Taxi Driver (JiKook/KookMin)

Kapitel 33

Jungkook POV

Irgendwie ist das alles unwirklich.
Es kann doch nicht sein, dass jetzt - in der wahrscheinlich beschissensten Zeit unseres Lebens - alles so rosarot aussehen kann.

Ich meine, eine Organisation, vor der sogar die Mafia Angst hat ist uns auf den Fersen und trotzdem sitze ich grinsend wie ein Honigkuchenpferd neben Jimin an diesem Tisch und warte darauf, dass uns unser Frühstück gebracht wird, als wären wir Mitglieder des Königshauses.

Ich fühle einfach, dass irgendetwas ab jetzt ganz gewaltig schief gehen muss.
Nie im Leben kann diese Glückssträhne noch länger anhalten, dafür ist Karma zu sehr eine Bitch.
Wie Recht ich doch hatte.

Aber jetzt im Moment ist alles schön, alle sind glücklich.
Taehyung und Namjoon saßen schon am Tisch, als wir gekommen sind, beide haben schon mit dem Essen angefangen.
Anscheinend hat Namjoon sehr viel bessere Tischmanieren als Taehyung, denn dieser stopft sich einfach alles in den Mund, was vor ihm steht.

Ich blinzele ein paar Mal und erinnere mich daran, mich bloß nicht genau so zu benehmen.
Gestern war das ja leider der Fall gewesen.

Nachdem unser Essen - das wir vorher bestellt haben, indem wir auf einem Zettel angekreuzt haben, was wir wollen, mit mindestens drei Zeilen „Extrawünsche" - gebracht wurde und wir beide schon angefangen haben, kommen auch Yoongi und Hoseok hinein.

Mein Bruder sieht ziemlich schlecht gelaunt aus, aber das ist nur aufgesetzt.
Er schmollt absichtlich, weil er irgendetwas erreichen will - und schon nach weiteren zwei Sekunden weiß ich, was.

Hoseok gibt Yoongi einen Kuss auf die Wange und sofort hellt sich das Gesicht meines Bruders auf.
Er liebt es eben doch, Zärtlichkeiten zu bekommen - aber nicht zu viel!
Wow, ich weiß wirklich immer noch genau, wie er tickt.

„Guten Morgen, ihr vier!", grinst Hoseok.
„Ich schätze mal, ihr habt alle die Betten entweiht, die in den Zimmern sind, die euch zugeteilt wurden?"
Die Blicke, die wir alle tauschen, sprechen Bände und Hoseok grinst noch breiter.
„Gut so.
Jetzt essen wir auch noch und kehren dann zu unserem normalen Leben zurück."

Alle nicken und für den Rest des gemeinsamen Frühstücks sagt niemand etwas.
Wir sind alle zu beschäftigt damit, das sündhaft gute Essen in uns hineinzustopfen.

Yoongi POV

Nach dem Frühstück verlassen wir alle den Saal, in dem wir auch gestern Abend waren, und das in verschiedenen Zeitabständen.
Jedes Paar geht zurück zu ihrem Zimmer, um die eigenen Sachen zu holen.

Naja, Hoseok und ich gehen einfach nur zu unserem Zimmer - ich habe nämlich beschlossen, bei ihm einzuziehen.
„Ach ja, Yoongi, ich habe da noch was für dich", meint Hoseok plötzlich, während ich meine Zähne putze, und ich drehe mich mit der Zahnbürste im Mund um.

„Hier", sagt er und hält mir ein klischeehaft eingepacktes Päckchen unter die Nase.
Nuschelnd, weil ich immer noch ein Stück Plastik im Mund habe, sage ich:
„Ich mache es gleich auf, wenn ich fertig bin."
„Du machst es jetzt auf!"

„Ist ja gut, ist ja gut."
Vorsichtig packe ich das Päckchen aus und entdecke.... ein Handy.
Ein ziemlich neues, allein schon vom Aussehen her ziemlich teures Handy.

„Ich dachte mir, dass du vielleicht eines gebrauchen könntest, wenn du nicht immer meines benutzen willst."
Bevor ich antworte, spucke ich alles aus, was ich noch in meinem Mund habe und wasche diesen dann kurz aus.
„Also bist du jetzt quasi sowas wie mein... Sugar-Baby?"

„Ich war gestern oben!"
„Ja, aber die letzten Male nicht."
„ABER GESTERN!"
„Das stimmt."
„Dann ist ja alles gut."
Grinsend umarmt Hoseok mich und ich schüttele den Kopf.
Er ist verrückt, aber irgendwie habe ich es geschafft, mich in ihn zu verlieben.

Und als wäre nicht schon ein Moment heute von einem nervigen Klopfen zerstört worden, wird genau jetzt schon wieder an die Tür geklopft.
„Was ist?", frage diesmal ich und ein ziemlich besorgt dreinschauender Jimin kommt rein.

„Jungkook ist verschwunden."

———

Shit get's real.
See y'all monday~