Kapitel Vier

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Es vergingen ein paar Wochen in denen Damien und ich uns immer näher kamen. Ich glaube ich hatte sogar leichte Gefühle für ihn, aber ich wusste es nicht immerhin war ich noch nie verliebt. Meine Eltern waren zwischendurch zuhause gewesen aber nur um kurz zu schauen ob das Haus noch stand. Inzwischen sind sie in der Karibik, warum auch immer. Mir haben sie gerade einmal Hallo und Auf Wiedersehen gesagt, mehr war nicht drinnen.

Lucas und seine Gruppe hörte trotz allem nicht auf Damien und mich zu tyrannisieren. Auch mein Selbsthass hatte nicht nachgelassen. Ich hatte immer tiefere Schnitte und meine Augenringe waren auch wieder schillernd schwarz. Man könnte meinen ich sei der König der Toten. Gerade saß ich im Unterricht und schrieb alles von der Tafel ab. Ich war müde, letzte Nacht hatte ich mehr trainiert als geschlafen. Damien hatte ich noch immer nichts davon erzählt, weder das ich an Depressionen litt noch das ich mich ritzte. Wobei das ein scheiß Wort ist, ich bevorzuge ‚Schneiden'. Es klang nicht so abgestumpft. Die Schulklingel riss mich aus meinen Gedanken. Ich nahm meine Sachen, packte sie in meinen Rucksack und wollte den Klassenraum verlassen als ich zur Seite gezogen wurde. Ich schloss meine Augen und wartete auf die üblichen Schläge doch es kam nichts. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah

Lucas.

Alles nur nicht ihn. Ich spannte mich an und scannte die Umgebung, er war allein. Ungewöhnlich. „Nach Schwuchtel, du hast ja echt krass Angst. Begründet, ich hasse solche Menschen wie dich", Aber heute will ich dich nicht schlagen ich ab eine Überraschung für Dich", er grinste nur und zog mich am Arm mit sich. Ich wurde in eine der abgelegenen Ecken des Schulhofs gezerrt und dort blieben wir dann stehen. Jetzt wusste ich wo seine Freunde waren, sie hatten sich in einem Halbkreis versammelt und in der Mitte stand Damien, mein Damien! Lucas gab den Jungs ein Zeichen und sie fingen sofort an auf meinen Jungen einzuschlagen. „Hört auf!Lasst ihn gehen!!" ich versuchte von Lucas loszukommen aber sein Griff glich einem Schraubstock. Hilflos musste ich zusehen wir seine Freunde meinen Damien verprügelten. „Okay Jungs reicht, ich bin dran", er übergab mich einem seiner Freunde und ging zu dem am Boden liegenden. Grob zog er ihn hoch und drückte ihn gegen die Hauswand. „Hübsch bist du ja schon", er hob seine Hand und strich mit dem Daumen über Damien's Lippe. Dann begann er an seinem Ohr zu knabbern. Meinem Freund rannen mittlerweile Tränen übers Gesicht und er flehte Lucas an das er aufhören sollte.

Als ich das sah, brannten endgültig alle meine Sicherungen durch. Ich riss mich los und verpasste dem Spasten hinter mir einen Kinnhaken der sich gewaschen hatte. Blitzschnell rannte ich zu Lucas und riss ihn von Damien weg, holte aus und rammte ihm meine Faust mit ganzer Kraft ins Gesicht, immer und immer wieder. Als er halb Bewusstlos und blutverschmiert auf dem Boden lag, ließ ich von ihm ab. „Wage es nie wieder Damien etwas anzutun, sonst werde ich mich nicht zurückhalten. Ich sah zu seinen Freunden welche sich eng aneinander drängten. „Und ihr Spasten lasst uns gefälligst in Frieden oder ihr endet genau wie der da", ich griff nach der Hand von meinem Engel und zog ihn mit zu mir nach Hause.

Dort setze ich ihn auf meinem Bett ab und umarmte ihn, noch immer rannen Tränen an seinen Wangen herunter. „Alles gut, er ist nicht mehr da, du bist in Sicherheit. Shhh....alles gut ich bin bei dir", immer wieder strich ich mit der Hand über seinen Rücken. Es tat mir weh ihn so zu sehen, so voller Angst, voller Panik. „Willst du Duschen? Ich geb dir ein paar Sachen", er nickte nur schwach und ich löste mich um ihm eine Jogginghose und einen overside Pulli samt Boxer heraus zu suchen. Während er duschte suchte ich auch für mich etwas heraus und wartete dann auf meinem Bett, die Zeit vertrieb ich mir mit meinem Notizbuch. Nach knapp 15 Minuten kam Damien dann wieder in mein Zimmer und ich konnte ins Bad. Ich zog mich aus und stellte mich unter das heiße Wasser. Sofort entspannten sich meine Muskeln, ich hatte gar nicht mitbekommen wie angespannt ich die gesamte Zeit über war. Schnell wusch ich mich, stieg aus der Dusche, trocknete mich an und zog mich an. Dann ging ich wieder in mein Zimmer wo mein Freund es sich auf meinem Bett bequem gemacht hatte und eingeschlafen war. Aber ich konnte es ihm nicht verdenken, immerhin war heute sehr anstrengend gewesen. Ich nahm noch kurz sein Handy und schrieb seiner Mutter das er bei mir schlafen würde weil wir noch lernen wollten. Da sie nichts dagegen hatte schaltete ich das Display aus, legte das Handy zu meinem und kuschelte mich an Damien wo ich kurz darauf auch einschlief.

I know that....but it hurts...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt