20. Dezember

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von LuciferAvaDavid

Tony wusste, dass etwas nicht stimmte, als er an diesem Samstag vor Ziva aufwachte. Er zwang sich aufzustehen und für die Arbeit fertig zu machen, denn Gibbs hatte ihn quasi gezwungen an diesem Wochenende zu arbeiten. Warum? Das wusste er auch nicht. Aber erfreut war er nicht gerade gewesen. Es war das letzte Wochenende vor Weihnachten und er hätte es gerne mit Ziva verbracht. Er würde noch bis Mittwoch arbeiten müssen, während Ziva schon ab Montag Ferien hätte. Es hatte Momente gegeben, in denen er sich gefragt hatte, ob Ziva der Job als Grundschullehrerin ausreichen würde, ob sie den Nervenkitzel nicht vermissen würde, doch sie hatte ihm versichert, dass sie glücklich war und mehr wollte er nicht. Sie hatte diese Entscheidung nach ihrer Einbürgerung dem Team mitgeteilt. Obwohl anfangs keiner wirklich begeistert war, am wenigsten Abby, die meinte, dass sie sie doch gerade erst zurück bekommen hätten und sie doch jetzt nicht einfach gehen könne. Allerdings hatte sie sich schnell beruhigt, nachdem Ziva ihr versicherte, dass sie sich nicht aus den Augen verlieren würden. Noch am selben Abend hatte sie auch, ohne Tonys Wissen, ihre Beziehung bekannt gegeben, woraufhin Abby Gibbs einen strafenden Blick zu warf, zusammen mit den Worten „Siehst du? Ohne deine blöden Regeln würde Ziva den NCIS nicht verlassen.“ Sie schien erst danach begriffen zu haben, was die ehemalige Mossad-Offizierin da eigentlich offenbart hatte. Begeistert umarmte sie ihre Freundin und bombardierte sie mit Fragen. Gibbs schmunzelte nur, gratulierte ihr und verabschiedete sich ohne große Worte. Tony erfuhr von alldem erst zwei Tage später, als er von seiner Mission aus Mexiko zurückkam und das erste, was er bekam, als er das Labor betrat, eine Ohrfeige war. Gefolgt von einer Umarmung.

Er schüttelte den Kopf bei der Erinnerung. Es hatte eine Weile gedauert bis Gibbs einen Agenten gefunden hatte, den er nicht am liebsten erschossen hätte. Sie war nicht Ziva, aber sie war nett

und erinnerte ihn sehr an Abby. Mit einem Blick auf die Uhr wurde DiNozzo klar, dass er sich verspäten würde, selbst wenn er den Fahrstil seiner Freundin kopierte. Er warf ich seine Jacke über, küsste noch kurz Zivas Wange, dann stürmte er aus der Wohnung.

„DiNozzo, du hast dich also entschieden doch noch zu kommen“, begrüßte ihn Gibbs grimmige Stimme, als er den Fahrstuhl verließ und zu seinem Schreibtisch ging. „Hey, Boss. Ich... hab -“ - „Keine Ahnung warum du zu spät bist?“ Tony warf Ellie einen vernichtenden Blick zu, doch sie grinste ihn nur frech an. „So in etwa“, murmelte er noch, bevor er sich auf seinen Stuhl sinken ließ und seine Computer hochfuhr. „Ziva geht es gut?“ Er schaute hoch. „Yep. Könnte nicht besser sein, Boss.“ - „Sorg dafür, dass es so bleibt.“ Tony nickte und salutierte.

NCIS

Das Erste, was Ziva bemerkte, als sie aufwachte, waren die Schmerzen. Ein schreckliches Stechen und Ziehen in ihrem Unterleib und an ihrem Rücken. Die Israeli stöhnte und rollte sich wie eine Kugel zusammen. Sobald ein erneuter Krampf sie aufstöhnen ließ, wurde ihr klar, dass sie seit dem letzten Mal, weder Schmerzmittel noch genügend Tampons zu Hause hatte und sie in diesem Zustand unmöglich einkaufen konnte. Sie tastete nach ihrem Handy und wählte Tonys Nummer.

