„Mum! Beeil dich doch endlich mal!", rief ich gestresst.
„Ist ja gut, ist ja gut. Du bist ja schlimmer als dein Vater." Sie kam die Treppe runter und grinste. „Bin so weit."
„Endlich!", gab ich zurück und ging zum Auto. Wir würden heute endlich mal zurück in unsere Heimat fahren und alle besuchen, da die Frau meines Bruders vor Kurzem das Kind bekommen hatte. Natürlich mussten wir es uns jetzt endlich anschauen. Ich freute mich unglaublich darauf, das Wochenende mit meinem Bruder und gleichzeitig Seelensorger zu verbringen. Ich vermisste ihn wirklich unglaublich doll in Manchester.Glücklich stieg ich ins Auto ein. Nicht einmal Dane konnte mir meine gute Laune verderben.
- -
„Marcus!" Dwaine grinste, als ich als erster aus dem Auto ausstieg und in Windeseile bei ihm war.
„Ich bin so froh, dich zu sehen, Bro!", meinte ich fröhlich und umarmte ihn. Er drückte mich fest an sich.
„Nochmal herzlichen Glückwunsch zu eurer Tochter. Auf den Fotos sah sie echt niedlich aus. Kannst du es glauben? Ich bin Onkel!"
Mein großer Bruder lachte leicht. „Immer, wenn du sagst, dass du froh bist mich zu sehen, denke ich, dass du mir etwas unheimlich wichtiges zu erzählen hast. Warum habe ich dieses Gefühl immer?"
„Weil Es vermutlich so ist", meinte ich und er warf mir einen vielsagenden Blick zu, aber bevor er weiter nachfragen konnte, kamen unsere Eltern und Dane auf ihn zu, um ihn zu begrüßen.
„Ich komme später darauf zurück", sagte er deswegen also. Nach reichlicher Begrüßung durften wir endlich zu seiner Tochter, welche gerade von Amy gestillt wurde. Wir begrüßten ebenfalls seine Frau und während der Rest unserer Familie bei ihnen blieb, deutete mein Bruder mit einem Kopfnicken an, dass ich ihm folgen sollte.
Wir setzten uns also zusammen aufs Sofa.
„Also? Ich bin ganz Ohr." Auffordernd überschlug er die Beine und blickte mich an.
„Also ich habe dir ja von Jesse und so erzählt."
„Ich erinnere mich." Er nickte.
„Naja, du hast gesagt, dass ich mit meinen Freunden auf dieses Festival gehen soll und das haben wir auch gemacht. Kurze Randnotiz: es war so unglaublich toll!", schwärmte ich und brachte ihn somit zum Lachen. „Naja, um zurück zum Wesentlichen zu kommen: Ich habe da jemanden kennengelernt."
„Oh!" Mein Großer Bruder klatschte begeistert in die Hände. Seine Augen strahlten regelrecht vor Freude. „Oh!"
Wow...es war also ein ziemliches Ereignis, wenn ich jemanden kennenlernte. Na danke auch.
Ich blickte ihn nicht wirklich begeistert an, weswegen er sich sofort wieder fasste und zumindest nur noch grinste.
„Sein Name ist Dele und wir sind zusammen, aber bevor du wieder ausrastest-"
Ich konnte den Satz gar nicht beenden, da war er schon aufgesprungen. „Du bist in einer Beziehung! Wissen es Mum und Dad? Sieht er gut aus? Hast du schon mit ihm geschlafen? Kann er gut küssen? Wie groß ist er? Wie alt ist er? Wo wohnt er? Bin ich wirklich schon so alt geworden? Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, als du mich noch andauernd genervt hast."
Ich schüttelte meinen Kopf über ihn. „Kannst du vielleicht nicht so schreien? Und mich ausreden lassen?"
„Natürlich, natürlich." Dwaine schien sich wieder beruhigt zu haben und setzte sich. „Tut mir Leid."
„Danke. Also, ja ich finde, dass er sehr gut aussieht. Keine Ahnung, ob er gut im Bett ist. Wir haben uns bis jetzt nur einmal gesehen, weil er in London wohnt. Er ist größer als ich und ein Jahr älter. Hattest du noch irgendwas gefragt?"
„Ob er gut küssen kann und ob Mum und Das es wissen."
„Ja und ja", lächelte ich.
„Kann ich ein Foto sehen?", fragte er weiter und ich holte mein Handy raus, um ihm das obligatorische Foto von uns zu zeigen. Dwaine riss es mir aus der Hand und betrachtete das Foto.
„Okay, er sieht wirklich gut aus", gab er zu.
„Sag ich doch. Und jetzt gib mir mein Handy wieder, du bist schon wie Dane!"
„Wer ist wie ich?", ertönte plötzlich die Stimme unseres kleinen Bruders hinter uns.
„Kleine, nervige Kinder", grinste Dwaine und packte ihn sich, bevor er ihn durchkitzelte. Grinsend betrachtete ich die beiden. Dwaine würde einen sehr guten Vater abgeben, da war ich mir sicher.- -
„Ich gehe dann mal zu Phil", gab ich bekannt.
„Okay, mein Schatz. Bis morgen." Meine Mutter küsste meine Wange, weswegen ich mein Gesicht verzog.
Da im Haus von Dwaine nicht genug freie Zimmer da waren, hatte ich mich dazu entschieden, bei Phil zu schlafen, da er auch nichts dagegen hatte. Eher im Gegenteil, er hatte sich sehr darüber gefreut, mich endlich mal wiederzusehen. Unser Kontakt war ziemlich zu Bruch gegangen, aber trotzdem wusste ich, dass wir uns gut verstehen würden. Es war einfach immer wieder witzig mit ihm. Oft lag es auch daran, dass er ziemlich dumme Sachen sagte.Als ich bei meinem Kumpel ankam, begrüßte er mich mit einer freudigen Umarmung, welche ich natürlich erwiderte.
„Du hast dich nicht verändert! Gott sei Dank! Du siehst noch gleich aus. Keine Piercings, Tattoos, Ohrringe..." Er musterte mich einmal komplett, während ich leicht lachte.
„Warum sollte ich sowas machen?"
„Was weiß ich, was das Großstadtleben mit dir macht", grinste er schulterzuckend und ließ mich reinkommen. Wir gingen zusammen in sein Zimmer, wo bereits eine Matratze auf dem Boden lag.
„Nicht das Fünf-Sterne-Hotel, welches du vielleicht erwartet hast, aber du kennst es ja noch aus alten Zeiten."
„Phil. Ich wohne nicht einmal ein Jahr in Manchester. Was für alte Zeiten? Das ist ein paar Monate her", schmunzelte ich und legte meine Tasche ab.
„Wie langsam die Zeit doch vergeht seit du weg bist."
Wir setzten uns zusammen auf sein Bett.
„Also, wie läuft es hier so? Alles beim Alten?", fragte ich. Es interessierte mich wirklich, was für Gossip er mir erzählen konnte, beziehungsweise ob er das überhaupt konnte.
„Naja..." Er grinste kurz. „Eigentlich alles beim Alten. James und Emily führen immer noch ihre On-Off-Beziehung. Ich glaube nicht, dass sich das jemals ändern wird..."
James war ebenfalls ein guter Kumpel von uns. Er führte seit Jahren, also wirklich seit mindestens fünf Jahren, eine On-Off-Beziehung mit Emily. Mittlerweile konnte man gar nicht mehr an einer Hand abzählen, wie oft sie Schluss gemacht hatten und dann doch wieder zusammengekommen waren.
„Also wirklich alles beim Alten", lachte ich und er stieg in mein Lachen ein.
„Es gibt einen neuen Lehrer. Er ist noch ziemlich jung und du kannst quasi den Mädchen ansehen, wie sie sich um seine Aufmerksamkeit bemühen. Also die typischen Verdächtigen dafür. Du weißt schon, Amber und ihre Crew", fuhr Phil fort. „Aber das beste ist: er hat sie mal für ihr unangebrachtes Verhalten vor der ganzen Klasse angemotzt. Dann hatte sie ein Gespräch beim Schulleiter und musste nachsitzen."
