Kapitel 5

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Ein paar Tage später ging die Sonne wieder strahlend auf und erhellte den Horizont.
Aber anders als in den letzten Tagen war die Familie Weasley schon wach und wuselten wie ein Haufen Ameisen umher.

Es war der Tag der Abreise und somit auch der stressigste Tag.
Das Meiste war bereits am Vortag gepackt, doch bei 5 Kindern entstand ein riesiges Durcheinander. 
Evelyn stritt sich gerade mit ihrem Vater, der nicht einsah warum ihre Katze nicht in den Korb sollte.

Fred und George machten das ganze auch nicht besser, da sie die ganze Zeit durch die Gegend flitzten, dazwischen sprachen und Stinkbomben platzen ließen.
Die Rothaarige und ihr Vater standen vor der Treppe und Arthur lehnte lässig am Geländer, in der Hand hatte er den Katzenkorb.

Evelyn stand vor ihm, ihre schlafende Katze auf dem Arm und aufgeregt auf den Füßen hin und her wippend. 
,,Aber Dad, ich kann Donnerfuß doch nicht einsperren, sie ist schon ihr halbes Leben eingesperrt worden!", erklärte sie ihm angesäuert.

,,Evelyn, es ist doch nur bis zum Zug, dann kannst du sie wieder raus lassen! Ich bin mir sicher, dass wird sie verkraften.", versuchte Arthur seine Tochter zu beruhigen. 
,,Ja, Evelyn, beeil dich, wir fahren sonst ohne dich los. Nimm doch deine Katze und komm.", äffte Ronald seinen Vater nach, der seinen Koffer die Treppe runterpoltern ließ.

Evelyn wirbelte zu ihm herum.
,,Wie würdest du denn reagieren, wenn du dein halbes Leben, eingesperrt wirst, von allen begafft.", schnauzte sie ihn an.
,,Ist ja gut!", er hob die Arme und ließ somit seinen Koffer los, der auf den Boden krachte und eine Delle im Boden verursachte.

,,Ronald Weasley, jetzt hast du eine Delle in unseren schönen Boden gemacht, die geht nie wieder raus!", kreischte Molly, die aus der Küche kam und jedem ein Brot in die Hand drückte. 
,,Du solltest mal sehen was für einen riesen Essig-Fleck Fred & George in ihrem Zimmer haben.", murmelte Ron eher zu sich selbst.

Molly hörte es jedoch und polterte die Treppe hoch, um den beiden eine Standpauke vom feinsten zu geben.
,,Danke Ron!!!", hörte man die Zwillinge von oben rufen. 
,,Gerne doch...", murmelte Ron und wuchtete seinen Koffer hoch. 

Der jüngste Weasley-Junge war an diesem sonnigen Morgen nicht bester Laune.
Die Nacht über hatte er kaum geschlafen, genau wie Evelyn, doch ihn hatten ganz andere Gedanken geplagt, als sie.

Er lag die ganze Zeit auf dem Rücken, die Decke neben dem Bett auf dem Boden und die Hände hinter dem Kopf.
Würde seine Schwester noch immer etwas mit ihm zu tun haben, wenn sie das erste Mal voneinander getrennt waren?

Es versetzte dem Rothaar einen Stich in der Seite, keine Antwort darauf zu wissen, andererseits wolle er es auch gar nicht wissen, zu groß war die Angst vor der Antwort.

Würde er seine Eltern stolz machen?
Bill & Charlie hatte das, von Percy braucht man erst gar nicht sprechen und Fred & George hatten dies in eine andere Richtung geschafft.

Was, wenn er es nicht schaffte?
Seine Eltern zu beeindrucken und eine Berühmtheit von Hogwarts zu werden?
Er wusste es nicht.

Diese Gedanken trieben wie eine dunkle Wolke hinter ihm her und jeder spürte sie, nur konnte sie keiner fangen.
Außer Donnerfuß, die aufgrund ihrer scharfen Sinne, jedes Mal zuckte, wenn der Weasley an ihr vorbei lief.

Ihre klugen Augen fixierten den Jüngsten und seine Wolke aus Frust, Angst und Nervosität.
Die hellen Schnurrhaare zuckten, die Ohren drehten sich, das leichte Flüstern dieser düsteren Gedanken nicht ignorierent.

Vielleicht konnt die Kätzin keine Gedanken lesen, aber die verschiedenen Gefühle, welche jeweils einen ganz eigenen Geruch in der Luft hinterließen, konnte sie auf der Zunge schmecken.

Evelyn //Harry Potter ff.//Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt