7. Dezember

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Mousie98

Another Universe

„Tony, was machst du da?!", zischte Ziva aufgeregt, als sie ihren Partner heimlich nach einer Zuckerstange greifen sah. „Was?", ertappt fuhr Tony herum, einen unschuldigen Blick aufsetzend. „Du weißt doch wohl, das wir hier sind, um die anderen Elfen vom Naschen abzuhalten, nicht um uns selbst an den Sachen zu vergreifen", tadelte Ziva ihn und er nickte schuldbewusst. Natürlich wusste er das, aber er hatte einfach nicht wiederstehen können und bei den vielen Zuckerstangen würde es bestimmt überhaupt nicht auffallen, wenn er nur eine einzige, winzig kleine... „Denk nicht mal daran!", unterbrach seine Partnerin seine Gedanken. Energisch griff sie nach seinem Handgelenk und zog ihn weiter. Vermutlich breitete sich gerade wieder ein Tumult in der Puppenwerkstatt aus und sie waren nicht da, nur weil Tony sich nicht benehmen konnte. Besonders zur Weihnachtszeit waren die Elfen sehr gestresst und immer häufiger kam es zu Rangeleien und Streitereien, die nun wirklich nicht sein mussten. Nicht, dass es sehr unpassend zu dieser besinnlichen Zeit war, nein, es verzögerte auch die Produktion und das war gar nicht gut. Also gab es Ordnungselfen, die ein Auge über alles hatten und seit ein paar Ewigkeiten führten Tony und Ziva diese Aufgabe als Partner aus, unter den wachsamen Augen ihres Bosses, Oberordnungselfe Gibbs. Was für Tony der absolute Traumjob war, denn ein Ordnungself zu sein, versprach weitaus mehr Aufregung als in der Produktion zu arbeiten. Und außerdem fand er, dass die rot-weiß gestreiften Strumpfhosen viel besser zu den grünen Schuhen mit den gebogenen Spitzen, dem grünen Mantel und der grünen Zipfelmütze mit dieser wunderbaren Glocke passten, als die normalen roten, die die anderen Elfen trugen. Vor allem Ziva, das musste er zugeben, stand dieses Outfit ungemein.

„Da hast du ja nochmal Glück gehabt!", wurde Tony aus seinen Gedanken über Strumpfhosen gerissen. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie bereits in der Puppenwerkstatt angelangt waren, aber mit Ziva war das kein Wunder. Sie kannte viele Abkürzungen und ihre Art und Weise sich durch entgegenkommende Elfenströme zu drängen konnte man auch als ziemlich draufgängerisch bezeichnen. Aber sie hatte Recht, er hatte wirklich Glück gehabt, denn hier schien alles in Ordnung zu sein. Die Arbeiterelfen arbeiteten friedlich an ihren, für die durchschnittliche Größe der Elfen, etwa einen dreißig Zentimeter, lebensgroßen Puppen und alles schien mit rechten Dingen zuzugehen. Nicht auszudenken, wenn etwas passiert wäre und Gibbs sie bei Santa verpfiffen hätte. Wohlmöglich wäre er noch zum Arbeiterelf degradiert worden und Ziva gleich mit dazu. Und das wollte er wirklich nicht, dass seine Partnerin und beste Freundin bestraft wurde, wenn er Mist baute. Außerdem wäre dann Ordnungself McGee befördert worden, und der Bambino, wie Tony in insgeheim nannte, wäre wohl restlos mit dieser Position überfordert gewesen. Es konnte schließlich nicht jeder so ein Naturtalent... „Tony, hörst du mir überhaupt zu?" - „Natürlich hör ich dir zu", erwiderte Tony automatisch und blickte erschrocken auf. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er mit seinen Gedanken schon wieder ganz woanders war. „Was genau hattest du nochmal gesagt?" Genervt verdrehte Ziva die Augen. „Ich sagte, wir müssen nur noch kontrollieren, ob bei den Rentieren alles in Ordnung ist und die Rentierelfen ihren Job erledigt haben. In 18 Tagen ist Weihnachten, die Rentiere müssen topfit sein und Schlampereien können wir nicht dulden." Ohne sich noch einmal umzudrehen, lief Ziva los Richtung Rentierstall. Sie nahm ihren Job wirklich sehr ernst. Oder sie wollte einfach nur früh Feierabend, was Tony absolut nachvollziehen konnte, schließlich war das sein zweitsehnlichster Wunsch. Der erste war es kaum wert überhaupt erwähnt zu werden, schließlich war es so gut wie unmöglich, dass aus Ziva und ihm jemals mehr werden würde, als Partner und sehr gute, wenn nicht sogar die besten, Freunde.

„Tonyyy!" Kaum hatte er den Stall betreten, kam auch schon Abby, eine der Laborelfen, die dafür zuständig waren, sämtliche Spielzeuge vor dem Verschenken eingehend zu untersuchen, auf ihn zu gerannt, die schwarzen, zu zwei Zöpfen geflochtenen Haare, hinter sich herfliegend. „Was machst du denn hier?", fragte Tony atemlos, nachdem er eine ihrer knochenbrechenden Umarmungen überlebt hatte und sein Gehirn endlich wieder genug Sauerstoff bekam, um darüber nachzudenken, was gerade Abby hier tat. „Ich hab schon Feierabend und da dachte ich, ich schau mal bei meinem alten Kumpel Rudolph vorbei. Ich hab ihn ewig nicht mehr gesehen gehabt. Genauso wie dich!" - „Tut mir Leid, Abbs. Ist nur gerade ziemlich stressig", entschuldigte Tony sich und sah über Abbys Schulter hinweg zu Ziva rüber, die gerade mich Dancer redete und dem großen Rentier fürsorglich über die Nase strich. „Du hast sie gern, oder?", fragte Abby, als sie seinen Blick bemerkte, und sah ihn neugierig an. „Klar mag ich Ziva, sie ist meine Partnerin", erwiderte Tony sofort, unsicher, worauf Abby hinauswollte. „Das mein ich nicht. Du hast sie ziemlich gern", grinsend formte sie mit ihren Händen ein Herz und hielt es ihm vors Gesicht. „Nicht wahr, Tony?" - „Warum meinst du das?" - „Weil ich sehe, wie du sie anguckst. So darf man seine beste Freundin nicht angucken. Jedenfalls guckst du mich nicht so an wie sie, und wenn du mich nicht so anguckst, dann muss es ja eine Bedeutung haben, schließlich..." - „Komm auf den Punkt, Abby!", unterbrach Tony Abbys endloses Gelaber und sie zuckte nur mit den Schultern. „Jedenfalls solltest du ihr sagen, was du fühlst. Glaub mir, sie guckt dich auch nicht so an, wie sie dich angucken sollte." Mit diesen Worten verschwand Abby durch die Tür und Tony schlenderte zu Ziva rüber. „Sind wir fertig?", fragte er. „Ja, alles perfekt. Bloß Dancer hat eine kleine Erkältung, aber er sagt, dass er die bis Weihnachten wieder in den Griff bekommt", erstattete Ziva ihrem Partner Bericht. „Dann haben wir wohl Feierabend, denke ich. Willst du noch mitkommen, ich wollte ins Spielzeuglager und sehen, ob ein paar neue DVDs produziert worden sind." - „Gerne", stimmte Ziva zu und folgte ihm an seinen Lieblingsort.

„Weißt du, Ziva", begann Tony, als sie wenig später nebeneinander im Spielzeuglager auf einem Stapel Puzzles saßen und sich das Cover der neusten DVD ansahen. „So könnte es immer sein. Du, ich und eine DVD. Klingt doch ziemlich perfekt, oder?" Ziva nickte bloß, unsicher, wohin dieses Gespräch führen würde. „Also, ich finde generell, dass du und ich ziemlich gut klingt, meinst du nicht auch?" Zögerlich griff er nach ihrer Hand. „Worauf willst du hinaus?", fragte Ziva leise und sah ihm direkt ins Gesicht. „Ziva, ich...", begann Tony, bevor er wieder abbrach. Was sollte er sagen? Dass sie die wohl wunderschönste, eindrucksvollste und beste Elfe war, die er je kennengelernt hatte? Dass er mit ihr zusammen sein wollte? Dass er irgendeinmal mit ihr in ihr eigenes Häuschen ziehen und die wundervollsten Elfenbabys am ganzen Nordpol in die Welt setzen wollte? Letzteres sollte er vielleicht doch nicht erwähnen, dass wäre wohl etwas zu übertrieben. „Würdest du mit mir ausgehen?", fragte er stattdessen leise, nervös, wie sie reagieren würde. Bevor er noch irgendetwas, vermutlich stimmungsruinierendes und dummes, sagen konnte, hatte Ziva ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und ihre Lippen auf seine gepresst. Und das war wohl die beste Antwort, auf die er hätte hoffen können. „Natürlich gehe ich mit dir aus", meinte Ziva grinsend und ein wenig atemlos, als sie sich irgendwann voneinander trennten. „Ich dachte schon, du fragst nie."

Mousie98 denkt über eine Fortsetzung nach, einen ganze FanFiction dazu also. Was haltet ihr davon?

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