DiNozzo?“

„Tony.“

Ziva, geht es dir gut? Du hörst dich schrecklich an.“

„Tony, du musst einkaufen gehen.“

Zi, ich arbeite gerade. Und ich kann dir gar nicht sagen was passiert, wenn Gibbs mitkriegt, dass ich Privatgespräche führe.“

„Das ist mir so was von egal, DiNozzo! Ich will, dass du einkaufen gehst!“

Sicher, dass es dir gut geht?“

„Mir geht’s nicht gut. Deswegen sollst du doch einkaufen gehen.“

Was ist los?“

„Ich... Ich habe meine Tage bekommen. Und du musst in die Apotheke und Schmerzmittel kaufen und danach noch Tampons.“

Jetzt?“

„Nein, DiNozzo. Lass dir Zeit, bis ich die ganze Wohnung vollgeblutet habe. Natürlich jetzt!“

Okay, ich beeil mich. Ich liebe dich, Zi.“

„Hör auf zu reden und beeil dich!“

Ziva legte auf, warf das Handy weg und wälzte sich auf dem Bett hin und her, in der Hoffnung, eine Position zu finden, die die Schmerzen ein wenig minderte.

NCIS

„Boss?“ - „Was, DiNozzo?“, seufzte Gibbs ohne auch nur aufzusehen. „Ich muss nach Hause.“ - „Und wieso?“ Tony zögerte einen Moment. Sein Blick wanderte erst zu Ellie, dann zu McGee und schließlich wieder zu Gibbs. „Ziva geht es doch nicht so gut. Frauenprobleme.“ Alle drei Augenpaare ruhten jetzt auf ihm. „Worauf wartest du dann noch? Na los, geh!“ Ohne Zeit zu verschwenden sprang DiNozzo auf und sprintete zum Fahrstuhl.

Er betrat ein wenig außer Atem die Apotheke. „Wie kann ich Ihnen helfen, Sir?“ Er starrte die Frau in dem weißen Kittel einen Moment lang an, bevor er seine Sprache wiedergefunden hatte. „Ähm... Also ich brauche Schmerzmittel gegen... ähm... also...“, er lehnte sich etwas nach vorne. „Unterleibsschmerzen.“ Die Apothekerin schaute ihn etwas überrascht an. „Sie haben-“ - „Oh, nein, nein, nein. Meine Freundin, sie hat... na Sie wissen schon“, unterbrach er die blonde Frau. „Natürlich. Wenn Sie einen Moment warten würden, ich hole nur eben schnell das Mittel.“ Er erwiderte ihr höffliches Lächeln und sie verschwand im hinteren Teil des Ladens, nur um wenig später mit einer kleinen Packung wieder heraus zu kommen. Sie reichte ihm die Packung, er zahlte und eilte dann aus der Apotheke in Richtung Supermarkt.

Er durchstöberte die Regale nach Tampons und als er sie endlich gefunden hatte, bot sich ihm eine Auswahl an verschiedenen Formen und Größen. Kurzerhand entschied er sich etwas von allem mitzunehmen und bemerkte erst an der Kasse, als sowohl die Kassiererin, als auch die Personen hinter ihm, ihn komisch anschauten, wie seltsam es doch aussehen musste, einen Mann, der nur Tampons kauft. Ein Grund mehr so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.

NCIS

Eilig schloss er die Tür auf und machte sich auf direktem Weg ins Schlafzimmer. „Ziva?“ Als Antwort bekam er nur ein schmerzvolles Stöhnen. Vorsichtig setzte er sich neben sie auf das Bett und strich ihr sanft über die Stirn. „So schlimm?“ Seine Freundin nickte nur. „Ich leg die Schmerzmittel hier hin und dann bring ich kurz die...“, er überlegte kurz. „Teile ins Bad. Willst du einen Tee?“ - „Ja, bitte. Aber beeil dich, Tony.“ Gesagt, getan und wenig später betrat Tony erneut das Schlafzimmer, dieses Mal, mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand. „Hier.“ Er stellte den Tee auf ihrem Nachttisch ab, zog dann etwas Bequemeres an und legte sich zu Ziva. Seine Freundin kuschelte sich an ihn und atmete erleichtert aus, als Tony begann sanft ihren Rücken zu massieren. „So schlimm?“, fragte er besorgt. „Geh einfach nicht weg, dann wird’s schon besser werden“, murmelte Ziva. „Das lässt sich erledigen. Sonst noch irgendwas?“ - „Eine Massage bis ich einschlafe?“ Er lachte und küsste kurz ihre Schläfe. „Immer, Ziva.“ Ihr Atem wurde gleichmäßiger und sie war schon fast eingeschlafen, als er sagte: „Ich liebe dich, Principessa.“ - „Ich dich auch, mon petit pois.“ Grinsend machte der Halbitaliener es sich bequem und war wenig später ebenfalls eingeschlafen.

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