Kapitel 13 [Marcus]

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„Aufwachen, Geburtstagskind", riss mich eine Stimme aus dem Schlaf. Müde öffnete ich die Augen und blickte meiner Mutter entgegen, welche mich anlächelte.
Ich streckte mich herzhaft, dann setzte ich mich auf.
„Alles gute zum Geburtstag, mein Schatz."
„Danke", gähnte ich, dann stand ich langsam auf.
„Kommst du in die Küche?", fragte sie.
„Ja, gleich. Ich gehe erstmal kurz ins Bad." Ich lief schnell ins Bad, um aufs Klo zu gehen und mir mein Gesicht zu waschen, dann ging ich in die Küche.
„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday, lieber Marcus, happy Birthday to you!", sang meine Familie mehr oder weniger gerade. Ich lachte leicht und ließ mich nacheinander von ihnen umarmen.
„Endlich 18", grinste mein Vater, als er mich umarmte.
„Ja...Danke."
„Du musst die Kerzen auspusten und dir was wünschen!", meinte Dane aufgeregt und zeigte auf den Kuchen, der auf dem Tisch stand. Ich überlegte kurz, dann schloss ich die Augen und pustete die Kerzen aus. Was ich mir gewünscht hatte, würde mein Geheimnis bleiben, sonst würde es ja nicht in Erfüllung gehen.
Sie klatschten und meine Mutter reichte mir ein Messer, damit ich ihn anschneiden konnte.

Nachdem wir ziemlich schnell gefrühstückt hatten, packte ich die Geschenke aus. Mein Bruder hatte mir ein Buch geschenkt. Ich setzte darauf, dass meine Mutter ihn dazu angestiftet hatte, da sie immer wieder rummeckerte, da ich zu wenig las.
Bei dem Geschenk von meinen Eltern stutzte ich kurz. Es waren irgendwelche Papiere von denen ich keine Ahnung hatte.
„Was ist das?", wollte ich verwirrt wissen.
„Lies es dir durch." Mein Vater schaute mich an und ich blätterte weiter um, ohne es wirklich zu lesen. Am Ende hatten sie irgendwas unterschrieben, jedoch war ich wirklich zu faul mir das alles durchzulesen. Offensichtlich waren es irgendwelche Versicherungsblätter.

„Könnt ihr mich aufklären, bevor ich zu spät zur Schule komme?"
Meine Mutter lachte kurz und reichte mir eine kleine Box. „Wir haben extra oben die Leiste angeschnitten, damit du nicht sofort erkennst, was es ist."
Ich nahm die Box und öffnete sie. Geschockt holte ich den Inhalt heraus. Es war ein BMW-Autoschlüssel.
„Oh mein Gott!", rief ich aus. Ich hatte vor Kurzem meinen Führerschein gemacht, aber damit hatte ich nun echt nicht gerechnet. „Ihr seid die Besten!"
Ich stand auf, um meine Eltern fest zu umarmen. Sie lachten leicht.
„Zieh dich an und schau dir dann dein neues Auto an", sagte mein Vater und sofort rannte ich in mein Zimmer, um mich für die Schule fertigzumachen. Dann ging ich mit meinen Eltern auf die Straße. Direkt vor unserem Haus stand ein schwarzer Sportwagen. Fassungslos drückte ich auf den Schlüssel und er öffnete sich. Ich öffnete die Fahrertür und setzte mich kurz rein.
Das musste doch unheimlich viel gekostet haben!
„Das ist doch viel zu viel als Geburtstagsgeschenk!", meinte ich und stieg wieder aus. Ich würde später eine Runde damit drehen, zur Schule fuhr ich mit dem Fahrrad.
„Wir haben schon sehr lange dafür gespart. Dwaine hat auch etwas dazugegeben und deine Großeltern. Du kannst sie ja später anrufen und dich dafür bedanken. Jetzt fahr schon zur Schule bevor du zu spät kommst!", lächelte meine Mutter. Ein letztes Mal umarmte ich sie fest, dann holte ich mein Fahrrad und fuhr los.

- -

„Da ist ja das Halloween-Geburtstagskind!" Paul umarmte mich. „18 Jahre...wow. Hast du schon was bekommen?"
„Ja...meine Eltern haben mir ein Auto geschenkt", meinte ich leise und lächelte kurz. Ich wollte damit auf keinen Fall angeben.
„Du verarschst mich!", rief mein bester Freund aus. „Ein Auto!"
„Pssst, nicht so laut!", fuhr ich ihn an.
„Sorry, sorry!" Er blickte mich fassungslos an. Mindestens genauso fassungslos wie ich es auch gewesen war. „Aber ein Auto! Deine Eltern sind reich!"
„Sind sie nicht. Sie haben dafür gespart."
„Dann kannst du mich ja ab jetzt immer rumkutschieren."
„Wer kann wen rumkutschieren?", fragte Andreas, als er mit Lucy zu uns stieß.
„Marcus kann uns rumkutschieren. Er hat von seinen Eltern ein Auto bekommen."
„Nicht wahr!", meinte Lucy und war jetzt auch geschockt.
„Doch wahr."
„Krass! Alles Gute zum Geburtstag übrigens", lachte sie dann und umarmte mich. Andreas tat es ihr gleich.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis sie zu ihrem Unterricht gehen mussten und Paul und ich in den Raum liefen. Kurz bevor der Unterricht anfing stürmte Jesse in den Raum. Er warf einen Blick auf die Uhr und grinste dann zufrieden. Schließlich kam er auf mich zu.
„Hey. Alles Gute zum Geburtstag, Beans", lächelte er breit. „Ich wünsche dir nur das Beste."
„Danke", sagte ich leise und lächelte kurz. Es schien, als wollte er noch etwas sagen, aber dann wendete er sich ab und lief zu seinem Platz.
„Das war's? Keine Umarmung, kein Handschlag? Wow...na er kämpft ja richtig um dich", schnaubte Paul verächtlich.
„Ich will nichts von ihm, Paul. Das habe ich ihm ziemlich klar gemacht. Wir sind nur Freunde. Ich liebe nur Dele, sonst niemanden", verteidigte ich ihn.
„Weiß er das auch?"
Überrascht schaute ich ihn an und öffnete meinen Mund, sagte jedoch nichts. Paul setzte sich gerade hin.
„Das ist doch nicht dein Ernst! Du hast es ihm nicht gesagt?!"
„Ich- Ach was weiß ich denn, man! Ich wollte nicht, dass deswegen unsere Freundschaft zerbricht. Bitte sag Dele nichts!"
„Werde ich nicht. Außer zwischen dir uns Jesse läuft etwas. Aber das tut es nicht, oder?" Prüfend zog er eine Augenbraue hoch.
„Nein! Nein, um Gottes Willen! Ich liebe wirklich nur Dele!"
„Dann sage ich ihm nichts." Er hielt mir seine Hand hin und ich schlug ein.
„Danke."

- -

„Marcus!" Als diese Stimme über den Schulhof schallte, dachte ich erst, dass ich mich verhört hatte. Dann entdeckte ich jedoch Dele, der am Straßenrand stand.
„Dele!", rief ich fröhlich aus. Meine Schritte wurden schneller, bis ich mich in seine Arme warf. „Was machst du hier?"
„Dich überraschen. Alles Gute zum Geburtstag, Babe. Ich liebe dich", flüsterte er und wir lösten uns voneinander, damit wir uns küssen konnten. Ich genoss das Kribbeln in meinem Körper.
„Ich liebe dich auch", nuschelte ich, als wir uns gelöst hatten. Ich spürte einen brennenden Blick auf mir und als ich mich umschaute, entdeckte ich Jesse ein paar Meter weiter stehen. Er beobachtete uns und sah nicht wirklich glücklich aus. Oh Gott, was hatte ich mir bloß eingebrockt?

„Ich bin so froh dich zu sehen", meinte jetzt Dele. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn, da er es verdient hatte. Immerhin war er extra aus London gekommen, um mit mir meinen Geburtstag zu feiern.
„Ich auch. Ich habe dich vermisst."
„Hey. Ich wollte mich von dir verabschieden, Beans", sagte dann plötzlich Jesse neben uns. Ich löste mich nun komplett von Dele, um ihn anschauen zu könne.
„Ehmm...okay? Dann bis morgen", lächelte ich verwirrt. Er lehnte sich jedoch vor und küsste meine Wange. Mit einem letzten Blick auf Dele verschwand er.
„Was war das denn?!", wollte dieser auch sogleich wissen. Ich schaute auf den Boden.
„Das war Jesse", nuschelte ich peinlich berührt.
„Jesse?! Ihr seid befreundet? Seit wann? Und vor allem so gut?"
„Seit ein paar Wochen und nein, eigentlich nicht so gut, wirklich! Keine Ahnung, was das eben sollte. Ich habe es dir nicht erzählt, weil ich nicht wollte, dass du eifersüchtig wirst, weil es dazu absolut keinen Grund gibt. Ich liebe dich über alles, Dele. Nur dich, wirklich. Bitte verzeih mir", flehte ich und legte meine Hände an seine Wangen. Ich würde es nicht aushalten, wenn er mich verlassen würde.
„Natürlich verzeihe ich dir", meinte er
sanft. „Lass uns jetzt gehen. Ich will deine Eltern kennenlernen!"
Glücklich drückte ich ihn an mich. „Danke! Ich hole schnell mein Fahrrad."

- -

„Lass uns eine Runde mit meinem neuen Auto drehen!", meinte ich begeistert und nahm Deles Hand, ließ ihn jedoch gar nicht erst zu Wort kommen, sondern zog ihn mit mir mit.
„Okay, okay. Ganz langsam!", lachte er und ließ sich mitziehen. Wir zogen uns die Schuhe an und verließen das Haus. Dele betrachtete den Wagen genau.
„Sehr schick. Er gefällt mir."
„Mir auch." Ich schloss ihn auf und setzte mich rein. Mein Freund tat es mir gleich. Nervös startete ich den Motor und holte tief Luft. Es war das erste Mal, dass ich ohne eine erwachsene Person Auto fuhr. Bis jetzt waren immer entweder mein Fahrlehrer oder meine Eltern dabei. Naja, ich würde das schon schaffen.
Vorsichtig parkte ich aus, was mich schon eine ganze Weile kostete, dann fuhr ich langsam los.

„Alles ist gut, Marcus. Du machst das gut." Dele legte beruhigend eine Hand auf meinen Oberschenkel und strich sanft darüber. Sofort entspannte ich mich und schenkte ihm ein Lächeln.
„Danke, Del."

Es war dunkel, als wir an meinem Ziel ankamen. Es war ein kleiner See, welcher ziemlich unbekannt war, jedoch hatte ihn mir Jesse gezeigt, da er als kleines Kind immer mit seinen Eltern hergekommen war. Ich hatte mich sofort in den Ort verliebt und wollte es unbedingt mit Dele teilen.
Ich parkte das Auto. „Komm mit."
Wir stiegen aus und ich führte ihn zu einer Bank mit perfekten Ausblick auf das Wasser. Nachdem wir uns hingesetzt hatten, legte ich meinen Kopf auf seine Schulter.

„Ich habe auch noch ein Geschenk für dich", flüsterte er irgendwann in die Stille hinein. Ich löste meinen Kopf von seiner Schulter, um ihn anblicken zu können. Dele holte ein Armband aus seiner Jackentasche und gab es mir. Es war in einem schlichten Silber gehalten und hatte ein Unendlichzeichen als Anhänger. Gerührt blickte ich meinen Freund an, welcher mir sein Handgelenk zeigte. Er trug das gleiche Armband.
„Das ist so süß, Dele", meinte ich. „Kannst du es mir drum machen?"
„Natürlich." Er machte es. „Wir zwei für immer, Marcus. Ich liebe dich."
Ich kletterte auf seinen Schoß und legte meine Hände an seine Wangen. Lächelnd küsste ich ihn. Er war die Liebe meines Lebens. Niemals würde ich jemanden mehr lieben als ihn.

„Ich liebe dich auch, Del. So sehr."

Part 1 für heute👀
Extra um 20:04, warum auch immer du das wolltest dreaming_t

High School Love [Lingard x Rashford]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt