Epilog [Jesse]

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Überglücklich verabschiedete ich mich von meinen neuen Teamkollegen. Heute hatte ich meinen Vertrag bei Manchester United unterschrieben und sofort die Spieler getroffen, sowie beim Training zugeschaut. Marcus wusste von all dem nichts, da ich ihn damit überraschen wollte. Wir wohnten immer noch zusammen in der Wohnung, welche ich vor mittlerweile drei Jahren gekauft hatte. Marcus studierte und hatte nebenbei sein eigenes Café eröffnet, da es etwas war, was er schon immer machen wollte. Er brannte regelrecht dafür. Ich liebte sein Café, fand aber nicht wirklich viel Zeit ihn dort zu besuchen, da ich fast meine ganze Zeit in den Fußball steckte. Ich hatte ihm jedoch beim Eröffnen geholfen.
Heute würde ich ihn jedoch dort abholen, damit wir zur Feier des Tages Essen gehen konnten.

- -

Ich betrat das Café, weswegen sofort die Klingel an der Tür anfing zu klingeln, und schaute mich um. Es war immer noch so wie ich es in Erinnerung hatte. Überall standen kuschelige Sessel oder Sofas und dazu schöne Tische. Trotzdem ließ ich mich an der Theke nieder, da ich dort am schnellsten bedient wurde, wie ich herausgefunden hatte. Nach wenigen Minuten trat Marcus zu mir, sein Blick war jedoch stur auf den Notizblock gerichtet, auf welchem er etwas aufschrieb.
„Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte er mich und ich schmunzelte.
„Ich würde gerne meine Nummer eins haben."
Marcus wurde rot und schaute nun auf, während ich breit grinste.
„Du bist so ein Spinner", flüsterte er. Ich legte meine Hände an seine Wangen und zog ihn zu mir.
„Dir auch Hallo. Wie schön dich zu sehen." Sanft drückte ich meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte er meinen Kuss und lächelte.
„Warum bist du hier? Du kommst doch sonst nie zu meiner Arbeit", wollte Marcus wissen, nachdem wir uns gelöst hatten.
„Ich wollte dich zum Essen gehen abholen."
„Essen gehen? In einem Restaurant?"
„Ne, zuhause", meinte ich ironisch und verdrehte die Augen. Marcus lächelte kurz, während er sich auf die Lippe biss.
„Okay. Gib mir ein paar Minuten, ich sage Lucy Bescheid, dass ich gehe und sie das Café bald schließen kann." Und schon verschwand er wieder. Lucy war sofort begeistert gewesen, als er Mitarbeiter für das Café gesucht hatte und war natürlich eingestellt worden. Die beiden führten es auch quasi fast zusammen, zumindest besprach er alles mit ihr, sei es Preis- oder Dekoänderungen.

Nach ein paar trat Marcus zu mir und ich hielt ihm meine Hand hin, welche er lächelnd ergriff.
„Wie geht es dir? Wie war dein Tag?", fragte ich sanft.
„Gut und gut." Nun blickte er mich skeptisch an. „Und was ist mir dir? Warum bist du so gut gelaunt?"
„Darf man nicht mal mehr gut gelaunt sein?", schmollte ich, was er mit einem Grinsen kommentierte.
„Doch, aber ich will den Grund wissen."
Da er absolut keine Zeit hatte, auch nur während seiner Schicht auf das Handy zu schauen, hatte er natürlich keine Ahnung, was los war.
„Erzähle ich dir gleich." Wir kamen bei meinem Motorrad an, welches ich nach wie vor benutzte, ich liebte es einfach zu sehr, um es nur blöd rumstehen zu lassen. Außerdem verband ich viel zu viel damit.

Marcus holte jetzt sein Handy raus, jedoch nahm ich es ihm schnell aus der Hand.
„Ehm...was soll das werden, wenn es fertig ist?"
„Du darfst nicht draufschauen."
Wäre ja auch zu schön, wenn er jetzt auf Instagram oder so sehen würde, dass ich einen Vertrag bei ManU unterschrieben hatte. Dann wäre meine Überraschung mal komplett misslungen.

Lächelnd steckte ich sein Handy sein und er schüttelte nur empört den Kopf.
„Du bist ziemlich scheiße", murrte er und nahm sich einen Helm, bevor er sich hinten aufs Motorrad setzte.

- -

„Jesse, das ist über unserer Preisgrenze", nuschelte mein Freund mir zu, als ich vor dem noblen Restaurant hielt. „Und ich bin dafür wirklich nicht passend angezogen."
„Beans, mach dir keinen Kopf. Es ist alles gut, ich kenne die Besitzerin vom Restaurant." Ich stieg vom Motorrad ab, was er mir gleichtat.
„Aber wir haben trotzdem nicht genug Geld dafür."
„Doch haben wir, versprochen. Alles ist gut", versuchte ich ihn zu beruhigen und küsste seine Wange schnell, dann zog ich ihn mit mir rein.
„Hi. Ich habe für 20 Uhr einen Tisch auf Lingard bestellt", sagte ich dem Mann, der am Empfang stand. Bei meinem Nachnamen wurde er hellhörig, schaute mich dann mit leuchtenden Augen an und nickte schließlich.
„Ja, folgen Sie mir bitte." Er führte uns zu einem Tisch, wo er uns die Stühle zurechtrückte und Karten gab, bevor er wieder verschwand.
„Was hat das zu bedeuten, Jess? Warum hat er dich so angeschaut, als wärst du Gott höchstpersönlich?", meinte Marcus verwirrt und ich nahm seine Hand.
„Wir haben was zu feiern, Beans. Was willst du trinken? Einen Cocktail?"
„Ich trinke gar nichts, bis du mir nicht erklärt hast, was hier abgeht!", zischte er leise, weswegen ich grinste.
„Und ich erkläre dir gar nichts, bis du nicht was getrunken hast. Mojito?"
Einen ganzen Moment lang starrte mich der Jüngere herausfordernd an, dann gab er nach und nickte. Schmunzelnd warf ich einen Blick in die Karte, ohne seine Hand loszulassen. Er war wirklich manchmal wie eine Frau, wenn sie ihre Tage hatte.

Eine Viertelstunde später nippten wir beide an unserem Cocktail, während ich auf den richtigen Moment wartete, um ihm die tollen Neuigkeiten zu verkünden. Dann ergab er sich, als Marcus mich auffordernd anschaute.
„Ich habe heute einen Vertrag bei Manchester United unterschrieben", sagte ich, ohne um den großen Brei herumzureden. Alle Gesichtszüge entwichen Marcus und er starrte mich einfach nur noch geschockt an.
„Du hast was?!"
„Ich spiele jetzt bei Manchester United, dem wohl besten Verein in der englischen Fußballgeschichte", meinte ich stolz.
„Jess! Das ist unglaublich!" Jetzt fing er an zu strahlen und nahm meine zweite Hand in seine. „Ich bin so stolz auf dich, du hast deinen Traum verwirklicht!"
Ich nickte nur. „In Zukunft werden wir also öfter schick essen gehen können."
Als Antwort verdrehte er nur die Augen. „Ich sage dir, wenn du nicht bodenständig bleibst, dann bin ich schneller weg als du ,Fußball' sagen kannst. Und noch was: Ich möchte in der Wohnung wohnen bleiben. Ich will nicht in einem riesigen Haus wohnen, wo ich dann ganz alleine bin, wenn du auf irgendwelchen Auswärtsspielen bist."
„Alles was du willst, Beans. Du weißt, dass ich dir keinen Wunsch ausschlagen kann", grinste ich und küsste seinen Handrücken.
„Ich bin so, so stolz auf dich, Jess. Du hast so hart dafür gearbeitet", wiederholte er liebevoll. „Ich liebe dich."
„Ich dich auch."

- -

Mein Herz klopfte wild, als ich an der Seitenlinie stand und eingewechselt wurde. Mein Mitspieler klatschte mich ab, dann lief ich schnell aufs Feld. Das Stadion fing an zu beben, mein Name wurde vereinzelt gerufen und mein ganzer Körper kribbelte vor Adrenalin. Mein Debüt war noch tausendmal emotionaler, als ich es mir vorgestellt hatte.
Der Fakt, dass ich wusste, dass Marcus in den Rängen stand und mein Trikot trug, machte alles nur noch besser. Ab sofort wusste ich, dass er sich seinen obersten Platz in meinem Herzen leider mit Manchester United teilen musste. Ich liebte diesen Verein schon seit ich ein Kleinkind war. Es war mein Traum hier auf dem Rasen zu stehen und ich hatte ihn mir verwirklicht.

Nach dem Spiel klatschte ich mit allen Mitspielern ab, dann lief ich zu dem Reporter, welcher nur darauf wartete, mich zu interviewen.
„Jesse Lingard! Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Sieg und natürlich dem Debüt."
„Danke", lächelte ich und trank einen Schluck aus einer Wasserflasche.
„Wie fühlt es sich an, hier auf dem Platz zu stehen?", fragte er mich.
„Es ist ein Traum! Die Fans sind der Wahnsinn! Ich habe immer noch Gänsehaut."
„Ist Ihr Freund heute im Stadion? Sie sind doch mit ihm zusammen, oder?"
Da Marcus und ich uns ja schon während der Schulzeit geoutet hatten und auch immer wieder Pärchenbilder auf Instagram hochluden, war ich geoutet in den Profifußball gestartet. Wenigstens war das dann nicht nachträglich ein Problem. Natürlich musste man sich mit Idioten herumschlagen, aber das fand ich nicht schlimm.

„Ja, er müsste irgendwo dort sitzen", meinte ich und zeigte in die Richtung seines Blocks.
„Wie lange sind Sie denn schon ein Paar? Ihr Instagramprofil zeigt ja schon seit Jahren Fotos von Ihnen", lächelte der Reporter. Dass sich mein Interview nach meinem Debüt nur um meine Beziehung drehte, hätte ich nicht erwartet, aber ich hatte kein Problem darüber zu reden. Ich liebte es, über Marcus zu reden.

„Wir sind schon seit mittlerweile mehr als drei Jahren ein Paar, seit unserem Abschlussjahr." Erneut grinste ich breit.
„Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend mit ihm. Danke für das Interview."
„Gerne." Schnell lief ich in die Katakomben und suchte mir meinen Weg zu Marcus' Block. Er hatte darauf bestanden in einem normalen Block zu sitzen, weil er der Meinung war, dass dort die Stimmung besser war.
Das Stadion hatte sich schon gut geleert, als ich ankam, aber trotzdem erkannten mich einige Fans, mit denen ich schnell Fotos machte und deren Trikots ich unterschrieb. Dann konnte ich endlich zu Marcus. Mein Trikot stand ihm wirklich exzellent.
Er grinste, stand jedoch nicht auf, als er mich entdeckte, weswegen ich mich breitbeinig auf seinem Schoß niederließ und meine Hände an seine Wangen legte.
„Du hast so gut gespielt, Babe", flüsterte er an meine Lippen.
„Danke. Danke, dass du da warst." Sanft küsste ich ihn und war wirklich dankbar, dass die Fans uns diesen Moment gönnten.
„Ich werde immer da sein, Jess. Ich werde mit dir jubeln und weinen. Ich werde dich immer unterstützen. Ich liebe dich über alles."
Gerührt strich ich ihm über die Wange.
„Ich liebe dich auch, Beans. Für immer und ewig, du wirst mich nie wieder los."

Und damit endet diese Fanfiction. Ich hoffe, sie hat euch gefallen :) Vielen Dank für eure ganzen Votes und Kommentare und wir sehen uns bei einem meiner anderen Bücher wieder <3

High School Love [Lingard x Rashford]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt