Ich war zu faul für dieses Kapitel es tut mir leid..
-„Iwa?"
Ich konnte spüren, wie mein Atem seine Lippen streifte und ich schloss meine Augen.
Mehrere Sekunden verharrte ich in dieser Position, ich hoffte Oikawa tat irgendetwas, küsste mich, stiess mich weg, gab mir eine Schelle, was weiss ich, aber wir blieben uns nah, erstarrt. Und ich wollte wirklich... ich wollte Oikawa küssen... aber ich konnte nicht...
Ich wandte mich von Oikawa's Gesicht ab und legte meine Stirn auf seine Schulter. Atmete tief durch.
Oikawa legte seine Arme um mich, doch ich erhob mich schon wieder und sah an ihm vorbei.
„Ich... muss gehen... ich komme dich morgen vielleicht nochmals besuchen... Schlaf gut", murmelte ich, stand auf, schnappte meine Tasche und verliess Oikawa's Krankenzimmer. Draussen traf ich auf Yuki, die ganz offenbar an der Tür gelauscht hatte. Sie sah mich enttäuscht an.
„Tut mir leid, Yuki-san. Aufwiedersehen...", verbeugte ich mich und verliess mit grossen Schritten das Krankenhaus.
„Iwaizumi-san? Iwaizumi-san!!", rief sie mir noch nach, doch ich blieb nicht stehen. Ich wollte nur noch weg hier, mich in meinem Zimmer verkriechen und dort endlich meinen Tränen freien Lauf geben.20.04
Die ganze Nacht tat ich kein Auge zu. In meinem Kopf schwirrten Stimmen herum, einige wütend, da ich mich nicht getraut habe, Oikawa zu küssen und ihm meine Liebe nochmals zu gestehen, andere traurig, verzweifelt darüber, das Oikawa uns nun vielleicht hassen würde. Verwirrt, da ich mir selber nicht wirklich eingestehen konnte ob ich Oikawa nun wirklich liebte oder es einfach nur Mitleid war, weil es im so schlecht ging. Ich wünschte ich könnte ihm und somit auch mir alles erklären, aber nach der gestrigen Aktion betrete ich dieses Krankenhaus nicht nochmals.
Ich reckte mich, rollte zur Seite und machte beinahe Bekanntschaft mit meinem Zimmerboden, konnte mich jedoch noch an meinem Bett festhalten. Dann nahm ich mein Handy zur Hand und entdeckte zuoberst eine Nachricht von Oikawa, vor 3 Minuten gesendet.Trashcan | 8.31am
Hey Iwa. Besucher sind seit einer Minute erlaubt, kommst du vorbei? Oder... naja du gehst wahrscheinlich in die Schule. Viel Spass <3Ich seufzte und begann dann, meine Nachricht einzugeben, löschte sie ein paarmal, da ich nicht die richtigen Worte fand.
„Hey Oikawa, ich komme vorbei, bin jetzt aufgewachsen und mache mich auf den Weg. Klingt ganz okay. Ein Emoji? Nein. Das schreibe ich sonst auch nie. Bis bald? Nein. Ach scheiss drauf Ich schicke es einfach ab",
Murmelte ich und drückte auf den blauen Pfeil. Oikawa kam sofort online und schickte mir ein kurzes „okay, bis gleich <3" zurück. Ich schwang mich aus meinem ach so gemütlichen Bett und betrat die Dusche. Schnell wusch ich mir meinen Schweiss von Körper und zog mir dann Alltagsklamotten an, eine lockere, schwarze Hose, ein blaues Shirt und eine dünne, weiße Jacke darüber. Ich schlüpfte noch in meine Sneakers, schnappte mir mein Handy und meine Kopfhörer und schlenderte dann zum Bahnhof, während ich Mattsun noch schrieb, er solle mich und Oikawa für den Rest der Woche abmelden.
Auch wenn Oikawa schon Morgen aus dem Krankenhaus durfte, würde ich ihn erst einmal nicht in die Schule lassen. Ich, als sein bester Freund, musste jetzt auf ihn aufpassen und ihn nicht wieder einfach ins Alltagsleben abschieben als wäre nichts passiert.Keine halbe Stunde später kam ich im Krankenhaus an und machte mich auf den Weg zu Oikawa's Zimmer. Ich klopfte und ein fröhliches „Herein!" ertönte.
Als ich den Raum betrat begrüsste mich Oikawa schon freudig und winkte mich zu sich.
Wie gestern schon setzte ich mich neben meinen besten Freund und musterte ihn.
„Hör auf so blöd zu lächeln, ich weiss genau das es dir nicht gut geht", murrte ich. Oikawa's Lächeln verschwand augenblicklich und er sah an mir vorbei an die Wand.
„Ja... nur du weißt das."
„Kommt Yuki-san heute noch vorbei?"
„Nein. Sie musste schon wieder zurück nach Tokio gehen. Und morgen geh ich nach Hause... yay."
Ich lehnte mich nach vorne, stützte meine Arme auf meinen Oberschenkeln ab und sah Oikawa mit schiefgelegenem Kopf an.
„Dir ist aber schon klar dass ich dich nicht alleine zu dir nach Hause lasse nachdem du erst gerade versucht hast dich in einem Schulklo umzubringen?"
Oikawa sah mich verwirrt an. Er hatte schon wieder beinahe seine normale, matte Hautfarbe zurück und sah nicht mehr wie ein Sack Mehl aus, seine Ausstrahlung schien auch wieder kraftvoller aber seine Augen erzählten mich das genaue Gegenteil. Ihm ging es scheisse und er sagte mir wieder nichts.
„Was hast du stattdessen vor?"
„Du kommst mit zu mir. Meine Mutter hat nichts dagegen", sagte ich und zuckte mit den Schultern.
„Iwa-chan, ihr habt aber kein Gästezimmer."
„Stimmt, darum schlafe ich auch auf der Couch und du in meinem Zimmer. Und keine Diskussionen", schnitt ich ihm das Wort ab, das er gerade erheben wollte,
„Ich weiss genau das es dir nicht gut geht. Du kannst mir nichts vorspielen Oikawa. Du bist zwar gut darin, aber ich kenne dich schon zu lange. Und ich lasse dich sicher nicht alleine, besonders nicht jetzt."
Er lächelte und es war das erste Mal seit langem das es ein ehrliches Lächeln war, seine Augen funkelten mir kurz entgegen während seine Wangen sich etwas rosa verfärbten.
„Danke, Iwa-chan."
Eine Weile sassen wir beide still beieinander und starrten überall hin, nur nicht einander in die Augen.
„Ach, wegen gestern... was hattest du da vor?"
Ich wusste auf was er herauswollte. Aber ich konnte ihm nicht sagen, was ich empfinde. Gerade jetzt, wo es ihm schon so schlecht ging, konnte ich ihm nicht noch ein Problem, über das er sich den Kopf zerbrechen musste, aufhalsen.
„Ach, das war nichts..."
Beleidigt verschränkte Oikawa die Arme vor der Brust.
„Natürlich war das etwas! Ich weiss nicht was du vorhattest, aber sobald dir etwas unangenehm ist flüchtest du, und das war gestern der Fall! Also?"
Verdammt... Oikawa kannte mich wohl zu gut. Aber wir kannten uns ja auch schon länger als ich mich erinnern konnte. Natürlich kannte nicht nur ich ihn dann so gut wie kein anderer, er musste sich auch mit mir rumschlagen und hat so einiges über mich erfahren. Wie meine Aerophobie, oder eben, dass ich flüchte sobald mir etwas sehr unangenehm ist.
„Naja... ich weiss selber nicht was das sollte...", murmelte ich und wollte am liebsten schon wieder verschwinden.
„Wolltest du mich küssen, Iwa-chan?"
Ich schreckte auf und sah ihm in seine braunen Augen. Ein keckes Lächeln lag auf seinen Lippen und er hob eine Augenbraue.
„Also wolltest du?"
„Was?! Nein! Natürlich nicht! Wie kommst du darauf?!", ratterte ich und versuchte, nicht allzu auffällig zu sein.
„Klar", lachte er. Dann stützte er sich aus dem Bett und zog mich zu sich. Ich liess ihn machen. Ich landete beinahe auf ihm, mein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt. Er platzierte meine Hände an seiner Seite und legte dann sanft eine Hand an meine Wange.
Ich sammelte allen Mut, den ich besaß, auf, überbrückte die letzten paar Zentimeter und vereinte Oikawa's und meine Lippen.
Sie waren warm, einladend, als hätten sie lange auf mich gewartet. Sofort erwiderte Oikawa den Kuss und ich spürte, wie er vor Freude zitterte. Nach einigen Sekunden löste ich mich.
„W-was?! Oikawa, warum weinst du denn jetzt?!"
Der Braunhaarige wischte sich die Tränen weg und lächelte mich an.
„Es tut mir leid Iwa... ich bin einfach... glücklich", sagte er. Ich kicherte und küsste ihn dann nochmals. Es fühlte sich so gut an. Ich könnte für immer in dieser Position verharren, wenn Oikawa mich nicht weggeschoben hätte.
„Aber es geht nicht."
Ich spürte alle Hoffnung wegfliegen und mein Gesicht wurde bleich.
„Was?"
„Es geht nicht, das mit uns, falls du was willst. Wir sind beste Freunde Iwa-chan, seit Jahren. Ich will nichts sagen, dass ich nicht dasselbe für dich empfinde wie du für mich, aber-"
„Wieso dann nicht?! Weisst du wie lange ich darauf gewartet habe, wie viel Mut diese Scheisse hier gebraucht hat?"
„Hör mir doch zu!", schnauzte er. Ich blieb still. Oikawa fuhr sich durch seine Haare und atmete tief ein und aus.
„Es geht nicht, denn meine gesamte Familie ist Homophob. Und ich will nicht dass dir irgendetwas passiert, würden sie von uns herausfinden."
Ich starrte ihn fassungslos an, dich ich verstand seine Sorge in einer gewissen Art.
„Können wir das ganze denn nicht einfach heimlich durchziehen?"
„Warten wir... bis wir unser drittes Schuljahr beendet haben! Dann ziehen wir irgendwo hin, wir buchen uns Unis die nicht weit voneinander entfernt sind. Aber es geht jetzt einfach nicht, Iwa-Chan...", lächelte er. Ich umfasste sein Gesicht und streifte mit meinen Lippen nochmals seine.
„Noch ein paar Monate?"
„Noch ein paar Monate. Versprochen."
DU LIEST GERADE
Depressed | IwaOi
Fanfiction„Ich hasse dich!" Diese Worte hatte Iwaizumi Oikawa schon oft an den Kopf geworfen. Doch noch nie hatte er sie so ernst gemeint. Und noch nie hatte er sich so sehr geirrt. Denn hinter seinem vorgespielten Hass versteckte sich Liebe und während Oikaw...