Chapter 4

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Die grausamste Nachricht erreichte uns erst am nächsten Morgen. Ein weiterer Anschlag. Happy lag im Krankenhaus im Koma. Er war der Leibwächter von Tony, irgendwann wechselte er dazu, dass er Sicherheitschef wurde und seit dem auch der Leibwächter von Pepper. Er war oft in der Villa und ich mochte ihn. Gemeinsam spielten wir immer Karten und er hatte mir auch manchmal beim Schießtraining geholfen.

Tony musste mich nicht drei mal bitten mit ihm ins Krankenhaus zu fahren.

„Tony.... Ich warte hier auf dich.", kurz sah der Superheld zu mir, dann wieder zu der Tür. „Jetzt geh schon, bald läuft Downton Abbey. Happy würde es freuen, wenn er sie sehen kann.", ermutigend schiebe ich ihn leicht zur Tür und mit einem unsicheren Blick betritt er das Zimmer. Seufzend lasse ich mich neben dem Raum auf einem Stuhl nieder. Ich hasse Krankenhäuser.

Sie wirkten immer so bedrückend, als würde jeder Patient dem Tode geweiht sein. Man sollte sie bunter und freundlicher gestalten, zumindest meiner Ansicht nach. Eine Schwester kam an mir vorbei gelaufen und betrat das Zimmer. Ob ich sie vorwarnen sollte, dass Tony Stark bereits dort war ? Jeder kannte Tony Stark. Mich kannten glücklicherweise nur wenige. Ich war eher eine der unbedeutenden Personen in der Schlacht um New York gewesen, ebenso wie Clint und Tasha. Vielleicht lag es daran, dass wir keine Mutanten waren.

Nach einer Weile kam Tony wieder aus dem Zimmer, sofort stand ich auf. „Tony.... Die Presse ist da.", murmelte ich und deutete aus einem Fenster. Vor dem Eingang hatte sich eine große Menschentraube gebildet mit einigen Reportern und Kameras. Schnell zückte der Milliardär seine Sonnenbrille. „Tony jeder wird dich erkenne, vielleicht können wir irgendwo anders raus ?" „Nein ehm.... Das ist okay....", seufzte er.

Mein bester Freund tat mir leid. Er hatte so viel durch gemacht, allein schon in den letzten Vierundzwanzig Stunden und es kam immer noch was dazu. Schnell wickelte ich mich wieder in meinen Agenten-Mantel und lief ihm hinterher. Gerade als wir durch die Tür traten, stürzten sich schon die ersten auf uns. Gemeinsam versuchten wir uns zu seinem Wagen zu drängen, ich war bereits dabei auf der Beifahrerseite einzusteigen, als Tony stehen blieb. Erstaunt beobachtete ich ihn, während auch ein paar Reporter begannen mir Fragen zu stellen.

„Mr. Stark. Wann killt jemand den Kerl ?", rief einer, der mit einem Handy am filmen war. „Ich mein ja nur.", Tony drehte sich zu ihm um. „Das wollen sie also ? Jetzt kommt mein Weihnachtsgruß, ganz exklusiv für den Mandarin. Ich war mir nur über die Wortwahl bis eben unklar. Mein Name ist Tony Stark und ich habe keine Angst vor dir. Ich weis, dass du ein Feigling bist. Ich habe als entschieden, dass du gerade gestorben bist, Kumpel. Ich werd deine Leiche abholen. Hier gehts nicht um Politik, sondern einfach um die gute alte Rache." „Tony !", zische ich leise von der anderen Seite des Wagens.

„Vergiss das Pentagon, nur du und ich. Also. Falls du mutig genug bist, dann komm doch einfach zu mir. 10880 Malibu Point. Kannst ruhig dein Navi benutzen. Ich lasse dir die Haustür offen. War es das, was sie wollten ?", damit schnappte er sich das Handy und schmiss es gegen eine Mauer. „Rechnung an mich.", schnell bedeutete er mir einzusteigen und ich tat das so schnell ich konnte, dann trat er aufs Gas.

„Tony wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass mir keine Terroristen zu Weihnachten einladen..."; murmelte ich leise neben ihm. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Tut mir leid, ich... es...." „Alles gut Tony... Du bist gestresst und fertig in der letzten Zeit, aber ich hoffe, dass du weist, dass ich immer für dich da bin, wenn was seien sollte. Wenn du magst können wir die Feiertage auch mit Pepper bei meiner Familie auf dem Land verbringen, dort können wir ein wenig abschalten und du kannst das Ganze vielleicht mal vergessen...", schlage ich vor.

„Nein. Wenn ich deine Eltern schon kennenlernen soll, dann will ich nicht auch gleichzeitig noch den Terror zu ihnen bringen.", seufzend sehe ich nach draußen. „Danke, dass du trotzdem zu mir hältst, Feli.", kurz drehe ich meinen Kopf zu ihm. „Ich wohne gratis bei dir, hab ich eine andere Wahl ?", schmunzelnd beobachte ich die an uns vorbeiziehende Landschaft. „Nein.", erwidert er kopfschüttelnd.

Als wir endlich bei seiner Villa ankommen, steigen wir aus. „Weist du, Tony.... Vielleicht wäre es besser wenigstens den Standort zu wechseln. Wir sollten Fury fragen. Du hast deine Adresse der Presse preis gegeben. Irgendwer wird hier auftauchen und uns vielleicht sogar umbringen wollen. Es wäre besser erstmal etwas Gras über die Sache wachsen zu lassen..." „Sind wir ehrlich, der Mandarin hat besseres zu tun als mir an Weihnachten in den Hintern zu treten.", brummt Tony nur.

„Hast du wenigstens endlich mal mit Pepper geredet ?", schon seit heute Morgen hänge ich ihm damit in den Ohren, dass er endlich mal mit ihr über seinen eindeutig schlechten Zustand sprechen soll, doch das Thema ignoriert er. „Ich geh ein wenig Infos sammeln.", meint rund verschwindet damit in seine Werkstatt. Genervt sehe ich ihm nach. Er geht vielen Themen einfach dauerhaft aus dem Weg....

Etwas genervt beobachte ich die Pressehubschrauber die über das Dach der Villa kreisen und gehe in den Übungsraum. Mit meinem Bogen in der Hand versuche ich Clint Vorschläge umzusetzen und schieße auf ein Paar Ziele. „Felicity, komm bitte in den Eingangsbereich.", dringt es durch einen Lautsprecher des Raumes.

Erstaunt sehe ich auf und lasse den Bogen sinken. Schulterzuckend hänge ich ihn zurück in den Schrank, ziehe mir meinen Mantel an und laufe ein paar Treppenstufen nach oben. Dort steht Tony im Anzug, oder nur ein leerer Anzug, mittlerweile blicke selbst ich da nicht mehr durch und vor ihm eine Frau mit langen, braunen Haaren. „Sie sind nicht der Mandarin.", stellt Tonys Stimme fest und sein Gesicht wird freigegeben. „Oder doch ?"

Narcissist - In einem Jahr zum Narzisst [Loki FF] [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt