Erstmal nochmal ein riesiges Dankeschön an die wundervollen Menschen, die einen Fanaccount für meinen Stuff auf Insta erstellt haben. Es ist soo cool, pack es immer noch nicht. Schaut doch mal vorbei, er heißt helden.welten und ist einfach fucking nice.
Heute ist übrigens Jays Geburtstag. Die ganz wichtigen Fragen vorab: Was würdet ihr ihm zum Geburtstag schenken? Was für eine Party würdet ihr für ihn schmeißen?
»Guten Morgen, Jonathan«, hörte ich die Stimme meiner Mutter nah an meinem Ohr. Wie immer klang sie ein bisschen rau und erschöpft. Der Geruch nach Zigarettenrauch und einem billigen Parfum stieg mir in die Nase. Ich fand es richtig doof, dass sie so viel rauchte. Zigaretten waren teuer und kein Wunder musste sie so oft arbeiten.
Blinzelnd öffnete ich meine Augen und sah sie einen Moment lang an. »Ich möchte schlafen«, stöhnte ich genervt und zog mir die Bettdecke über den Kopf. Dunkelheit umgab mich. Sie sollte weggehen und mich nicht nerven.
»Ich wollte dir alles Gute zum Geburtstag wünschen, mein Kleiner.« Sanft strich sie mir über den Arm. »Du bist schon acht, schon so groß!«
Ich mochte es nicht, dass sie so tat, als wäre sie eine supertolle Mutter, nur weil ich Geburtstag hatte. Als würde das etwas ändern. »Mmh«, machte ich und zog mir die Decke weiter über den Kopf.
»Komm, steh auf, dann können wir zusammen schnell Kuchen essen, bevor ich zur Arbeit muss«, fuhr sie fort.
Mit einer schnellen Bewegung zog ich mir jetzt die Decke vom Kopf. »Du musst immer arbeiten!«, fuhr ich sie an. »Du bist nie da!«
»Ich mach' das doch nur, damit es euch gut geht. Damit wir in einer Wohnung leben können und immer zu essen haben.«
Ich schob ihre Hand zur Seite. »Mir doch egal!«, widersprach ich und sprang aus meinem Bett, ehe ich durch mein Zimmer stapfte. Die Tür mit dem Poster von den Ninja Turtles schlug ich mit einem lauten Knall hinter mir zu. Dann ging ich weiter ins Badezimmer, wo ich den offenstehenden Klodeckel schwungvoll runter knallte und mich dann darauf setzte.
Ich wartete, bis ich hörte, dass die Wohnungstür ins Schloss gefallen war. Meine Mutter war weg. Typisch, sie hatte kein einziges Mal nach mir gerufen, nur daran gedacht, zu ihrer blöden Arbeit zu gehen. Dabei waren die dort alle richtig unfreundlich und sie war nicht glücklich. Das wusste ich, schließlich beschwerte sie sich oft und sah richtig müde aus, wenn sie nach Hause kam.
Ich durchquerte den Flur und betrat dann die Küche. Dort saß meine Schwester und fraß ernsthaft von meinem Kuchen.
»Du dumme Fotze«, maulte ich sie an und verpasste ihr einen groben Schlag in den Magen. So grob, dass sie aufstöhnte. Hatte sie auch verdient. Ein paar Kuchenstücke purzelten ihr aus dem Mund.
»Du bist blöd!«, schrie sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
»Selber!« Ich ließ mich am Küchentisch nieder und zog den Kuchen zu mir ran. Es war ein Schokokuchen mit einer dicken Glasur, darauf zwei abgebrannte Kerzen. Es waren die gleichen, die an Alexandras Geburtstag im Dezember schon darauf gestanden hatten.
»Und jetzt isst du den ganzen Kuchen alleine?«, maulte sie rum. »Ich teile auch immer mit dir! Immer!«
Ich seufzte und griff kauend nach der Karte, die meine Mutter gemacht hatte.
Lieber Jonathan,
ich wünsche dir alles Gute zu deinem Geburtstag. Bleib wie du bist, du bist toll!
Deine Mama
Auf der Karte war ein Wal aufgedruckt. Irgendwie waren das meine Lieblingstiere, weil sie so mächtig und unberührbar durchs Wasser glitten. Ich sah sie einen Moment lang an. Irgendwie war das echt nett von ihr.
»Gibst du mir auch was?«, nervte Alexandra weiter rum.
»Halt's Maul, du dummes Weib.« Ich zog den Kuchen näher an mich heran und legte meine Arme so darum herum, dass sie nicht drankam.
»Du bist echt fies!«, beschwerte sie sich, während ich meine Hand nach dem Geschenk, das in rotem Papier verpackt war, ausstreckte. Ich riss es auf und schmiss die Fetzen auf den Boden. Darin waren zwei Filme, die ich noch nicht hatte.
»Du weißt schon, dass man Geld sparen kann, wenn man das wiederverwendet«, klugscheißerte meine Schwester herum. Die sollte mal nicht so tun, als hätte sie von irgendwas Ahnung, schließlich ging sie noch in den Kindergarten.
»Bla bla.« Ich verdrehte die Augen und sah die beiden DVDs an. Die Filme sahen echt cool aus. Dann schnitt ich ein weiteres Stück Kuchen ab und schob es Alexandra über den Tisch, auf dem im Gegensatz zu sonst nicht einmal Brotkrümel lagen, zu. »Schau mal, kriegst doch was.«
»Danke, du bist der beste Bruder der Welt!«, grinste sie und schlang ihre Arme um mich, doch ich schob sie grob beiseite.
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»Ey, weißt du, was voll der unnötige Scheiß ist?«, meinte ich und inhalierte den Rauch. Fede saß mir im Schneidersitz gegenüber und spielte an dem einst weißen, mittlerweile dreckigen Schnürsenkel seines Chucks herum. »Geburtstage.«
Um uns herum ragten die Plattenbauten in den Himmel auf, der schon fast ekelhaft blau war. Ein paar Sonnenstrahlen fielen herab und ließen Fede seine Augen blinzelnd zusammenkneifen.
»Ach, stimmt, du hast doch bald. Eigentlich sollte ich jetzt aus Prinzip 'ne riesen Party draus machen.« Er grinste mich an und Alter, dieser Wichser würde es wahrscheinlich nie lernen, gebührend Respekt zu haben. Da wollte er so schlau sein und schaffte es nicht einmal das zu raffen.
»Wag's bloß nicht.«
»Sonst?« Herausfordernd hob er seine Augenbrauen.
»Ich hab' kein Problem mit Gewalt«, drohte ich.
»Jaja, wissen wir. Und darum laberst du immer nur anstatt mir wirklich was zu tun«, spottete er.
Ich ballte meine Faust und versetzte ihm einen zielgerichteten Hieb in den Magen. Fest genug, dass er hörbar die Luft einsog. So viel zum Thema, ich würde davor zurückschrecken ihn zu verletzen.
»Was hast du denn gegen Geburtstage?«, griff er dann das Gespräch wieder auf.
»Weiß nicht, ich find' das echt unnötig. Ist doch egal, ob ich heute oder morgen oder was weiß ich wann geboren bin. Macht voll kein Unterschied. Auch diese ganze geheuchelte Alles Gute zum Geburtstag, bla bla. Was bringt das denn? Ehrlich, ich versteh' halt den Sinn dahinter nicht. Wofür den Aufstand?«
»Ich will trotzdem, dass wir was Schönes an deinem Geburtstag machen«, grinste er und ich kannte diesen dummen Wichser gut genug, um zu wissen, dass er das nur sagte, um mich abzufucken. Kleine Missgeburt.
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Von Helden und Verlierern
General FictionIn den ranzigen Vierteln von Berlin gehen in Aykans Kellerbude weder die Partys noch der Shishatabak je zu Ende. Dort hängen Kat und Maxim auf dem Mauervorsprung rum, kippen den Wodka runter und pöbeln Passanten an. Dort, wo Leonardo dem Adrenalin h...