Ich schnalzte schadenfroh mit der Zunge. Amber und ihre Freundinnen waren ziemliche...naja, das sagte ich jetzt wohl besser nicht. Sie machten sich an alles und jeden ran, was nicht auf drei auf dem Baum saß. Auch bei mir hatten sie es versucht, weil ich ja damals noch zu den Beliebten gehörte, aber ich hatte sie immer abblitzen lassen.
„Das ist das beste, was du mir hättest erzählen können. Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen."
„Oh ja, es war legendär. Sie war sprachlos! Wirklich! Ich habe sie noch nie sprachlos gesehen, aber in diesem Moment....einfach herrlich!" Mittlerweile schmiss er sich vor Lachen fast weg. „Du hättest ihr Gesicht sehen müssen!"
Sein Lachen war so ansteckend, dass ich auch zu lachen anfing. Ich konnte es mir nur zu gut vorstellen, wie sie den neuen Lehrer mit offenen Mund anstarrte. Ich würde alles geben, um ein Video davon zu sehen.Es dauerte noch eine ganze Weile, bis wir uns beruhigt hatten, dann schaute Phil mich an.
„Und was gibt's bei dir neues? Freunde gefunden?"
„Oh ja, wirklich tolle Freunde." Ich hatte keine Lust nochmal alles zu erzählen, deswegen ließ ich die Sache mit Dele und Jesse aus. Ich würde es ihm morgen erzählen, wenn ich wieder genug Kraft hatte, um alle Fragen zu beantworten. Eine Kurzfassung sollte für heute genügen.Am Ende nickte er. „Klingt gut. Wollen wir was zocken?"
„FIFA?"
„Ich mache dich platt."
„Träum' weiter", grinste ich und nahm einen Controller, während er seinen Fernseher einschaltete.Wir verbrachten an dem Abend noch viele Stunden mit zocken, bis wir zugegebenermaßen etwas zu spät für meine Verhältnisse ins Bett gingen. Ich schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein. Der ganze Tag hatte mich mein Gefühlschaos, welches die letzten Wochen immer größer geworden war, vergessen lassen. Kaum musste ich jetzt daran denken, schreckte ich hoch. Ich hatte Dele nicht einmal geschrieben, seit wir losgefahren waren.
Sofort griff ich nach meinem Handy. Er hatte mich mehrmals angerufen und sehr viele Nachrichten hinterlassen.
„Fuck", fluchte ich leise und schrieb ihm eine Nachricht.‚Tut mir Leid, dass ich mich den ganzen Tag nicht gemeldet habe, hatte irgendwie keine Zeit. Ich bin jetzt bei meinem Kumpel. Ich liebe dich, Baby. Schlaf gut (falls du nicht eh schon schläfst😘)'
Kaum hatte ich die Nachricht gesendet, kam er online, obwohl es bereits halb 3 war.
‚Ist okay. Gute Nacht'
Es beunruhigte mich kurz, dass er das ‚ich liebe dich' nicht erwiderte. Er war vermutlich wirklich sauer deswegen, aber ich war viel zu müde, um das jetzt mit ihm auszudiskutieren. Ich musste mich doch nicht dafür rechtfertigen, wenn ich mal beschäftigt war, oder?
Mein Kopf schaltete sich an dieser Stelle von selbst aus und ich fiel in einen tiefen Schlaf.Ich bin schon fast fertig mit der Fanfiction und es ist Crazy, wie wenig ich erst hochgeladen habe haha. Ein paar Kapitel müsst ihr das ganze noch aushalten
Schöne Osterfeiertage euch allen!
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High School Love [Lingard x Rashford]
Fanfiction„Ich sage dir mal was, Marcus." Er betonte meinen Namen extra abfällig. „Du solltest dir lieber meinen Namen merken, denn wenn du denkst, dass du mich nochmal so dumm anmachen kannst, werde ich es sein, der Dir dein Leben in der Schule zur Hölle mac...