Kapitel Acht

140 3 0
                                    

Am nächsten Morgen wurde ich von meinem festen Freund, endlich konnte ich ihn so nennen, mit leichten Küssen geweckt. „Aufwachen Shini~, wir müssen zur Schule." Ich grummelte etwas und schwand dann meine Beine über die Bettkante und stand auf. Damien hatte gestern einfach noch einmal bei mir geschlafen da er es als zu spät empfand nach Hause zu gehen. Also gab ich ihn einfach ein paar Sachen von mir. Während ich schnell duschte machte er essen. Wie auch immer er es geschafft hatte, er war duschen gewesen, hatte sich fertig gemacht und seinen Rucksack gepackt als ich noch geschlafen hatte. Keine Ahnung wie man so früh schon so produktiv sein kann, ich hingegen schlief fast wieder unter der Dusche ein. Nach knapp dreißig Minuten stand ich dann angezogen in der Küche und sah meinem Freund zu wie er mir eine Lunchbox für die Schule machte, wohlgemerkt in der Schürze meiner Mutter. Ich ging zu ihm und lehnte mich von hinten an ihn. „Na, immer noch müde?" Ich grummelte nur und setzte mich an den Tisch wo wir gemeinsam etwas aßen.

Als wir später in der Schule waren verabschiedete ich ihn vor seinem Klassenraum und ging dann zu meinem Unterricht, ich hatte Mathe. Es war zwar nicht mein Lieblingsfach aber ich musste es ja können. Also packte ich meine Sachen aus und passte auf, auch wenn ich Schwierigkeiten mit der Konzentration am frühen morgen hatte. Unser Lehrer kündigte für die nächste Stunde noch einen Test an und entließ uns dann in die Pause. Ich ließ mir nicht wie sonst Zeit beim einpacken sondern beeilte mich um schnell zu Damien gehen zu können. Wie die letzten Male trafen wir uns wieder an der Bank bei dem Baum. Zu meiner Überraschung hatte sich Lucas noch gar nicht blicken lassen, aber wen störte es, so musste ich mir keine Sorgen um meinen kleinen machen. Als ich ihn am Baum erblickte fing ich an zu laufen und sprang ihm gleich in die Arme. „Ich hab dich vermisst kleiner", nuschelte ich in seine Brust und sah dann in seine Augen. „Ich dich auch Shini", er grinste und wir setzten uns auf die Bank um zu frühstücken. Ich hatte gar nicht gemerkt wie gut es war regelmäßig zu essen. Nach der Pause mussten wir uns allerdings schon wieder trennen und schweren Herzens lief ich allein in meinen Unterricht. Aber es waren nur ein paar Stunden Unterricht ohne Damien, das schaffte ich schon. Was ich nur nicht wusste war, wie krass mich dieser Junge verändert hatte, ich war fröhlicher, aufgeschlossener und vor allem fing ich endlich an meine Gefühle zuzulassen. Damien war meine Therapie. Ich lächelte still in mich hinein und widmete mich dann wieder dem Unterricht.

Endlich war die Schule aus. Ich wartete vor Damien's Raum auf meinen Jungen als ich ihn sah. „Damien hier!" Ich hob die Hand als ich seinen suchenden Blick bemerkte. Grinsend kam er auf mich zu und gerade wollten wir uns auf den Weg nach draußen machen als mich jemand an der Schulter antippe. Ich drehte mich um und sah Lucas mit seinen Freunden. Wie aus Reflex stellte ich mich schützend vor Damien und sah meinen Mobber wütend an. „Was willst du?" Woher ich den Mut nahm wusste ich selbst nicht genau, wahrscheinlich weil ich gesehen hatte wie er meinen Jungen verletzt hatte. „Komm runter Tiger, alles was ich will ist zu sagen das ich euch in Ruhe lasse. Ich hab keinen Bock mich mit dem Schulleiter anzulegen. Wer auch immer euch schützt hat ein Video gemacht und mir gedroht es weiterzuleiten sollte ich euch noch einmal etwas tun. Also Glück gehabt, aber leiden kann ich euch trotz allem nicht klar?" Damit drehte er sich um und ging, ja er ging einfach. „Wow, was war das denn bitte?" Mein Freund sah mich fragend an aber ich zuckte nur mit den Schultern, „Keine Ahnung, komm lass uns nach Hause", ich verschränkte seine Finger mit meinen und lief los, los in ein Leben ohne einen Peiniger aber dafür mit der Liebe meines Lebens...

I know that....but it hurts...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt