hand los und schaut sich um.
"Da hinten sind sie", sagt er fast sofort und zeigt in eine bestimmte Richtung.
Als ich seinem Finger mit dem Blick folge, kann ich die beiden sehen, wie sie auf einer Bank sitzen und in den Himmel schauen.
Sofort muss ich anfangen, zu lächeln.
Ich habe mir also unbegründet Sorgen gemacht, was sehr erleichternd ist.

"Sollen wir zu ihnen gehen oder sie lieber in Ruhe lassen?", fragt Jungkook und ich brauche nur kurz, um eine Entscheidung zu treffen.
"Wir sollten ihnen besser ihren privaten Raum lassen, oder nicht?
Wenn ihnen etwas nicht passen sollte, werden sie es schon sagen, richtig?
Und uns anrufen, wenn irgendetwas nicht passt."
Jungkook nickt und läuft los in die entgegengesetzte Richtung.
Nach kurzem Zögern folge ich ihm.

"Und... was jetzt?", frage ich nach einigen Minuten.
"Keine Ahnung", antwortete er mit einem Schulterzucken.
"Isst du Fast-Food?"
Völlig verstört schaue ich ihn an.
"Ähm... natürlich?!
Ich bin Student, Jungkook!"

Grinsend schaut er kurz zu mir rüber.
"Tut mir unglaublich leid, dich so falsch eingeschätzt zu haben.
Nimm es als Kompliment, dein Körper sieht nicht aus wie der von jemandem, der oft und gerne Fast-Food isst."
"Von oft habe ich jetzt auch nicht geredet..."
"Okay, lassen wir das Thema besser bleiben und gehen einfach essen.
Fast-Food."
"Oh, welch Wunder."