13.07.

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⚠️⚠️ TW: SUICIDE, SELFHARM ⚠️⚠️

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„Iwa-chaaan~"
Ich hörte Oikawas neckende Stimme während er mir gegen die Wange stupste. Müde und verschlafen richtete ich mich auf.
„Was?"
„Wolltest du heute nicht deine Familie besuchen? Es ist halb zehn."
„Halb zehn...", murmelte ich und schaute auf die Uhr.

13.07.
10:27am

„Fuck!", grummelte ich und stolperte aus dem Bett.
„Wieso weckst du mich denn immer so spät, Oikawa?", brummte ich, während ich mir ein enges Tanktop mit kurzer, schwarzer Hose anzog. Oikawa hatte den Kopf aufs Bett gelegt und sah mich leicht lächelnd an. Er lächelte viel die letzten Tage. Unglaublich viel.
„Ich schaue dir eben gerne beim schlafen zu. Du siehst so süss aus."
Er machte mir übertrieben viele Komplimente, verhielt sich für seinen Geschmack ziemlich nett und nahm mir die meiste Arbeit im Haus ab.
„Es ist nicht süss wenn ich mich dann innerhalb von fünfzehn Minuten aufraffen muss und nicht mal duschen kann...", erwiderte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Oikawa kicherte.
Ich schnappte mir die Tasche, die ich gestern schon gepackt hatte. Darin war ein Geschenk für meine Mutter und meinen Stiefvater, dessen Hochzeitstag heute war.
Oikawa und ich sind zu ihm gezogen, zumindest werden wir hier noch so lange sein bis wir an unsere Unis gehen und das Haus verkaufen. Dann müssen Oikawa's Eltern ihm auch nichts mehr zuschicken. Jeder Brief mit Geld macht mich wütender auf sie. Wieso konnten sie nicht für ihn da sein?
Wieso?

Oikawa schlang seine Arme um mich und zog mich in eine feste Umarmung. Er legte sein Kinn auf meiner Schulter ab und schmiegte seine Wange an meine. Ich erwiderte die Umarmung zu gerne. Allgemein war Oikawa viel anhänglicher geworden.
„Ich muss jetzt gehen, Tooru..."
Er seufzte und bewegte sein Gesicht vor meines. Seine braunen Augen musterten mich von oben bis unten und blieben an meinen Lippen hängen. Keine zwei Sekunden später lagen sie auch schon aufeinander.
Ich schloss meine Augen und genoss jede Sekunde dieses liebevollen Kuss. Unsere Lippen bewegten sich im Einklang, zumindest bis Oikawa sich von mir löste. Ich sah eine Träne seine Wange hinunterlaufen und wischte sie schnell mit meinem Daumen weg.
„Wieso weinst du...?"
„Ich bin nur so glücklich dich zu haben, Hajime..."
Ich lächelte. Natürlich wurde man schwach wenn Oikawa einen mit dem Vornamen anspricht und dabei auch noch so knuffig aussieht. Ehrlich gesagt wusste ich nie das er so erträglich sein kann. Ihm fehlte wohl wirklich einfach nur die Liebe die er eigentlich sein ganzes Leben schon verdient hätte.
„Dafür musst du doch nicht weinen", hauchte ich und küsste ihn auf die Wange.
„Ich muss jetzt aber gehen. Bin so gegen drei Uhr Nachmittags wieder zurück, okay?"
„Klar... Aufwiedersehen Hajime..."
Ich liess Oikawa in unserem Zimmer zurück und verliess mit schnellen Schritten das Haus, meinen Eltern schreibend das ich aufgehalten wurde und etwas später kam.

15:27

Ich drehte die Schlüssel um und betrat das hell erleuchtete Haus. Die Schlüssel wanderten wie immer in das Schälchen auf dem Schrank neben der Tür und meine Schuhe wurden ins Regal gestellt. Ich wischte mir ein wenig Schweiss von der Stirn und schaltete die Tracking-App von meinem Handy aus.
Eine kleine Joggingrunde tut dich immer gut.

Hätte ich gewusst das es ohne diese gereicht hätte, wäre ich nie gegangen...

„Oikawa!"
Keine Antwort.
„Oikawa wo bist du?", rief ich durch das Haus und ein leichtes Echo schallte zurück.
Ich schaute auf die Uhr die 15:29 anzeigte. Er war circa eine Dreiviertelstunde zu spät. Man hörte Wasser laufen.

„Was zum Teufel stellt Shittykawa wieder an?", murmelte ich als ich das Wasser unter der Badezimmertür durchlaufen sah. Ich ging auf die Tür zu und drehte den Türknopf um.

Depressed | IwaOiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt